...fochten. Dieses mal bei Turin über die Gallier. Die gallischen Fieslinge haben nämlich 1706 Turin, die Hauptstadt seiner Vetters Viktor Amadeus II. von Savoyen, belagert und so hat unser Prinz Eugen 30,000 Recken um sich geschart und mit diesen die Belagerung gesprengt. Obwohl die gegen ihn 45,000 Mann aufgeboten haben und unser Prinz somit mal wieder eine Schlacht mit der Unterzahl gewonnen hat. Mit bei dem Gemetzel dabei waren unsere Preußen, die der Alte Dessauer angeführt hat. Niedergemetzelt wurden rund 14,000 Gallier, während wir ungefähr 3000 Recken verloren haben. Damit war Norditalien gesichert und der Schwerpunkt des Spanischen Erbfolgekrieges konnte sich auf den Rhein verlegen. Den altdeutschen Schlachtgesang „Prinz Eugen, der edle Ritter“ suche ich mir zur Feier des Sieges bei Turin aus: https://www.youtube.com/watch?v=C72OJkA_0ME „Prinz Eugen der edle Ritter, wollt dem Kaiser wied'rum kriegen Stadt und Festung Belgerad! Er ließ schlagen eine Brukken, daß man kunt hinüberrucken mit der Armee vor die Stadt. Als die Brucken nun war geschlagen, daß man kunnt mit Stuck und Wagen Frei passir'n den Donaufluß, Bei Semlin schlug man das Lager, Alle Türken zu verjagen, Ihn'n zum Spott und zum Verdruß. Am einundzwanzigsten August soeben Kam ein Spion bei Sturm und Regen, Schwur's dem Prinzen und zeigt's ihm an Daß die Türken futragieren, So viel, als man kunnt' verspüren, An die dreimalhunderttausend Mann. Als Prinz Eugenius dies vernommen, Ließ er gleich zusammenkommen Sein' Gen'ral und Feldmarschall. Er tät sie recht instruieren, Wie man sollt' die Truppen führen Und den Feind recht greifen an. Bei der Parol' tät er befehlen, Daß man sollt' die Zwölfe zählen, Bei der Uhr um Mitternacht. Da sollt' all's zu Pferd aufsitzen, Mit dem Feinde zu scharmützen, Was zum Streit nur hätte Kraft. Alles saß auch gleich zu Pferde, Jeder griff nach seinem Schwerte, Ganz still rückt' man aus der Schanz'. Die Musketier' wie auch die Reiter Täten alle tapfer streiten: 's war fürwahr ein schöner Tanz! Ihr Konstabler auf der Schanzen, Spielet auf zu diesem Tanzen Mit Kartaunen groß und klein; Mit den großen, mit den kleinen Auf die Türken auf die Heiden, Daß sie laufen all' davon! Prinz Eugenius auf der Rechten Tät als wie ein Löwe fechten, Als Gen'ral und Feldmarschall. Prinz Ludewig ritt auf und nieder'. Halt't euch brav, ihr deutschen Brüder, Greift den Feind nur herzhaft an!“ Nachzulesen ist die Geschichte der Schlacht mal wieder bei unserem Ritter Alfred von Arneth in seinem Buch „Prinz Eugen von Savoyen“ und darin hat unser Prinz Eugen nunmehr den Schlachtplan ausgeheckt und stellt seine Recken zur Schlacht auf: https://archive.org/details/prinzeugenvonsa05arnegoog „Am 6. September ging die Armee bei Alpignano über die Dora und lagerte bei der Veneria reale, wohin das Hauptquartier kam. Eugen und der Herzog hatten den Plan entworfen, die Feinde zwischen der Stura und der Dora anzugreifen, dort wo deren Verschanzungen am schwächsten schienen. In dieser Absicht lehnten sie den linken Flügel des Heeres an die Mühle von Altezzano, den rechten gegenüber von Colegno an Margaria. In dieser Stellung wurden für den folgenden Tag die Dispositionen ausgegeben, welche mit solcher Klarheit und Deutlichkeit abgefaßt waren, daß einer Verwirrung, ein Mißverständnis völlig unmöglich zu sein schien. Das Heer der Verbündeten bestand damals aus ungefähr dreißigtausend Mann, wovon vier Fünfteile Fußvolk und ein Fünfteil Reiter waren. Mehr als die Hälfte der Streitkräfte bestand aus kaiserlichen und fast die ganze andere Hälfte aus deutschen Hilfstruppen. Piemontesen befanden sich nur wenige bei dem Heere, weil die Mehrzahl derselben vor vier Tagen unter dem Grafen von Santena nach Chieri abgeschickt worden war, um die feindlichen Linien von Seite der Gebirge anzugreifen, und wo möglich einen Transport in die Festung zu bringen. Ihm hatten die Franzosen den Generalleutnant Albergotti entgegen gesendet und es schien fast als ob Marsin sich noch immer mit der Hoffnung schmeichle, die Alliierten hegten keine weiter gehende Absicht, als Turin mit Lebensmitteln zu versehen. Er sollte bald grausam enttäuscht werden. Kaum graute der Morgen des siebten Septembers, so sah man auch schon in den weiten Ebenen die dichtgedrängten Scharen des verbündeten Heeres aus ihren Lagerplätzen rücken. In acht Kolonnen wurde die Infanterie formiert, vier derselben sollten das erste, vier das zweite Treffen bilden. Auf den linken Flügel hatte man die auserlesensten Truppen, die Grenadierbrigaden gestellt, aus den verschiedenen Kontingenten gebildet. Mit ihnen dachte man den Hauptschlag zu führen. An sie schlossen die wackeren Preußen sich an, von dem Prinzen Leopold von Anhalt-Dessau geführt, Eugens tapferen Waffengefährten von Höchstädt und Cassano. Das Zentrum wurde von dem kaiserlichen Fußvolke und einem Teile der Pfälzer, der rechte Flügel wieder von Pfälzern und von Sachsen gebildet. Ähnlich war die Verteilung der Truppen im zweiten Treffen, nur daß hier statt der Sachsen kaiserliche Bataillone auch den rechten Flügel formierten. Zwei deutsche Prinzen befehligten die beiden Flügel, Alexander von Württemberg den linken, der Prinz von Sachsen-Gotha den rechten, Feldmarschall-Leutnant Rehbinder aber das Zentrum des ersten Treffens. Die Führung der Reserve war dem Marquis de Langallerie anvertraut, der erst vor kurzem aus dem Dienste des Königs von Frankreich in den des Kaisers übergetreten war. Die Reiterei aber wurde von den Generalen Baron Kriechbaum, Marquis Visconti und Prinz Philipp von Darmstadt befehligt. Der Herzog von Savoyen und Eugen behielten sich vor, dorthin zu eilen, wo die Gefahr ihre Gegenwart erforderte...“.