...r Theodor Storm wohl durchaus nennen. Immerhin bekämpfte er die dänische Fremdherrschaft in seiner schleswigschen Heimat und wir wollen hoffen, daß es auch in der fernen Zukunft in Deutschland noch Leute geben wird, die Gedichte verfassen und Erzählungen und Märchen schreiben... Zur Welt kam unser Theodor Storm 1817 in der Hafenstadt Husum als Sohn eines Rechtswahrers und einer Patriziertochter. Er besuchte die höhere Schule und studierte in Kiel und Berlin die Rechtskunde. Nach dem Scheitern der schleswigschen Erhebung ließ sich unser Dichter 1853 in Berlin nieder und trat in den preußischen Staatsdienst ein. Er veröffentlichte nebenbei seine Dichtungen und schloß Freundschaft mit dem Maler Adolph von Menzel, dem Geschichtsforscher Franz Kugler oder dem romantischen Dichterfürsten Eichendorff. Nach der Befreiung unserer deutschen Herzogtümer Schleswig und Holstein wurde unser Theodor Storm zum Landvogt von Husum berufen. Das Amt übte er bis 1880 aus. Seine besseren Hälften Constanze Esmarch und Dorothea Jensen heiratete unser Dichter 1846 beziehungsweise 1866 und hatte mit ihnen acht Kinder. Das Werk unseres Theodor Storms besteht aus zahlreichen Gedichten, den Erzählungen „Marthe und ihre Uhr“, „Im Saal“, „Immensee“, „Auf dem Staatshof“, „Veronika“, „Im Schloß“, „Auf der Universität“, „Eine Malerarbeit“, „In Sankt Jürgen“, „Eine Halligfahrt“, „Draußen im Heidedorf“, „Viola tricolor“, „Pole Poppenspäler“, „Waldwinkel“, „Beim Vetter Christian“, „Ein stiller Musikant“, „Psyche“, „Im Nachbarhause links“, „Aquis Submersus“, „Carsten Curator“, „Renate“, „Zur Wald- und Wasserfreude“, „Eekenhof“, „Im Brauerhause“, „Die Söhne des Senators“, „Der Herr Etatsrat“, „Hans und Heinz Kirch“, „Schweigen“, „Zur Chronik von Grieshuus“, „Ein Fest auf Haderslevhuus“, „Es waren zwei Königskinder“, „John Riew'“, „Bötjer Basch“, „Ein Doppelgänger“, „Ein Bekenntnis“, „Der Schimmelreiter“ und „Geschichten aus der Tonne“ sowie den Märchen und Geistergeschichten „Der kleine Häwelmann“, „Hinzelmeier“, „Hans Bär“, „Am Kamin“, „Die Regentrude“, „Bulemanns Haus“ und „Der Spiegel des Cyprianus“, die allesamt einen Platz in eurer Panzerbücherei finden sollten. Als alter Seebär und Nordlicht bekommt unser Theodor Sturm von mir Richard Wagners „Der fliegende Holländer“ zum Wiegenfest gespielt: https://www.youtube.com/watch?v=jR7l-kKVAxI Das Gedicht „Sturmnacht“ gibt es dazu von unserem Dichter zu lesen: http://www.zeno.org/Literatur/M/Storm,+Theodor/Gedichte „Im Hinterhaus, im Fliesensaal Über Urgroßmutters Tisch' und Bänke, Über die alten Schatullen und Schränke Wandelt der zitternde Mondenstrahl. Vom Wald kommt der Wind Und fährt an die Scheiben; Und geschwind, geschwind Schwatzt er ein Wort, Und dann wieder fort Zum Wald über Föhren und Eiben. Da wird auch das alte verzauberte Holz Da drinnen lebendig; Wie sonst im Walde will es stolz Die Kronen schütteln unbändig, Mit den Ästen greifen hinaus in die Nacht, Mit dem Sturm sich schaukeln in brausender Jagd, Mit den Blättern in Übermut rauschen, Beim Tanz im Flug Durch Wolkenzug Mit dem Mondlicht silberne Blicke tauschen. Da müht sich der Lehnstuhl, die Arme zu recken, Den Rokokofuß will das Kanapee strecken, In der Kommode die Schubfächer drängen Und wollen die rostigen Schlösser sprengen; Der Eichschrank unter dem kleinen Troß Steht da, ein finsterer Koloß. Traumhaft regt er die Klauen an, Ihm zuckt's in der verlornen Krone; Doch bricht er nicht den schweren Bann. – Und draußen pfeift ihm der Wind zum Hohne Und fährt an die Läden und rüttelt mit Macht, Bläst durch die Ritzen, grunzt und lacht, Schmeißt die Fledermäuse, die kleinen Gespenster, Klitschend gegen die rasselnden Fenster. Die glupen dumm neugierig hinein – Da drinn' steht voll der Mondenschein. Aber droben im Haus Im behaglichen Zimmer Beim Sturmgebraus Saßen und schwatzten die Alten noch immer, Nicht hörend, wie drunten die Saaltür sprang, Wie ein Klang war erwacht Aus der einsamen Nacht, Der schollernd drang Über Trepp' und Gang, Daß drin in der Kammer die Kinder mit Schrecken Auffuhren und schlüpften unter die Decken.“.