... er zu den herausragenden deutschen Feldherren der Napoleonischen Kriege gehört, muß dieser natürlich gefeiert werden. In Florenz wurde unser Herzog Karl 1771 als Sohn Kaiser Leopolds des Zweiten geboren. Bereits mit 24 Jahren wurde er zum Feldmarschall ernannt und besiegte die Welschen in den Schlachten von Amberg, Würzburg und Emmendingen. 1799 zog er erneut gegen die Welschen zu Felde und schlug sie wiederum bei Ostrach, Stockach und in der ersten Schlacht bei Zürich. 1805 wehrte er die Welschen bei Caldiero ab. 1809 trat er dann Napoleon selbst entgegen und schlug diesen bei Aspern - die einzige Feldschlacht, in der Napoleon mit gleichstarken Streitkräften je besiegt worden ist. Bei Wagram trug allerdings Napoleon den Sieg davon und nach dem eigenmächtigen Waffenstillstand von Znaim wurde unser Herzog Karl seines Kommandos enthoben. Sehr zum Schaden unserer deutschen Sache wurde er 1813 nicht mit dem Oberbefehl über die österreichischen Armeen erhalten und man statt seiner damit die Trantüte Schwarzenberg betraut hat. Verheiratet war unser Erzherzog Karl mit Henriette Alexandrine von Nassau, mit der er sieben Kinder zeugte. Hochmeister unseres Deutschen Ordens und Träger des Goldenen Vlieses war unser Erzherzog Karl. Unser Herzog Karl ist auch ein wenig unter die Kriegsphilosophen gegangen und hat uns in „Grundsätze der Strategie. Erläutert durch die Darstellung des Feldzugs von 1796 in Deutschland“ seine Kriegslehren niedergeschrieben, aus denen wir Panzertiere zur Feier des Tages ein wenig vortragen wollen. Ich beginne mit dem epischen Vorwort unseres Helden: https://www.e-rara.ch/zut/content/titleinfo/9518085 „Der Zweck des vorliegenden Werkes ist, einen Beitrag zu liefern, um Feldheeren zum Schutze des Vaterlandes zu bilden. Ein kluger, erfahrener und zugleich entschlossener Feldherr ist der edelste Stein in der Krone seines Monarchen. In seiner Hand liegt die Rettung oder das Verderben des Vaterlandes. Ohne Muße, ohne Vorbereitung, im Drange des Augenblicks, wo alles in und um ihn tobt, wo hundert Gegenstände seine Sinne fesseln und auf seine Empfindungen wirken, - muß er oft Entschlüsse fassen, die über das Schicksal von Millionen entscheiden; und diesen Entschlüssen muß die Erkenntnis des Wahren vorangehen, - des Wahren, das in gewöhnlichen Verhältnissen nur von dem Scheinbaren und Falschen unterschieden wird. Jede Ausführung ist mit einem unvermeidlichen Zeitbedarf verbunden, und oft bietet sich dem Feldherrn der Gegenstand, der seine Entscheidung erfordert, erst in dem Augenblick dar, wenn er schon zur Ausführung schreiten sollte. Dann drängen sich Erkenntnis, Entschluß und Vollendung so schnell auf einander, daß der Feldherr die Fähigkeit besitzen muß, mit dem nämlichen Blick das Ganze zu umfassen, die Folgen seiner Entschlüsse zu durchschauen, und in dem nämlichen Moment den besten zu wählen, und die zweckmäßigste Art der Ausführung zu bestimmen. Nur jenem ist ein solcher kräftiger, eindringender, umfassender Blick gestattet, der durch tiefes Nachdenken die Natur des Krieges ergründet, die wesentliche Kenntnisse seiner Gesetze erlangt, und sich diese Wissenschaft ganz zu eigen gemacht hat; - nur jenem, der in der Erfahrung die bestätigte Wahrheit vorausgegangener Maximen schöpfte, und die Kunst ihrer Anwendung erlernte; - nur jenem endlich steht die Befugnis frei, schnell und mit Zuversicht zu entscheiden, dem volle Kenntnis die Überzeugung gewährt, daß er richtig entscheiden