...war gleich doppelt. Denn er hat nicht nur die türkische Festung Belgrad erstürmt, sondern auch ein türkisches Entsatzheer von 200,000 Kriegsknechten mit seinen 70,000 Recken vor Belgrad zerschmettert. Damit haben wir Deutschen gleich doppelt Grund zum Feiern. Natürlich mit dem Panzergetränk Met. Die Schlacht wurde zwar schon am 16. August 1717 geschlagen, aber da am Tag darauf die türkische Besatzung von Belgrad die Waffen streckte, feiern wir unseren Schlachtensieg erst heute. Da die Einnahme der Festung Belgrad schließlich der Grund für die Feldschlacht. Die Verluste der Türken betrugen mindestens 20,000 Mann und in Belgrad wurden große Mengen Kriegsmaterial erbeutet. Die Folge der Schlacht war der Frieden von Passarowitz, der viele Gebiete Südosteuropas von der türkischen Schreckensherrschaft befreite, darunter das Banat und Teile der Walachei. Zur Erinnerung an die Schlacht von Belgrad wurde das Lied von unserem Prinzen Eugen dem Edlen Ritter gedichtet und das darf bei unserer heutigen Siegesfeier natürlich nicht fehlen: https://www.youtube.com/watch?v=ZZgP7JQaqMs „Prinz Eugen der edle Ritter, wollt dem Kaiser wied'rum kriegen Stadt und Festung Belgerad! Er ließ schlagen eine Brukken, daß man kunt hinüberrucken mit der Armee vor die Stadt. Als die Brucken nun war geschlagen, daß man kunnt mit Stuck und Wagen Frei passir'n den Donaufluß, Bei Semlin schlug man das Lager, Alle Türken zu verjagen, Ihn'n zum Spott und zum Verdruß. Am einundzwanzigsten August soeben Kam ein Spion bei Sturm und Regen, Schwur's dem Prinzen und zeigt's ihm an Daß die Türken futragieren, So viel, als man kunnt' verspüren, An die dreimalhunderttausend Mann. Als Prinz Eugenius dies vernommen, Ließ er gleich zusammenkommen Sein' Gen'ral und Feldmarschall. Er tät sie recht instruieren, Wie man sollt' die Truppen führen Und den Feind recht greifen an. Bei der Parol' tät er befehlen, Daß man sollt' die Zwölfe zählen, Bei der Uhr um Mitternacht. Da sollt' all's zu Pferd aufsitzen, Mit dem Feinde zu scharmützen, Was zum Streit nur hätte Kraft. Alles saß auch gleich zu Pferde, Jeder griff nach seinem Schwerte, Ganz still rückt' man aus der Schanz'. Die Musketier' wie auch die Reiter Täten alle tapfer streiten: 's war fürwahr ein schöner Tanz! Ihr Konstabler auf der Schanzen, Spielet auf zu diesem Tanzen Mit Kartaunen groß und klein; Mit den großen, mit den kleinen Auf die Türken auf die Heiden, Daß sie laufen all' davon! Prinz Eugenius auf der Rechten Tät als wie ein Löwe fechten, Als Gen'ral und Feldmarschall. Prinz Ludewig ritt auf und nieder'. Halt't euch brav, ihr deutschen Brüder, Greift den Feind nur herzhaft an!“ Den Schlachtbericht finden wir wieder bei unserem Ritter Alfred von Arneth in seinem Meisterwerk „Prinz Eugen von Savoyen“ und darin beginne ich mit der strategisch-taktischen Ausgangslage: https://archive.org/details/prinzeugenvonsav02arne „Am folgenden Tage begannen die Türken in der Entfernung eines schwachen Kanonenschusses von Eugens Heere gleichfalls ein Lager zu schlagen. Die ungeheure Menge roter und grüner Zelte, welche die Anhöhen bedeckten, bot einen bunten, fast heiteren Anblick dar. Sie wurden von dem Fußvolke eingenommen; die Reiterei aber stand auf der rechten und linken Flanke. Tagelang waren die Pferde gesattelt und gezäumt, so daß man jeden Augenblick eines Überfalles gewärtig sein mußte. Die Türken beschränkten sich jedoch darauf, dem Posten gegenüber, welchen das kaiserliche Regiment Regal einnahm, eine Batterie zu errichten. Um dem Feuer derselben wirksam zu begegnen, tat Eugen desgleichen. Ihrer ersten Batterie ließen die Türken bald mehrere andere folgen, und sie begannen nicht nur Eugens Lager stark zu beschießen, sondern sie legten auch Laufgräben wider dasselbe an und näherten sich ihm binnen zwölf Tagen auf die Entfernung von sechshundert Schritten. Eugen vermutete, daß der Feind schon aus dem Grunde nicht zu lange mit dem Angriffe auf das kaiserliche Lager zögern werde, weil er für die ungeheure Anzahl seines Heeres, welches auf zweimal hunderttausend Mann geschätzt wurde, in der Stellung, in der er sich befand, nicht genug Lebensmittel zu beziehen vermochte. Es ist kein Zweifel, daß Eugen sich damals in einer höchst kritischen Lage befand. Zur rechten und zur linken war er von zwei großen Flüssen eingeschlossen, über welche der Übergang im Angesichte der feindlichen Armee nicht bewerkstelligt werden konnte. Vor sich hatte er eine starke Festung, mit einer zahlreichen Garnison versehen, hinter sich ein feindliches Heer, dem seinigen um mehr als die Hälfte überlegen. Die türkische Armee war noch unerschöpft, indem ihre Truppen weder Kämpfe noch Beschwerden ausgestanden hatten, während Eugens Heer durch beide ermattet und vermindert war. Unter solchen Umständen schien es schwer, sich aus der gefährlichen Stellung zu befreien, in die man geraten war, und schwerer noch, den ausgesprochenen Endzweck des Feldzuges, die Eroberung Belgrads zu erreichen. Hieran aber hielt Eugen mit zäher Ausdauer fest, und keinerlei Besorgnis, so begründet sie sich auch darstellten mochte, konnte ihn zu einem Aufgeben seines Planes bewegen. „Entweder werde ich mich Belgrads, oder die Türken werden sich meiner bemächtigen“, soll Eugen gesagt und damit seinen unerschütterlichen Entschluß angedeutet haben, an die Eroberung der Festung alles, selbst das höchste zu wagen. Um seinen Zweck zu erreichen, boten dem Prinzen zwei verschiedene Wege sich dar. Entweder mußte er in seinem Lager ausharren, die Angriffe des Großwesirs so gut als möglich zurückweisen und zu gleicher Zeit die Belagerungsarbeiten mit größter Anstrengung fortsetzen, somit im Angesichte des türkischen Heeres Belgrad erobern. Oder der Prinz suchte den zu erwartenden Angriff des Großwesirs in eine allgemeine Schlacht zu verwandeln, den Feind aufs Haupt zu schlagen, ihn zum Rückzuge zu zwingen und Belgrad dann ungestört zu nehmen. Endlich aber Eugen dem Feinde zuvorkommen, ihn angreifen und besiegen, und so mit einem einzigen kühnen Streiche der schwierigen Lage in der sich befand, ein Ende machen...“.