...rlin), seines Zeichens großer deutscher Bildhauer. In Stein hat er deutsche Größen wie unseren alten Dessauer, unsere Königin Luise oder unseren Friedrich den Großen gehauen und dazu hat er auch noch das Viergespann für das Brandenburger Tor und noch viele andere bedeutende Kunstwerke gehauen. Daher wird er heute mit einer kleinen Werkschau gefeiert. Sein Leben verlief in recht ruhigen Bahnen: In unserer preußischen Hauptstadt fand er gut zu tun und wurde 1816 zum Direktor der Königlich-Preußischen Akademie der Künste ernannt. Geheiratet hat er 1817 Caroline Henriette Rosenstiel, mit der er vier Kinder hatte. Einen Film über unseren Schadow gibt es mal wieder nicht. Was es mit seiner Kunst auf sich hat, verrät uns unser Schadow in seinem klugen Büchlein „Kunstwerke und Kunstansichten“: https://archive.org/details/kunstwerkeundkun00scha „Gewöhnlich wird der Leser um Nachsicht ersucht, es wird die Veranlassung angegeben, welche den Autor bewog zu schreiben, es werden die Schwierigkeiten aufgezählt, welche sich dem gewählten Stoffe entgegen stellten, auch die Grundsätze entwickelt, welche als Richtschnur dienten, und nach welchen man bittet, die Arbeit zu beurteilen. Man bringt bei: die Namen der Beförderer und derer, welche Beiträge geliefert haben und schliefst mit dem gebührenden Dank. Unser Künstler, jetzt in sehr hohem Alter, geriet in seiner Ungebundenheit auf die Idee: Erinnerungen aufzuschreiben aus den letzten Regierungsjahren Königs Friedrichs des Großen, und sollte die Vorrede einen Vorbericht mit enthalten von dem Zustande der Kunst in unsern Landen. 1780 war unser Künstler, der als ein Anderer „Er“ heißen soll, 16 Jahr alt; als Eleve von Tassaert galt. Er unter den Scholaren für obenan stehend. Le Sueur, welchen der König als Zeichenmeister verschrieben hatte, sollte, nur mit zwei andern Lehrern, am Mittwoch und Sonnabend Nachmittags den Schulbuben Unterricht erteilen. Außer diesem war noch ein Professor der Mathematik, welcher Geometrie, Architektur und Perspektive vortrug. Indes hatten die älteren Künstler einen Saal fürs lebende Modell eröffnet, wo sie mit zeichneten. Le Sueur leitete die jüngeren Künstler musterhaft. Seine Vorbilder, insbesondere die weiblichen Akte, dienen bis heute in den Klassen als Vorlegeblätter. Dieses nahm ihm seine ganze Zeit, so daß von ihm nur ein historisches Gemälde geblieben ist. Dem Schadow korrigierte er sorgfältig, weil dieser französisch verstand. Nach seinem Tode erhielt Bernhard Rode das Direktorat. Auch dieser war jeden Abend im Aktsaal, überließ sich hier, im Crayon noch mehr als mit Pinsel und Palette, seiner Flüchtigkeit; er entwarf zuweilen zwei ganze Figuren in den sieben Viertelstunden. Frisch war der Einzige, dessen Methode uns zum Vorbilde dienen konnte. Chodowiecki, der in einer ihm ungewohnten Größe den Akt mit zeichnete, mißfiel uns wegen zu genauer Beibehaltung aller Fehler des lebenden Modells. Die Bildhauer Bettcober, Bardou und Boy wagten es, den Akt zu modellieren. Sie arbeiteten in Sandstein die Laternen-Kinder für die Königsbrücke. Godechar1es, einer der Bildhauer-Pensionärs, ging ab und eröffnete bald darauf eine der besten Werkstätten in Brüssel. Dem Meister Tassaert ward die Anfertigung des Modells von der Statue des Generals Seydlitz recht schwer; die nachherige Aufgabe, die Statue vom General Keith, nicht minder. Cuningham, der englische Maler, war indessen in Berlin eingetroffen, er hatte den richtigen Blick für die preußischen Militär-Kostüme und Haltung und nahm sich heraus, unsere Meister zu korrigieren, was gut angenommen wurde. Unsere Geschichtsmaler B. Rode und Frisch lieferten beide Szenen aus der vaterländischen Geschichte. Rode, beginnend vom großen Kurfürsten und Frisch, Schwerins Tod mit der Fahne. Dieses Bild war so geraten, daß ein Kupferstich davon angefertigt wurde. Carstens, ein Künstler, den Kennern in wertem Andenken wegen des hohen Stils in seinen Crayon-Entwürfen, erhielt den Auftrag, König Friedlich II. in der Schlacht von Roßbach mit Gefolge zu zeichnen; es fiel so aus, wie das von B. Rode, nämlich ganz unbrauchbar. In derselben Zeit entstand das kostbare Blatt: General Wolfs Tod, nach Benjamin West, und die Schlachten nach Tromboll, gestochen von Clemens, dem alten Müller und Sharp. Ein Gleiches zu leisten für die preußische Geschichte waren Cuningham und Clemens nach Berlin gekommen. Was Bernhard Rode und Direktor Frisch im Historischen leisteten, ist noch zu sehen: von Frisch im Spiegelzimmer des alten Schlosses, und Gelungeneres in Decken-Gemälden des Marmor-Palais bei Potsdam. Von B. Rode: die Altarblätter in unsern Kirchen, die Ehrentafeln von vier Generalen in der Garnison-Kirche und die Gruppen, Grau in Grau (Grisaille) in der Kuppel der Königlichen Tierarzneischule, das gelungenste Erzeugnis seines Pinsels und seiner Palette. Alles dies fertigte er in so kurzer Zeit, gleichsam hin gezaubert, weshalb seine Bilder auch unfertig erscheinen. In seiner Werkstatt war kein Schüler, Frisch dagegen hatte stets drei bis vier, worunter mehre selbstständige Künstler geworden sind. Tassaert und Godecharles machten meisterhafte Büsten nach dem Leben. Die Porträt - Malerei war im Verfall. Der gute Miniatur-Maler Diemar hatte bis dahin ausgeholfen für das, was der Hof und die Juweliere bedurften; dieser so wie Glume, Falbe und Franke waren abgegangen, oder zu alt...“.