... Wartenburg, (1759 in Potsdam), seines Zeichens großer deutscher Heerführer während der Befreiungskriege. Mit der Konvention von Tauroggen brach er diese gleichsam vom Zaun und führte 1813 in den Schlachten von Großgörschen, Bautzen, an der Katzbach, bei Wartenburg und Leipzig bedeutende Heerhaufen. Im Jahr darauf ging er mit Blüchers Heer über den Rhein und kämpfte bei Laon und Paris. Im Jahre 1815 erhielt unser Yorck den Befehl über die preußische Heeresreserve an der Elbe und kam daher nicht zum Kampf. Auf die Leinwand hat es unser Feldmarschall von Yorck noch nicht geschafft, aber wir können uns den Waterloo-Film von 1970 ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=1sOhpY5gIkA In epischer Breite nachzulesen gibt es die Geschichte von unserem Haudegen bei Gustav Droysen. „Das Leben des Feldmarschalls Grafen Yorck von Wartenburg“ nannte dieser sein Werk und darin beginne ich mit der Eröffnung des Feldzuges von 1813: https://archive.org/details/daslebendesfeld01droy „Daß die große Armee nicht gefolgt, ist ein großer Fehler“; so schrieb Scharnhorst schon am 6. April. Ihr langes Ausbleiben durchaus gegen die Kalischer Verabredungen Hemmte die Operationen Blüchers und Wittgensteins, zwang sie an der unteren Saale und an der Elster Wochen lang still zu liegen, während Napoleons staunenswürdige Tätigkeit seine Heeresmassen in Franken und Thüringen sammelte und schon daran war mit überlegener Macht durch die Pässe der Saale hervorzubrechen. In demselben Maße schwanden die großen moralischen Eindrücke, mit denen man begonnen hatte: die Vernichtung der Napoleonischen Macht ward verwischt durch ihr kühnes und gewaltiges Wiedererscheinen; die Siegesglorie Rußlands und die Kühnheit der preußischen Erhebung schien sich in Nichts zu verlaufen. Die Rheinbundfürsten im Südwesten Deutschlands stellten trotz der Kalischer Proklamation ihre Kontingente zum französischen Heere. Und der König von Sachsen, auf dessen Beitritt man hoffen zu können gemeint hatte, antwortete der verbindlichen Einladung des Königs von Preußen: er wolle seinen eingegangenen Verbindlichkeiten getreu bleiben; man erfuhr aber, daß er auf der Reise von Regensburg nach Prag sei und, wie Scharnhorst am 27. April schreibt, „Österreichs Partei“ ergreifen werde; „dies ist“, fügt er hinzu, „nicht unwahrscheinlich nach den Ideen, die Österreich zuletzt mit Sachsen hat aufstellen wollen, von denen aber zu hoffen stehe, daß Österreich jetzt abgehen werde.“ Man hoffte auf günstige Erklärungen Österreichs, weil endlich die große russische Reservearmee nachrückend sich der Elbe nahte. Es war hohe Zeit. Am 26. April war Napoleons Hauptkolonne, Ney, Marmont, Garden, 80,000 Mann von Erfurt bis Kösen im Vormarsch. Von Süden her, aus Franken das Saaltal hinab kamen 40,000 Mann unter Bertrand und Oudinot, ihre Spitzen erreichten an jenem Tage Jena. Von Norden her, am linken Saalufer aufwärts zog, durch Wittgenstein nicht gestört, der Vizekönig mit dem größern Teil seiner Armee; er stand an demselben Tage Wettin gegenüber. Leipzig war der gegebene Vereinigungspunkt des Vizekönigs mit Napoleon; es konnte in fünf bis sechs Märschen erreicht werden. Der Streitmacht, die Napoleon zu vereinen im Begriff war, - man konnte sie auf 120,000 Mann rechnen - hatten die Verbündeten, die große russische Reserve mit eingerechnet, nur etwa 85,000 Mann entgegenzustellen. Es war im russischen Hauptquartier ernstlich davon die Rede, einem Zusammentreffen ausweichend hinter die Elbe zurückzugehen. Weder Wittgenstein noch Blücher noch Winzingerode waren dieser Ansicht. „Ich ziehe“, schreibt Wittgenstein am 26. April, „alle disponiblen Truppen bei Leipzig zusammen und werde in Verbindung mit den Generalen von Winzingerode und von Blücher, wenn der Feind offensiv über Weißenfels vorgeht, ihm bei Lützen eine Schlacht anbieten.