...he mächtig überlaubt; Tief drangen ihre knorr'gen Wurzeln ein, Mit zäher Kraft ins harte Felsgestein; Die höchste Kuppe krönt des Adlers Horst, Und Bär und Ur durchziehn den dichten Forst. Der wilde Sturm fährt ob des Berges Kamm: Das Laub zerstäubt, nicht bebt der Eiche Stamm! Des Himmels Feuer splittert das Geäst: Die Krone sinkt, der Eiche Stamm steht fest. Im Osten wird es hell, ein Sonnenstrahl Flammt zündend auf, trifft Eich' und Fels zumal. Und aus der Tiefe grollt's, wie dumpf Gewirr Von Stimmen, wie von Waffen dumpf Geklirr. Da kracht der Fels und klafft zum weiten Riß, Der Tag verscheucht die träge Finsternis; Und aus dem zack'gen Tor zum Lichte dar Tritt hochgewachsen eine Männerschar, Zu einer Hand den Bogen samt den Pfeil, Die andere schwingt ein wuchtig steinern Beil. Ihr Auge sieht, vom Bann der Nacht befreit, Zum ersten mal die Welt – so frei, so weit; Stolz fliegt der Blick umher, voll Drang zur Tat, Ins frische Leben sucht der Fuß den Pfad. - Von wilden Rossen stürmt heran ein Hauf: Die Männerschar hat ihn ereilt im Lauf. Hinauf! Die Mähne fliegt, die Nüster schnaubt, Das Auge blitzt; hoch trägt der Mann das Haupt. Und in die Nacht des Waldes sprengt der Troß: Der erste Sachs – das erste Sachsenroß!“ (Gisbert von Vincke) Unserem Herzog Widukind von Sachsen wollen wir heute gedenken. Dieser kämpfte mit seinen Sachsen rund 30 Jahre gegen Karl den Großen und seine Franken. Und während es bei den anderen großen Zweikämpfen - Hermann der Cherusker gegen Marbod, Kaiser Ferdinand den Zweiten gegen Kurfürst Friedrich der Fünfte von der Pfalz, Friedrich der Große gegen Maria Theresia oder Wilhelm der Große gegen Kaiser Franz Joseph - unserer deutschen Geschichte „nur“ um die Macht ging, kämpften unsere Franken und Sachsen um Christentum und Heidentum. Und leider trugen die Franken dabei den Sieg davon, was uns Deutschen zwar die staatliche Einheit und eine rund 1200jährige Blütezeit bescherte, aber uns sittlich und religiös schwer geschadet hat. Die einzig wirkliche Verfehlung unseres deutschen Volkes und wenn unser heutiges Schicksal eine Strafe der Götter ist, so wurde sie wohl deshalb über uns verhängt. Neben den unmittelbaren schädlichen Wirkungen des Christentums wie dem Einfluß des Papstes, der Entstehung einer Priester- und Schriftgelehrtenkaste und natürlich der Übernahme morgenländischer Namen und Märchen, wurden damit auch die Saat des Weltbürgertums und der Gewaltlosigkeit - so mit der größten Übel der heutigen Zeit - gelegt. Hinzu kommt, daß unsere deutsche Kunst und Kultur sehr viel erhabener wäre, wenn sie unsere alten Götter verherrlicht hätte dürfen. Wer die Werke unserer Künstler, Dichter und Denker kennt, der weiß, was hätte sein können... Geboren wurde unser Herzog Widukind wohl um 750 und soll bis 807 gelebt haben. Der sächsisch-fränkische Krieg brach 772 aus und dauerte bis 804. In diesem führte unser Herzog Widukind unsere Sachsen zumindest bis 785 (laut Widukind von Corvey aber bis zum Ende). Die Kämpfe waren wechselvoll und blutig. Bei Süntel (782) und an der Grotenburg (783) siegten die Sachsen, unterlagen jedoch in der Entscheidungsschlacht an der Hase (783). In der Folge gewannen die Franken immer mehr das Übergewicht und verleibten Sachsen in ihr großgermanisches Reich ein, zwangen diese aber auch zur Taufe. Geheiratet hat unser Herzog Widukind die norwegische Königstochter Geva von Westfold, mit der er den Sohn Wigbert und die Tochter Gisela hatte. Unsere Königin Mathilde, die Gattin König Heinrichs I., ist eine Nachfahrin unseres Herzogs Widukinds. Ein besonderen Grund für unsere heutige Panzergedenkfeier gibt es nicht. Es ist halt etwas frei im Panzerschlacht- und Geburtstagskalender frei (- und ja: Das Datum der Taufe unseres Herzog Widukinds ist uns bekannt, aber an jenem Tag seiner zu gedenken kommt nicht in Frage). Geburtstag und Heimgang unseres Herzog Widukinds sind uns nicht überliefert und auch keiner seiner Schlachtensiege. Mager sind auch die Geschichtsquellen. Eine ganz besondere Enttäuschung ist hierbei Widukind von Corvey. Man sollte ja eigentlich meinen, daß ein sächsischer Geschichtsschreiber, der den Namen unseres Herzog Widukinds trägt, dessen Taten besonders ausführlich