...hre 1940 in Dienst gestellt und soll daher etwas gefeiert werden. Gebaut wurde es von Blohm & Voss in Hamburg und hatte eine Besatzung von 2220 Mann. Die Wasserverdrängung betrug 51000 Tonnen. Dank seiner Antriebskraft von 138,000 Pferdestärken war es bis zu 30 Knoten (55 Stundenkilometer) schnell. Die Bewaffnung bestand aus acht 38cm-Geschützen, zwölf 15cm-Geschützen und sechzehn 10,5cm-, sechzehn 3,7cm- und zwölf 2cm-Flakgeschützen. Die Panzerung war bis zu 35 Zentimeter dick. Für Aufklärungszwecke hatte unser Schlachtschiff Bismarck vier bis sechs Flugzeuge an Bord. Gesteuert wurde sie von unserem Kapitän zur See Ernst Lindemann. Ihr Einsatz im Jahre 1941 erinnert aber stark an den des japanischen Schlachtschiffes Yamato im Jahre 1945, das ganz allein die riesige amerikanische Flotte bei Okinawa angreifen sollte, aber noch auf dem Weg dahin von der amerikanischen Luftwaffe versenkt worden ist. Unsere Bismarck dagegen versenkte immerhin noch den englischen Schlachtkreuzer Hood und wäre ihr Steuerwerk nicht beschädigt worden, wäre sie ihren Verfolgern entkommen. So aber mußte die Bismarck schwer beschädigt versenkt werden. Mit dem Schlachtschiff Bismarck gedenken wir auch unserer unvollendeten Z-Flotte, die mit ihren 10 Schlachtschiffen, 12 Panzerschiffen, 8 Flugzeugträgern, 5 schweren Kreuzern, 24 leichten Kreuzern, 36 Spähkreuzern, 70 Zerstörern, 78 Torpedobooten und 249 U-Boote dem Sechsjährigen Krieg zur See eine gänzlich andere Gestalt gegeben hätte und einmal mehr die Lügenmärchen der amerikanischen Umerziehung widerlegt. Denn wenn wir Deutschen den Sechsjährigen Krieg geplant und mutwillig entfacht hätten, so würden wir damit gewartet haben, bis unsere Flotte fertiggestellt ist oder? Ähnliches gilt auch für unsere Luftwaffe und unser Heer. Über den Einsatz unseres Schlachtschiffes Bismarck berichtet uns unser Großadmiral Erich Raeder in seinen Denkwürdigkeiten: „Inzwischen wurde das am 24. August 1940 neu in Dienst gestellte Schlachtschiff „Bismarck“ gefechts- und verwendungsbereit. Es konnte nunmehr in die seestrategischen Planungen einbezogen werden. Wegen seiner außerordentlichen Kampfstärke und seiner großen Widerstandsfähigkeit und Sinksicherheit war es fast allen feindlichen Streitkräften - jedenfalls im Kampf Schiff gegen Schiff - überlegen. Einen Nachteil gegenüber dem Gegner teilte es allerdings mit allen unseren Seestreitkräften: seine Verwendung konnte nicht durch eigene Luftstreitkräfte unterstützt werden, während der Gegner mit seinen zahlreichen Flugzeugträgern und Landstützpunkten in der Lage war, gegen unser Schlachtschiff starke Luftstreitkräfte einzusetzen. Dies war zweifellos ein Schwächepunkt. Es bestand aber keine Möglichkeit, ihn zu beseitigen da wir keine Flugzeugträger hatten, die das Schiff begleiten konnten. Eine gewisse Unterstützung des Schiffes aus der Luft konnte nur in der Nähe der französischen Küste erwartet werden, soweit sich eine taktische Zusammenarbeit mit den dort stationierten deutschen Luftstreitkräften durchführen ließ. Es zeigte sich erneut, daß es in den kurzen Friedensjahren unmöglich gewesen war, eine Flotte aufzubauen, die wenigstens in kleinem Umfange alle Kampfmittel besaß, die zu einer modernen Marine gehören. Wir hatten uns zwar schon seit 1935 mit der Konstruktion eines Flugzeugträgers beschäftigt und ihn in Bau gegeben, aber er war zu Kriegsbeginn noch nicht fertiggestellt; auch verfügte die Luftwaffe nicht über geeignete Trägerflugzeuge, so daß wir auf seinen Weiterbau verzichten mußten. Bei den Vorüberlegungen für die Verwendung der „Bismarck“ war es also als ein unabänderliches Faktum anzusehen, daß es dieser Schwäche nur seine eigene, wenn auch sehr große Kampfkraft entgegensetzen konnte. Aber diese Erkenntnis durfte nicht dazu führen, nun auf die offensive Verwendung dieses Schiffes zu verzichten. Die Frage war vielmehr die, ob es richtig sein würde, den operativen Einsatz des neuen Schlachtschiffes so lange zurückzustellen, bis auch das Schwesterschiff „Tirpitz“ einsatzbereit wäre. Der Zeitpunkt hierfür war der Spätherbst oder Winter 1941/42. Unsere Erfahrungen mit der ozeanischen Kriegführung - zuletzt mit den Unternehmungen von Kreuzer „Admiral Hipper“ und Panzerschiff „Admiral Scheer“ - hatten aber gezeigt, daß die Aussichten für die Verwendung auch eines einzelnen schweren Schiffes im Atlantik nicht ungünstig waren. Sie verminderten sich aber allmählich durch die Verbesserung der feindlichen Abwehr, vor allem infolge der Verstärkung der feindlichen Luftüberwachung. Dazu kam als wichtiger Gesichtspunkt, daß der mit größter Wahrscheinlichkeit erwartete Kriegseintritt von Amerika immer näher rückte, durch den die Seekriegslage sich für ins erheblich verschlechtern mußte. Diese Gründe sprachen dafür, den Einsatz des Schiffes nicht in eine unsichere Zukunft zu verschieben, sondern die augenblicklich bestehende Lage auszunutzen und das Schiff zusammen mit dem neuen Kreuzer „Prinz Eugen“ möglichst bald zu einer großen Unternehmung in den Atlantik zu entsenden. Hierbei war eine gleichzeitige Operation der in Brest liegenden Schlachtschiffe „Scharnhorst“ und „Gneisenau“ und der Einsatz von U-Booten beabsichtigt. Eine sorgfältig durchdachte Versorgungsorganisation mit Troßschiffen und Tankern war vorgesehen. „Bismarck“ sollte die Operation möglichst lange ausdehnen und nach Beendigung nicht nach einem französischen Stützpunkt gehen, sondern in einen Heimathafen zurückkehren...“.