...er den Tisch fallen lassen würden, so hat unser Prinz Eugen 1704 den Sieg bei in der Zweiten Schlacht vom Höchstädt nicht alleine, sondern zusammen mit dem Herzog von Marlborough. Um die besagten Engländerfeinde noch mehr zu ärgern gibt es nun noch den englischen Grenadier Marsch: https://www.youtube.com/watch?v=1zSowOS4Wyg Mit 52,000 Mann traten der englische Feldherr Marlborough und unser Prinz Eugen an jenem schicksalhaften Tag einem gallisch-bayerischen Heer von 56,000 Mann bei Höchstädt entgegen. Wechselvoll und blutig war der Kampf, doch am Ende wurden die Welschen besiegt und mit einem Verlust von 34,000 Mann in die Flucht geschlagen. Erbeutet haben wir bei Höchstädt sage und schreibe 141 Geschütze. Die Zweite Schlacht bei Höchstädt gehört zu den großen Wendepunkten des Spanischen Erbfolgekrieges und warf die Welschen wieder hinter den Rhein zurück. Gekostet hat uns der Sieg allerdings 12,000 Mann. Bei unserem Geschichtsschreiber Alfred von Arneth in „Prinz Eugen von Savoyen“ wird nun der englisch-deutsche Sieg bei Höchstädt vollendet: https://archive.org/details/prinzeugenvonsav01arne „Während dieses Gefechtes war der französische Oberst Denonvile zum Gefangenen gemacht worden. Lord Cutts zeigte ihm die Fruchtlosigkeit des Widerstandes der Franzosen in Blindheim. Er beredete ihn, sich mit einem Parlamentär nach dem Dorfe zu begeben und den Grafen Blansac zum zweiten Male aufzufordern. Denonvile ging auf den Antrag ein und eilte nach Blindheim. Statt sich an den Kommandanten zu wenden, redete er jedoch die Truppen an und verlangte von ihnen, die Waffen niederzulegen und sich dadurch dem Dienste des Königs noch länger zu erhalten. Graf Blansac gebot ihm zu schweigen und zurückzukehren, von wo er gekommen war. Aber Denonviles Worte hatten tiefen Eindruck auf die Gemüter der Soldaten gemacht. Blansac mußte befürchten, daß seine Befehle nicht mehr befolgt werden würden. Während man also unentschieden stand und nicht wußte welchen Entschluß fassen, erschien ein dritter Abgeordneter Marlboroughs und verlangte den Befehlshaber zu sprechen. Er stellte dem Grafen Blansac vor, daß Marlborough sich mit vierzig Bataillonen und sechzig Kanonen vor Blindheim befinde, daß er noch weit mehr Truppen heranzuziehen vermöge, daß durch den Verlust des Kirchhofes das Dorf in seinen Flanken entblößt, der geringe Überrest von Tallards Armee auf der Flucht, das Heer des Kurfürsten und Marsins in vollem Rückzuge begriffen sei und Blansac somit von keiner Seite her Hilfe zu hoffen habe. Es wäre daher besser eine Kapitulation anzunehmen und sich kriegsgefangen zu ergeben, als so viele brave Truppen von beiden Seiten dem sicheren Verderben Preis zu geben, ohne dadurch den leicht vorauszusehenden Ausgang des Kampfes ändern zu können. Als Blansac es dennoch verweigerte, sich zu ergeben, bat ihn der englische Offizier, ihn auf Ehrenwort vor das Dorf hinaus zu begleiten und sich mit eigenen Augen von der Wahrheit des Gesagten zu überzeugen. Blansac ging darauf ein. Er und General Hautefeuille verfügten sich vor das Dorf. Tief erschüttert von dem furchtbaren Schauspiele, das sie gesehen hatten, kehrten sie nach Blindheim zurück. Blansac versammelte seine vornehmsten Offiziere. Es wurde beschlossen sich zu ergeben und so streckten denn um acht Uhr Abends noch ungefähr neuntausend Mann das Gewehr. Mit dem Ingrimm der Verzweiflung hatten die französischen Soldaten sich ihrem Schicksale unterworfen. Das Regiment Navarra aber schleuderte seine Fahnen in die Flammen der brennenden Häuser und zerbrach seine Waffen, um durch dieselben die Trophäen der Sieger nicht zu vermehren. So war endlich der schreckliche Kampf zu Ende Die Armee Marsins war geschlagen, diejenige Tallards völlig vernichtet. Dies war das Schicksal der beiden Heere, welche noch wenige Wochen zuvor der Marschall Tallard in eitler Selbstüberschätzung unbesiegbar genannt hatte. Eine der blutigsten Schlachten der neueren Zeit war durchgekämpft, zum unsterblichen Ruhme der Sieger, zu unberechenbarem Schaden der Besiegten, für beide mit ungemein großen Opfern verbunden. Der Gesamtverlust der Alliierten mag annähernd auf zwölftausend Mann an Toten und Verwundeten, der ihrer Gegner, die Gefangenen und Versprengten mit eingerechnet, auf mehr als das doppelte angegeben werden. Denn die Franzosen gestehen selbst mehr als vierzehntausend Tote und Verwundete zu, und die Zahl der Gefangenen muß zum mindesten gegen dreizehntausend Mann betragen haben. Schon vom Schlachtfelde hinweg hatte Eugen den Oberstleutnant Grafen Gundacker von Althan, vom Infanterieregimente Taaffe, mit der Siegesbotschaft nach Wien gesendet. Marlborough aber riß aus seinem Taschenbuche ein Blatt Papier und schrieb mit Bleistift an seine Gemahlin: „Ich habe nicht Zeit Dir mehr zu sagen, sondern nur Dich zu bitten, der Königin meine Ehrerbietung zu melden und ihr anzuzeigen, daß ihr Heer einen ruhmvollen Sieg erfochten hat. Marschall Tallard und zwei andere Generale sind in meiner Kutsche, und ich verfolge den Rest des feindlichen Heeres. Der Überbringer, mein Adjutant Oberst Parke wird Bericht erstatten über das was geschehen ist. Ich werde dies in einem oder zwei Tagen durch ein anderes Schreiben selbst weitläufiger tun.“ Als die Dunkelheit hereinbrach über das blutgetränkte Schlachtfeld, führte auch Marlborough seine Truppen gegen den Brunnenbach vor, an welchem Eugen bereits stand. Die Soldaten brachten die Nacht unter den Waffen und auf freiem Felde zu. Die Vorräte, welche sie im französischen Lager erbeuteten, waren ihnen hoch willkommen nach den Anstrengungen des langen Kampfes. Marlborough verweilte die Nacht hindurch in einer Mühle bei Höchstädt und genoß daselbst einige Stunden Ruhe. Da die Besatzung dieses Städtchens die Waffen gestreckt hatte, begaben sich Eugen und Marlborough mit dem Anbruche des nächsten Tages nach demselben und trafen hier die nötigsten Anordnungen...“.