... dieser verwandelte unser Panzerstratege Erich von Manstein einmal mehr einen russischen Vorstoß in eine deutsche Kesselschlacht. Sein berühmt-berüchtigtes Schlagen aus der Rückhand. Seine XI. Armee, die eigentlich die Krim erobern sollte, wurde im Osten von starken russischen Kräften angegriffen. Diese verbissen sich aber in unsere Front und merkten nicht, daß unser Panzerstratege unsere Panzergruppe I - geführt von unserem Feldmarschall Ewald von Kleist - herbeigerufen hatte und wurden so mit einem Verlust von 500 Geschützen, 125 Panzer und 65,000 Gefangenen aus dem Feld geschlagen. Einen kurzen Schlachtbericht hat uns unser Panzerstratege Erich von Manstein in seinem berühmten Panzerbuch „Verlorene Siege“ gegeben: „Die zunehmende Zuspitzung der Lage an der Front der Armee veranlaßte uns, am 29. September mit einem kleinen Gefechtsstab dicht hinter die gefährdete Front zu gehen. Ein Verfahren, das in kritischen Lagen immer zweckmäßig ist, schon weil es verhindert, daß unterstellte Stäbe vorzeitig ihren Stand nach rückwärts verlegen, was immer einen schlechten Eindruck auf die Truppe macht. Hier war diese Maßnahme angesichts der Neigung mancher rumänischer Stäbe zu frühzeitigen Rückwärtsverlegungen besonders angebracht. Am gleichen Tage traten das deutsche Gebirgskorps und die Leibstandarte zu einem Stoß in die Südflanke des bei der 3. rumänischen Armee durchgebrochenen Gegners an, der seinen Anfangserfolg nicht voll auszunutzen verstanden hatte. Während es hier gelang, die Lage wieder zu bereinigen, bahnte sich eine neue Krise auf dem Nordflügel des XXX. Armeekorps an. Eine rumänische Kavalleriebrigade gab hier nach und es bedurfte eines ziemlich energischen Eingreifens von mir an Ort und Stelle, um ihren beschleunigten Rückzug zu verhindern. Durch Herumwerfen der Leibstandarte gelang es alsdann, den hier drohenden Durchbruch aufzufangen. So gespannt die Lage an der Ostfront auf Grund der vorstehend geschilderten Ereignisse auch war, so trug sie doch zugleich eine große Chance in sich. Der Gegner hatte sich mit seinen beiden Armeen in immer erneuerten Angriffen frontal festgebissen, um unsere Absichten in bezug auf die Krim zu durchkreuzen. Offenbar hatte er nunmehr keine Reserven mehr, um sich gegen die Dnjepr-Übergänge von Saporoshje und Dnjepropetrowsk zu decken, aus denen die Panzergruppe I des Generals von Kleist gegen seine Nordflanke vorbrechen konnte. Nachdem ich schon in den vergangenen Tagen bei der Heeresgruppe Süd im Sinne eines solchen Eingreifens vorstellig geworden war, erging am 1. Oktober der Befehl hierzu. Während die XI. Armee den noch immer angreifenden Gegner festhielt, machte sich allmählich der Druck der Panzergruppe auf den Feind von Norden her fühlbar. Der Gegner wurde weich. Am 1. Oktober konnte das Armeeoberkommando den Befehl geben, daß das XXX. Armeekorps und die 3. rumänische Armee nunmehr ihrerseits zum Angriff beziehungsweise zur Verfolgung anzutreten hätten. In den nächsten Tagen gelang es, im Zusammenwirken mit der Panzergruppe I, die Masse der Kräfte der beiden feindlichen Armeen im Raum Bolshoy Tokmak - Mariupol - Berdjansk einzukreisen oder in überholender Verfolgung zu vernichten. Rund 65,000 Gefangene, 125 Panzer und über 500 Geschütze fielen dabei in deutsche Hand...“.