“ Schon hatte Kleist (5000 Mann), vor Wittenberg und Roslau durch Bülow abgelöst, Halle besetzt. Hinter ihm rückte York (10,000 Mann) ein, den linken Flügel in Skeuditz auf die Elster und die Straße von Halle nach Leipzig gestützt. Das Korps von Berg stellte sich in und um Leipzig auf. So war am 27. April der rechte Flügel der Verbündeten dem linken auf vier Meilen genaht; denn Blücher (24,000 Preußen) stand in engen Kantonnierungen von Borna bis Altenburg, mit starken Kavallerieposten nach Südwesten, um die Straße aus Franken zu decken. Vor beiden Flügeln in der Mitte, über Lützen hinaus vorgeschoben, bildete Winzingerøde (10,500 Russen) die Vorhut beider gegen die Pässe der Saale. In wenigen Tagen konnte die große russische Reserve heran sein. Ihre Vorhut unter Miloradowitsch (11,500 Mann) stand am 25 bis 27. April in Chemnitz, fünf Meilen rückwärts von Altenburg. Die Hauptmacht unter Tormassoff (17,500 Mann) verließ am 27sten Dresden. Fürst Kutusoff war auf den Tod erkrankt in Bunzlau zurückgeblieben; am 18. April hatte er zum letzten Mal einen Befehl unterzeichnet. Erst die Nachricht seines nahen Todes ließ die Monarchen zur Ernennung eines neuen Oberbefehlshabers schreiten. Aber wen wählen? Unter den russischen Generalen, die bereits ein selbstständiges Kommando geführt; hatten, war Graf Wittgenstein der jüngste, aber er hatte den Ruhm des Tages von Dannigkow, den Ruhm der Rettung Petersburgs durch seinen Feldzug an der Düna. Auch Blücher war älterer General; der König forderte ihn auf, zu Gunsten Wittgensteins auf den Oberbefehl zu verzichten. Durch kaiserlichen Befehl vom 27. April wurden Blücher und Winzingerode unter Wittgensteins Befehl gestellt, nicht Tormassoff, nicht Miloradowitsch; sie waren ältere Generale. Nach der Sachlage konnte, wenn man eine Schlacht wollte, nur noch die Absicht sein, Napoleon in seinem Aufmarsch zu überfallen. Die große Ueberlegenheit der Verbündeten an Reiterei gab einem solchen Manöver doppelte Aussicht auf Erfolg. Die Saale bildet von Naumburg bis Halle einen vorspringenden Winkel, vor dessen Spitze, eine Meile entfernt, Lützen liegt. Von Lützen ist Naumburg über Weißenfels, Halle über Merseburg je vier Meilen entfernt. Über Naumburg, Weißenfels und Lützen mußte Napoleons Marsch auf Leipzig gehen; in langer Kolonne, da die Enge des Saaltales den breiteren Aufmarsch hindert. Der Vizekönig konnte seinen Marsch entweder auf Merseburg richten, um dort die Saale überschreitend sich strategisch mit Napoleon zu vereinigen, oder auf Halle, um den rechten Flügel der Verbündeten zu überholen. Noch hielten die Verbündeten den vorspringenden Winkel der Saale besetzt. Winzingerode hatte seine Vorhut unter General Lanskoi bis Naumburg, einen Kavallerieposten unter General Knorring in Merseburg; Halle war von Kleist besetzt. Am 28. April begann sich der Druck des entscheidenden Heranrückens der feindlichen Macht fühlbar zu machen. Lanskoi zog sich fechtend auf den halben Weg nach Weißenfels zurück. Ein Anlauf auf Merseburg ward zurückgewiesen. Der Versuch des Feindes bei Halle durchzubrechen, führte zu einem heftigen Gefecht, das mit dem Zurückweichen des Feindes endete...“.