...senland geboren. In Erinnerung geblieben ist er uns Deutschen durch die kühne Verteidigung der Festung Kolberg Anno 1806 und durch seine - leider fehlgeschlagene - Schilderhebung Anno 1809 gegen Napoleon, bei der unser Schill in Stralsund den Heldentod fand. Das tragische Scheitern unseres Schills ruft uns einmal mehr die mahnenden Worte Fichtes in Erinnerung, die dieser uns Deutschen in seinen berühmten Reden an unsere Nation mit auf den Weg beim Kampf gegen die Fremdherrschaft gegeben hat: „Keine Nation, die in diesen Zustand der Abhängigkeit herabgesunken, kann durch die gewöhnlichen und bisher gebrauchten Mittel sich aus demselben erheben. War ihr Widerstand fruchtlos, als sie noch im Besitze aller ihrer Kräfte war, was kann derselbe sodann fruchten, nachdem sie des größten Teils derselben beraubt ist? Was vorher hätte helfen können, nämlich wenn die Regierung derselben die Zügel kräftig und straff angehalten hätte, ist nun nicht mehr anwendbar, nachdem diese Zügel nur noch zum Scheine in ihrer Hand ruhen, und diese ihre Hand selbst durch eine fremde Hand gelenkt und geleitet wird. Auf sich selbst kann eine solche Nation nicht länger rechnen; und eben so wenig kann sie auf den Sieger rechnen. Dieser müßte eben so unbesonnen, und eben so feige und verzagt sein, als jene Nation selbst erst war, wenn er die errungenen Vorteile nicht fest hielte, und sie nicht auf alle Weise verfolgte. Oder wenn er einst im Verlauf der Zeiten doch so unbesonnen und feige würde, so würde er zwar eben also zu Grunde gehen, wie wir, aber nicht zu unserem Vorteile, sondern er würde die Beute eines neuen Siegers und wir würden die sich von selbst verstehende, wenig bedeutende Zugabe zu dieser Beute. Sollte eine so gesunkene Nation dennoch sich retten können, so müßte dies durch ein ganz neues, bisher noch niemals gebrauchtes Mittel, vermittelst der Erschaffung einer ganz neuen Ordnung der Dinge, geschehen. Lassen Sie uns also sehen, welches in der bisherigen Ordnung der Dinge der Grund war, warum es mit dieser Ordnung irgend einmal notwendig ein Ende nehmen mußte, damit wir an dem Gegenteile dieses Grundes des Untergangs das neue Glied finden, welches in die Zeit eingefügt werden müßte, damit an ihm die gesunkene Nation sich aufrichte zu einem neuen Leben.“ Bei unserem Geschichtsschreiber Friedrich Karl von Vechelde zerschmettert unser Schill nun noch einen welschen Truppenverband, dem einige westfälische Hilfstruppen beigegeben waren: https://archive.org/details/bub_gb_tFRDAAAAYAAJ „Bestürzt durch dieses unglückliche Ereignis, aber doch in der Meinung, daß es nur durch irgend ein Mißverständnis herbeigeführt fein könnte, sprengte der Leutnant Bärsch, begleitet von dem Wachtmeister Halsband und einem Trompeter. herbei, um den Versuch des gütlichen Zuredens zu wiederholen; doch statt der Antwort erfolgte ein heftiges Feuer, von welchem gleichwohl Niemand verletzt wurde. Allein ein so feindliches, undeutsches Benehmen konnte nicht verfehlen, die Gemüter allesamt aufs Höchste zu erbittern. Man forderte das Zeichen zum Angriff, und gelobte sichs, jede fernere Schonung bei Seite zu setzen. Das Korps zählte 400 Husaren, 60 reitende Jäger und fast eben so viel Fußgänger, welche teils alte preußische, teils Herzoglich-Anhalt-Köthensche Soldaten und andere Freiwillige waren, die zwar, gut oder übel bewaffnet, keine Uniformen trugen. Das feindliche Korps bestand dagegen aus der Grenadier- und der ersten Füsilierkompagnie eines Bataillons vom 22ften französischen Linienregiment, nebst einer Grenadier- einer Voltigeur- und zwei Füsilierkompagnien des ersten westphälischen Linienregiments. mit zwei Sechspfündern, welche von einer Abteilung des siebenten französischen Artillerieregiments bedient wurde. Die erste, zweite und dritte Schwadron, von dem Leutnant von Dieczelsky. dem Major von Lützow und dem Rittmeister von der Kettenburg angeführt, stürzten sich jetzt auf die ihnen gegenüber stehenden Quarres, welche, da sie sich zum Teil umgangen sahen, noch damit beschäftigt waren, ihre Stellung, jedoch langsam und mit wenigem Geschick, zu verändern. Gleichwohl unterhielten sie ein lebhaftes Feuer, das, ob zwar die Angreifer sich schwärmend auflöseten, seine mörderische Wirkung keinesweges verfehlte. Dieczelsky war einer der Ersten, der, an der Spitze der ersten Schwadron, welcher sich Schills Freund. Alexander von Bothmer, gleichfalls angeschlossen hatte, tödlich in die Brust getroffen. den Boden deckte. Nach Rache für den edlen Gefallenen dürstend, festen sich sofort die Leutnants von Billerbeck und Bärsch vor seine verwaiste Schar, ließen, auf hundert Schritte vor dem nächst aufgestellten Viereck, das Zeichen zum Sammeln geben, und stürmten dann, mit verhängtem Zügel und unter einem furchtbaren Hurra, in den Feind. Erbarmungslos ward niedergehauen, was widerstand, und das blutige Metzeln endigte nur erst, als die Leichen in dem engen Raum sich zu Hügeln häuften. Zu gleicher Zeit erfolgte auch der Angriff der beiden andern Schwadronen während die vierte. unter Brünnow, der Chaussee folgte, um dem Feind in den Rücken zu fallen und sich des Dorfes zu bemeistern, überall wurden die Gegner teils getötet, teils gesprengt, oder zum Rückzuge gezwungen. Sechs Offiziere, unter ihnen die Hauptleute der beiden Füsilierkompagnien von Rentzel und Francke, und 160 Gemeine von den Westphalen gerieten in die Gefangenschaft. Der kommandierende Oberst von Vauthier, Chef des westphälischen Infanterieregiments, erhielt eine tödliche Wunde am rechten Knie, und auch dem General von Uslar, welchem Micheaud im Anfang des Treffens den Befehl genommen hatte, und der nun als Freiwilliger stritt, ward das Pferd unter dem Leibe erschossen. Schill, überall mit seinem ermunternden Zuruf, wie mit seinem Beispiel gegenwärtig, hieb viele der Artilleristen bei ihren Kanonen nieder. und die Geschütze würden erbeutet gewesen sein, wenn deren aus requirierten Landleuten bestehende Bespannung sich nicht, gleich im Anfange des Gefechts, davon gemacht hätte. Dagegen wurden sämtliche Pulverwagen, mehrere Fahnen und eine Menge Waffen und Gepäck erbeutet.“ #panzer.