schildert, zumal er kaum 150 Jahre nach diesem gelebt hat. Aber nein in seiner „Sachsengeschichte“ finden wir nur diese wenigen Worte über den sächsisch-fränkischen Krieg: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10015837_00001.html „Nachdem also die Sachsen in dieser Weise die Treulosigkeit der Franken - von denen wir hier nicht zu reden brauchen, da man in ihrer eigenen Geschichte hinlängliche Auskunft findet - erfahren hatten, verharrten sie in der Irrlehre ihrer Väter bis zu den Zeiten Karls des Großen. Der große Karl aber, wie er alle Könige an Tapferkeit übertraf, zeichnete sich nicht minder auch durch weise Fürsorge aus. Denn er erwog, weil er zu seiner Zeit seines gleichen an Weisheit nicht hatte, daß sein edles Nachbarvolk von dem leeren Irrglauben nicht dürfe befangen bleiben, und betrieb auf alle Weise, wie es auf den wahren Weg geführt werden möchte; teils durch sanfte Überredung, teils durch kriegerischen Angriff zwang er sie dazu, und erreichte endlich im dreißigsten Jahre seines Kaisertums - zum Kaiser nämlich wurde er, da er früher König gewesen, erwählt - dasjenige, wonach er so lange Jahre unablässig gestrebt hatte. Dadurch wurden die, welche einst Bundesgenossen und Freunde der Franken waren, nun Brüder und gleichsam ein Volk durch den christlichen Glauben, wie wir jetzt sehen.“ Unwissenheit kann man hier beim Geschichtsschreiber Widukind nicht annehmen, denn an anderer Stelle schreibt er über seinen großen Namensvetter: „Und diese waren aus dem Stamme des großen Herzogs Widukind, welcher einen gewaltigen Krieg gegen den großen Karl fast 30 Jahre hindurch führte.“ Der Nachteil der Mönchsgeschichtsschreibung wird deutlich: Weil unser Herzog Widukind ein schlimmer Heide und Kirchenfeind war, werden dessen Taten einfach unter den Tisch fallen lassen. Schlimm, was der neumodische Eingottglauben aus dem Morgenland einem Menschen antun kann! Und so müssen wir uns an unseren fränkischen Geschichtsschreiber Einhard halten, der uns die Kriege der Franken und Sachsen in seinem „Leben und Wandel Karls des Großen“ wie folgt erzählt (allerdings ohne unseren Sachsenherzog Widukind dabei namentlich zu erwähnen): https://archive.org/details/bub_gb_kFMAAAAAcAAJ „Nach Beendigung dieses Kriegs wurde der sächsische wieder aufgenommen, der eigentlich nur unterbrochen worden war. Kein Krieg, den das Volk der Franken unternahm, ist mit solcher Ausdauer, Erbitterung und Anstrengung geführt worden; denn die Sachsen, die wie fast alle Völkerschaften Deutschlands wild, dem Götzendienst ergeben und gegen unsere Religion feindselig waren, hielten es für nicht unehrenhaft, göttliches und menschliches Recht zu übertreten und zu schänden. Dazu kamen noch besondere Umstände, die jeden Tag eine Störung des Friedens verursachen konnten: die Grenze zwischen uns und den Sachsen zog sich fast durchaus in der Ebene hin, mit Ausnahme weniger Stellen, wo größere Waldungen oder dazwischen liegende Bergrücken eine scharfe Grenzlinie bildeten; so wollten Totschlag, Raub und Brandstiftungen auf beiden Seiten kein Ende nehmen. Dadurch wurden die Franken so erbittert, daß sie endlich ihren Schaden nicht mehr bloß heimgeben, sondern es auf offenen Krieg mit ihnen ankommen lassen wollten. Der Krieg wurde also begonnen und von beiden Seiten mit großer Erbitterung, jedoch mehr zum Nachtheil der Sachsen als der Franken drei und dreißig Jahre lang ununterbrochen fortgeführt. Er hätte freilich früher zu Ende gebracht werden bis können, wenn nicht die Treulosigkeit der Sachsen gewesen wäre. Es ist schwer zu sagen, wie oft sie besiegt waren und flehentlich sich dem Könige unterwarfen, das ihnen anbefohlene zu leisten versprachen, die ihnen abgeforderten Geißeln ohne Zögern stellten und die zu ihnen geschickten Beamten aufnahmen; waren sie doch einige mal so geschwächt und heruntergebracht, daß sie selbst dem Götzendienst zu entsagen und den christlichen Glauben anzunehmen gelobten. Aber wenn sie einerseits mehrmals bereit waren, dem nachzukommen, so waren sie andererseits jedesmal sogleich bei der Hand, das Gegenteil zu tun, so daß es schwer zu sagen ist, ob man ihre Geneigtheit zu dem einen oder zu dem andern mit größerem Rechte behaupten darf, denn seitdem