...h III. in Innsbruck das Licht der Welt. Zum deutschen König wurde er Anno 1440 gewählt und erlangte Anno 1452 die deutsche Kaiserwürde. Neben einigen inneren und äußeren Fehden gestaltete sich seine Regierungszeit ruhig und glücklich, wenn sich auch schon die Türken- und Galliergefahr abzeichnete. Gegen diese baute unser Kaiser Friedrich insoweit vor als er seinen Sohn und Erben Maximilian mit der burgundischen Erbtochter Maria verheiratete, wodurch die Hausmacht der Habsburger ungemein angewachsen ist. Mit Hilfe seines Vaters verteidigte Maximilian das Erbgut seines Weibes gegen den Gallierkönig Ludwig XI. - wenn auch mit einigen Abstrichen. Neben Maximilian überlebte von den sechs Kindern, die unser Kaiser Friedrich mit seiner Gattin Eleonore von Portugal hatte, nur die Tochter Kunigunde, welche den Herzog Albrecht IV. von Bayern ehelichte. Den ein oder anderen Schädel Met sollte man also schon zu Ehren unseres Kaisers Friedrich trinken. Damit ihr beim Trinken auch etwas lernt, lesen wir Panzertiere euch dazu aus den alten Geschichtsbüchern und Chroniken vor. Niedergeschichten hat uns die Geschichte unseres Kaisers Friedrichs III. unser Geschichtsschreiber Joseph Grünpeck. Ich beginne mit seiner Vorrede, die an Kaiser Karl V. gerichtet ist und euch die volle Ladung klassischer Bildung (zur Freude des Theodors) verabreicht: https://archive.org/details/diegeschichtefr00ilgegoog „Nicht ohne Grund, allerdurchlauchtigster Karl, der edlen Jugend einzige Zier und Schmuck, der Erzherzöge von Österreich leuchtender Edelstein, haben unsere Vorfahren Dichter und Geschichtsschreiber und alles, was zu der Gattung der Schriftsteller gehört, mit den höchsten Beweisen ihres Wohlwollens und mit nahezu himmlischem Lohn ausgezeichnet. Sie erwogen nämlich bei sich, daß, wenn sie erst jammervoll Todes gestorben, ihre bedeutenden und glänzenden Taten hinfälliger Vergänglichkeit und dunkler Vergessenheit anheim fallen würden, und überzeugten sich daher leicht, daß man durch den Geist von erlauchten Bildnern solcher Art leicht der Unsterblichkeit ruhmvolles Lob erlangen könne, wie bei den Griechen Achilles und Homer durch die Darstellung so lebensvoll herausgearbeitet ist, daß er, obgleich er vor nahezu 2000 Jahren aus diesem unsicheren und dem Tode geweihten Leben geschieden ist, doch nichtsdestoweniger heute zu leben scheint, und so lange fortleben wird, als wissenschaftliche Bestrebungen bestehen werden. So leben bei den Lateinern der Trojaner Aeneas durch Virgils Werk, Männer wie die Fabii Maximi, die Laelier, die Scipionen und andere hochberühmte Familien durch des Titus Livius, Octavius Augustus durch des Suetons Kunstwerke fort und werden niemals ihrer Tugenden Lebensglanz verlieren, bis das Weltall gänzlich in Trümmer gesunken sein wird. Aus diesem Grund haben sieben Städte um den Ursprung Homers gestritten; eine jede wollte, daß er ihr Bürger sei. Und als Alexander der Große am Sygeon am Grabhügel Achilles stand, soll er seufzend ausgerufen haben: „O glücklicher Jüngling, der du als Herold deiner Tugend den Homer gefunden hast!“ Wie hoch auch Darius, der König der Perser, den Homer geschätzt hat, erhellt aus der Tatsache, daß, als unter der Beute der Perser ein kostbares goldenes, mit Edelsteinen und Perlen geschmücktes Kästchen erobert ward, er befahl, daß es zur Aufbewahrung der Bücher Homers verwendet werde. So wollte auch Augustus lieber, daß der Gesetze heilig zu haltende Hoheit völlig zu Grunde ginge, als daß die Handschriften Virgils, welche dieser in seinem Testamente zu verbrennen bestimmt hatte, vernichtet würden. Ferner hat der ältere Africanus den Quintus Ennius so sehr geliebt, daß er befahl, dessen Standbild auf sein Grabmal zu setzten, ja sogar wollte, das man von der aus einem Dritteil des Erdkreises geraubten Beute auf seinem Grabmal zugleich mit dem vollen Namen des Dichters lesen solle. Aus dem gleichen Grunde antwortete Themistokles, als er gefragt wurde, wessen Stimme er am liebsten höre, diejenige, um welcher seine Tugend am trefflichsten gepriesen würde. Und in der Tat verlangt die Tugend nach Ciceros Zeugnis keinen anderen Lohn für ihre Mühen und Gefahren, als den des Preises und Ruhms. Nimmt man ihn aber hinweg, was bleibt da noch, was die Sterblichen veranlassen kann, sich den vielen Klippen der Gefahren auszusetzen? ...