werde. Möge diese Betrachtung alle diejenigen, welche Mut und Fähigkeiten in sich fühlen, nach der Würde eines obersten Feldherren zu streben, überzeugen, wie viel hierzu erfordert werde; möge diese Überzeugung sie aneifern, die dazu gehörigen Eigenschaften zu erlangen! - Ein großer Zweck kann nur durch große Anstrengungen erreicht werden: groß ist aber auch die Belohnung in dem Danke des Vaterlandes, in der Achtung der Zeitgenossen und der Nachwelt; groß in dem Selbstgefühl, von dem Bewußtsein der Kraft und eigener Taten erzeugt! Wissenschaftliches Streben und Erfahrung bilden den Feldherrn; nicht bloß eigene Erfahrung, - denn welches Menschenleben ist tatenreich genug, um sie im vollen Masse zu gewähren; und wer hatte je Übung in der schweren Kunst des Feldherrn, ehe er zu dieser erhabenen Stelle gelangte? - sondern Bereicherung des eigenen Wissens durch fremde Erfahrung, durch Kenntnis und Würdigung früherer Nachforschungen, durch Vergleichung berühmter Kriegstaten und folgenreicher Ereignisse aus der Kriegsgeschichte. Wie weit wird es der Mann bringen, der mit solchen Vorkenntnissen dort anfängt, wo andere stehen blieben, und mit gleicher Anstrengungen den Pfad fortwandelt, auf welchem seine Vorgänger den Punkt erreichten, von dem er ausgeht? - Der in unsern Tagen so laut gepredigten Satz, daß der große Feldherr geboren werde, und zu seiner Vollendung keines Unterrichts bedürfe, ist einer der glänzenden Irrtümer des Zeitalters, einer der einseitigen Gemeinsprüche, womit sich die Anmaßenden oder Trägen und Mutlosen des mühsamen Strebens nach Vollkommenheit überheben wollen. Das Genie wird geboten, der große Mann muß gebildet werden: Genie ist Anlage, nicht Vollendung. Es überspringt wohl zuweilen den systematischen Gang der Lehre und eilt der Erfahrung voraus; es ergreift nur instinktmäßig das Resultat, und weilt nicht bei dem Prinzip, das wie eine unbekannte Größe sich in seiner Seele entwickelt. Aber weit öfter schweift es in verderblichen Irrtümern umher; und wenn sein Flug einmal die Unsterblichkeit erreicht, so ist es seltener das Verdienst eigner Größe, als die Flohe eines glücklichen Ungefährs. Das Genie muß also seine Richtung bekommen, es muß geläutert, bereichert, gebändigt werden, sei es durch Zufall, durch glückliche Verhältnisse, durch fremden Einfluß, durch Bedürfnisse, durch Verkettung folgenreicher Ereignisse, durch Nachdenken oder durch Selbsterfahrung - mit einem Wort, es muß gebildet werden. Und wenn ohne Genie noch kein Mann ein großer Feldherr geworden ist: so finden wir hingegen in der Kriegsgeschichte Beweise, daß gebildete Heerführer von weniger genialischer Anlage rohe Genies besiegt haben; wenn sie nur Festigkeit im Entschlusse und Beharrlichkeit mit Einsicht verbanden. Das vorliegende Werk ist ein Resultat des Nachdenkens, und das Produkt sowohl eigener als fremder Erfahrungen. Es handelt von der Kriegswissenschaft im eigentlichen Sinne, die, zum Unterschied von der Kriegskunst oder Taktik, Strategie benannt wird. Der erste Teil enthält ihre Grundsätze und die Anwendungen derselben in Beurteilung eines angenommenen Kriegsschauplatzes; im zweiten und dritten werden diese Grundsätze durch die Darstellung eines Fragmentes aus der Kriegsgeschichte erläutert. Die Absicht des Verfassers wird erfüllt und seine Mühe belohnt sein; wenn er den ersten Schritt in der Laufbahn des Mannes erleichtern half, der sich dem großen Beruf widmet, die Stütze seines Vaterlandes zu werden...“.