...inen Sieg erfocht, erlitten seine Unterfeldherren bei Großbeeren, an der Katzbach und bei Kulm und Nollendorf schwere Niederlagen. Den Jahrestag der Schlacht von Nollendorf wollen wir heute feiern. Diese tobte zwei Tage lang und endete mit der vernichtenden Niederlage der Gallier. Diese verloren von ihren 30,000 Mann ein Drittel und ihr Befehlshaber Vandamme geriet in Gefangenschaft. Entschieden wurde die Schlacht durch unseren Feldmarschall von Kleist, der mit seinem Zweiten Armeekorps - auf Befehl unseres Preußenkönigs Friedrich Wilhelms des Dritten - den Galliern bei Nollendorf in den Rücken fiel. Den Oberbefehl führte der österreichische Feldmarschall Karl Philipp von Schwarzenberg, der später noch unseren Blücher regelmäßig zur Weißglut treiben sollte mit seiner Zauderei und Hasenfüßigkeit. Da es sich bei der Schlacht bei Kulm und Nollendorf unzweifelhaft um eine Hauptschlacht im Clausewitzschen Sinne handelt, wird diese natürlich gefeiert. Dies erfolgt wie immer mit den Schlachtberichten, unserem Panzergetränk Met und unseren altdeutschen Kriegsliedern. Die unmittelbare Vorgeschichte und die Eröffnung der Schlacht bei Kulm und Nollendorf schildert uns unser Geschichtsschreiber Carl Tanera in seinem Buch „Die Befreiungskriege 1813 bis 1815“: „Beim Vormarsch nach Dresden hatte man den Prinzen Eugen von Württemberg mit 13,800 Russen und 26 Geschützen gegen den von den Franzosen besetzten Königsstein entsendet. Er sollte auch die dortigen Elbbrücken zerstören. Bald entdeckte er den Anmarsch der 40,000 Mann Vandammes. Meldung auf Meldung an die Hauptarmee. Man schickte jedoch keine Truppen, nur den alten kranken General Ostermann und die Mitteilung, Barclay werde sich mit seinen 80,000 Mann auf der großen Teplitzerstraße zurückziehen, also Vandamme leicht vertreiben können. Da kam der Befehl Barclays an den Prinzen, die Straße nach Teplitz aufzugeben und der Armee in das Gebirge zu folgen. Folgte der Prinz von Württemberg diesem Befehle, so war die böhmische Armee verloren, denn Vandamme konnte auf der guten Teplitzer Straße Böhmen lange vor den Verbündeten erreichen, dann die einzelnen Korps derselben beim Heraustreten aus den engen Tälern nacheinander empfangen und vernichten. Der Prinz erkannte dies und unternahm mit seinen schwachen Korps die Aufgabe, an welche sich Barclay mit seiner überlegenen Armee nicht wagte. Nun hieß es sich durchschlagen und von neuem marschieren. Es gelang dank der vortrefflichen Führung des Prinzen Eugen und der großen Tapferkeit seiner Russen. Nach dem Verluste eines Dritteils seiner Truppen kam der Prinz am 29. August bei Nollendorf an. Von einem Verlegen seiner Rückzugslinie konnte jetzt keine Rede mehr sein. Dagegen drängte die französische Übermacht kräftig nach und deshalb dachten der General Ostermann und der Prinz Eugen daran, hinter die Eger zurückzuweichen. Sie ließen dies der Hauptarmee melden, die sie nunmehr in den böhmischen Ebenen vermuteten. Der Marsch ging auf Kulm, die Spitze der Garde war schon darüber hinaus. Da kam auf schweißtriefendem Pferde Oberstleutnant von Natzmer, Flügeladjutant des Königs von Preußen, angejagt. Was derselbe im Auftrage seines Monarchen mitteilte, rief gewaltige Bestürzung hervor. „Der größte Teil der böhmischen Armee steckt noch in den Schluchten des Gebirges, dabei selbst der Kaiser Alexander. Wenn das Vordringen Vandammes nicht um jeden Preis verzögert wird, ist alles in höchster Gefahr.“ Also Halten bis zum letzten Mann! Ein nachgeschicktes Schreiben des Königs Friedrich Wilhelm III. bestätigte die Lage. Deshalb beschlossen General Ostermann und Prinz Eugen bei Kulm stehen zu bleiben. General Vandamme drang immer stärker vor. Er nahm als sicher an, von Dresden her werde bald sein Kaiser erscheinen. Prinz Eugen aber – General Ostermann war schwer verwundet abgeführt worden – setzte den letzten Mann, schließlich sogar die vornehmen Regimenter Preobajensk und Ismailof und die Gardereiter ein und hielt die Stellung bei Priesten südwestlich Kulm. An 6000 Russen, der dritte Teil von ihnen, lagen am Abend tot oder verwundet auf dem Schlachtfelde, aber der Feind, der noch mehr verloren, war nicht durchgedrungen. Bravo die russische Ausdauer! Unterdessen entsandte der König von Preußen nach allen Seiten die Offiziere seines Gefolges und ließ sämtliche aus dem Gebirge kommenden und noch in demselben marschierenden Truppen gegen Kulm dirigieren. Am 30. August standen mehr als 50,000 Russen und Österreicher bereit, Vandamme zu empfangen. Der ahnte solche Massen nicht und griff tapfer an...“.