“ Wem die alten Chroniken zu staubig sind,, dem sei ein Blick in Friedrich Kohlrauschs „Bildnisse der deutschen Könige und Kaiser“ empfohlen: https://reader.digitale-sammlungen.de//de/fs1/object/display/bsb10016311_00005.html „Nach diesen Triumphen in Deutschland richtete Pius II. wieder sein Augenmerk auf die Türkengefahr; sie war von Neuem näher gerückt; die Türken hatten 1463 Bosnien und Slawonien unterjocht und führten in Morea einen lebhaften Krieg mit den Venezianern, die sich dort festgesetzt hatten. Ein Schreiben des eifrigen Papstes an den Sultan Mohammed, durch welches er denselben zum Christentume zu bekehren versuchte, war natürlich ohne Wirkung geblieben. Jetzt erklärte er, den heiligen Krieg ohne Verzug selbst unternehmen zu wollen, rief alle Nationen der Christenheit dazu auf und ließ sich, von Gicht und Fieber geplagt, in einer Sänfte nach Ancona, dem bestimmten Einschiffungsplatze, tragen. Aber es war nur eine Masse gemeinen Volkes, ohne Mittel des Unterhalts, zusammengekommen, Pius mußte sie größtenteils entlassen, weil auch er sie nicht erhalten konnte. Als die venezianische Flotte, welche die Kreuzfahrer überschiffen sollte, erschien, ließ er sich ans Ufer tragen, sie mit Augen zu sehen, und sprach wehmütig: „so lange haben mir Schiffe gefehlt, nun sie da sind, muß ich fehlen.“ Seine Krankheit nahm zu und raffte ihn schnell, am 14. August 1464, hinweg. Es waren große und achtungswerte Eigenschaften in diesem Manne und er gehört ohne Bedenken zu den bedeutendsten des Jahrhunderts, aber auch ihm fehlte die höchste Weihe menschlicher Würde, die jedes Opfers fähige Ehrfurcht vor der Wahrheit und dem Rechte, welche den Menschen von aller Selbstsucht reinigt. Eine schlimme Erbschaft hatte Pius II. seinem Nachfolger Paul II. auch darin zurückgelassen, daß er den Streit mit der böhmischen Kirche wieder angefangen hatte und den König Georg nötigen wollte, die Kompaktaten, das Grundgesetz dieser Kirche, aufzugeben. Der Religionsstreit in Böhmen erneuerte sich; es kam dahin, daß der König Georg von Paul II. förmlich in den Bann getan und die Böhmen aufgefordert wurden, einen andern König zu wählen. Der Kaiser Friedrich nahm Teil an der Feindseligkeit gegen Georg Podiebrad und gestattete, daß päpstliche Legaten in Deutschland gegen den letzteren, wie gegen einen Religionsfeind, das Kreuz predigten. Er hätte gern selbst die Ansprüche des österreichischen Hauses auf Böhmen wieder geltend gemacht und entschloß sich sogar im November 1468 zu einer Reise nach Rom, um den Papst für seine Wünsche zu gewinnen. Allein er mußte nach 17tägigem Aufenthalte in Rom mit nichtssagenden Vertröstungen wieder heimkehren und erlebte es gleich darauf, zu seinem großen Verdrusse, daß der kräftige König Matthias von Ungarn, die Stimmung der Mähren und Schlesier gegen Georg Podiebrad benützend, sich in Breslau und Olmus zum Könige von Böhmen ausrufen ließ. Aber auch diesem Bewerber um Böhmen gelang sein Plan nicht; nachdem er mit seinem eignen Schwiegervater Georg Krieg begonnen und in einem verheerenden Einfalle in Böhmen im Jahr 1470 elfhundert Städte, Dörfer und Meierhöfe in Asche gelegt hatte, mußte er es geschehen lassen, daß die Böhmen auf einem Landtage im Jahr 1471 nicht ihn, auch nicht einen der Söhne des vom Glücke verlassenen Podiebrad, sondern Wladislaw, den Sohn des Königs Kasimir von Polen und der Schwester des jungen Königs Ladislaus, also einer Enkelin des Kaisers Sigismund, zu ihrem Könige wählten, weil das königlich luxemburgische Blut in ihm war; und dieser Wladislaw folgte auch in der Tat, als Georg Podiebrad am 22. März 1471, lebenssatt und mit gebrochener Kraft, obwohl erst 51 Jahre alt, starb. Wladislaw mußte beschwören, die Kompaktaten aufrecht zu halten, unbeschadet seines eignen Glaubens. Aber weder die Ungarn, noch die Böhmen und Polen konnten dem Vordringen der Türken einen Damm entgegensehen; besonders wurden die österreichischen Länder Krain und Steiermark von ihnen auf die traurigste Weise heimgesucht. Der Kaiser Friedrich beschloß endlich, noch einmal, ernstlicher als bisher, die Hilfe des deutschen Reiches anzurufen und zu dem Ende selbst ins Reich zu kommen; in 27 Jahren, von 1444 bis 1471, war er nicht dort gewesen. Nun erschien er auf dem großen Reichstage zu Regensburg und verlangte zunächst nur 10,000 Mann zur Grenzverteidigung seiner Lande. Das schien eine geringe Forderung; allein als es zur Berathung wegen der Kosten kam und vorgeschlagen wurde, daß, wie zur Zeit der Hussitenkriege, der „gemeine Pfennig“, eine Vermögensteuer von den Reichsuntertanen, aufgebracht werden sollte, da riefen die Gesandten der Städte über zu große Belastung und wollten die Sache erst „hinter sich bringen”, das heißt an ihre Obrigkeiten berichten und Verhaltungsvorschriften einholen. Und dieses ,,Hintersichbringen“ wurde von nun an die Geschichte der meisten Reichstage, die in dieser Zeit zum Schimpfe des Vaterlandes gereichen. In vier Jahren geschah nichts gegen die Türken, und hätten diese nicht ihre Waffen gegen Italien gekehrt und in Unteritalien Otranto erobert, um von hier aus gegen die Welthauptstadt Rom vorzudringen, und wäre dieser Plan nicht durch den Tod Mohammeds II. im Jahre 1481 und die darauf unter seinen Söhnen ausgebrochene Uneinigkeit vereitelt worden, so möchte auch die Hauptstadt des Abendlandes in die Gewalt der Türken gefallen sein, wie es schon mit der des Morgenlandes geschehen war...“.