der Krieg mit ihnen seinen Anfang nahm, ist kaum ein Jahr verflossen, in dem nicht ein solcher Wechsel mit ihnen vorging. Aber in seinem hohen Sinn und seiner in Glück und Unglück sich gleich bleibenden Beharrlichkeit ließ sich der König durch keinen Wankelmut von ihrer Seite ermüden, noch von dem, was er sich einmal vorgenommen hatte, abbringen; vielmehr ließ er ihnen niemals ihr treuloses Verhalten ungestraft hingehen, sondern entweder zog er in eigener Person gegen sie zu Feld, oder schickte seine Grafen mit Heeresmacht gegen sie aus, um für ihr Tun Rache und eine gerechte Sühne zu nehmen. Zuletzt nachdem er alle, die ihm Widerstand geleistet hatten, besiegt und unterjocht hatte, riß er zehntausend Mann mit Weib und Kind von ihren Wohnsitzen auf beiden Ufern der Elbe los und siedelte sie in vielen Abteilungen, in verschiedenen Gegenden Deutschlands und Galliens an. Unter der Bedingung aber, die vom Könige gestellt, von den Sachsen angenommen ward, nahm der Krieg, der sich so viele Jahre hingezogen hatte, ein Ende, daß sie dem heidnischen Götzendienst und den heimischen Religionsgebräuchen entsagten, die Sakramente des christlichen Glaubens annähmen und mit den Franken zu einem Volke sich verbänden. In diesem Kriege, durch so einen langen Zeitraum er sich auch hinzog, kämpfte Karl selbst doch nicht mehr als zweimal in ordentlicher Feldschlacht mit dem Feinde, das erstemal an dem Berge Osnengi, bei dem Orte, der Theotmelli heißt, das zweite mal an der Hase, und das im Verlauf von einem Monat und wenigen Tagen. In diesen beiden Schlachten erlitten die Feinde eine solche Niederlage, daß sie den König nicht mehr herauszufordern und wenn er kam ihm nur dann Widerstand zu leisten wagten, wenn die Örtlichkeit besonderen Schutz bot. Viele Männer jedoch vom fränkischen wie sächsischen Adel und die die höchsten Ehrenstellen bekleidet hatten, wurden in diesem Kriege hinweggerafft, der erst im drei und dreißigsten Jahre ein Ende nahm. Während seines Verlaufs wurden in verschiedenen Ländern so viele und so schwere Kriege, die sich gegen die Franken erhoben, durch die Tätigkeit des Königs durchgeführt, daß man billig im Zweifel ist, ob man an ihm mehr die Ausdauer oder sein Glück bewundern soll. Denn zwei Jahre vor dem italischen hatte dieser Krieg seinen Anfang genommen, und obwohl er ununterbrochen fortdauerte, so blieb doch nichts von anderweitigen Geschäften ungetan, noch ging man irgendwo einem gleich mühevollen Kampfe aus dem Wege. Denn der König, der alle Fürsten seiner Zeit an Klugheit und Seelengröße überragte, ließ sich von nichts, was zu unternehmen und auszuführen war, durch die Mühe abhalten oder durch Gefahren abschrecken, sondern er hatte sich gewöhnt alles, wie es kam, zu bestehen oder zu ertragen, weder im Unglück nachzugeben, noch den falschen Lockungen des Glücks zu folgen...“ Im Sachsenlied wird unser Herzog Widukind besungen und so darf dieses niemals nicht bei unserer heutigen Panzergedenkfeier zu seinen Ehren fehlen: https://www.youtube.com/watch?v=WZYsZekgiG8 „Von der Weser bis zur Elbe, von dem Harz bis an das Meer, stehen Niedersachsens Söhne, eine feste Burg und Wehr. Fest wie unsere Eichen halten alle Zeit wir stand, wenn Stürme brausen übers Deutsche Vaterland. Wir sind die Niedersachsen, sturmfest und erdverwachsen, Heil Herzog Widukind Stamm. Wo fielen die römischen Schergen? Wo versank die welsche Brut? In Niedersachsens Bergen, an Niedersachsens Wut. Wer warf den röm'schen Adler nieder in den Sand? Wer hielt die Freiheit hoch im Deutschen Vaterland? Das war'n die Niedersachsen, sturmfest und erdverwachsen, Heil Herzog Widukind Stamm. Auf blühend roter Heide starben einst vieltausend Mann, für Niedersachsens Treue traf sie der Franken Bann. Vieltausend Brüder fielen von des Henkers Hand, vieltausend Brüder für ihr Niedersachsenland. Das war'n die Niedersachsen, sturmfest und erdverwachsen, Heil Herzog Widukind Stamm. Aus der Väter Blut und Wunden wächst der Söhne Heldenmut. Niedersachsen soll's bekunden: Für Freiheit, Gut und Blut! Fest wie unsere Eichen halten alle Zeit wir stand, wenn Stürme brausen übers Deutsche Vaterland. Wir sind die Niedersachsen, sturmfest und erdverwachsen, Heil Herzog Widukind Stamm.“.