... Militarismus - in den Schlesischen Kriegen auch die Partei Friedrichs des Großen, so wollen wir die Schlachtensiege Maria Theresias nicht unerwähnt lassen. Deren Feldherr Leopold von Daun gelang es nämlich am heutigen Tag im Jahre 1758 das Heer Friedrichs des Großen zu überfallen. Daun verfügte über 78,000 Mann und 340 Geschütze, denen Friedrich der Große nur 30,000 Mann und 200 Geschütze entgegenstellen konnte. Trotz des gelungenen Überfalls betrugen die österreichischen Verluste mindestens 7000 Mann, während Friedrich der Große seinen Verlust mit 300 Mann angibt. Dazu verlor er wohl 100 Geschütze. Allerdings konnte Friedrich der Große sein Heer schnell wieder ordnen und den Dritten Schlesischen Krieg bis zum Abwehrsieg fortsetzen... Das Heldenlied „Fridericus Rex“ habe ich mir zum Gedenken an die Schlacht von Hochkirch ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=3FF6YtLA-WA „Fridericus Rex, unser König und Herr, der rief seine Soldaten allsamt in's G'wehr. Zweihundert Bataillons und an die tausend Schwadronen, und jeder Grenadier kriegte sechzig Patronen. Ihr verfluchten Kerls, (sprach seine Majestät) dass jeder in der Bataille seinen Mann mir steht; sie gönnen mir nicht Schlesien und die Grafschaft Glatz, Und die hundert Millionen in meinem Schatz. Die Kaiserin hat sich mit den Franzosen alliiert, und das römische Reich gegen mich revoltiert; die Russen sind gefallen in Preußen ein; auf, laßt uns zeigen, dass wir Preußen sein. Meine Generale Schwerin, und Feldmarschall von Keit und der Generalmajor von Zieten, sind all' Mal bereit Potz Mohren, Blitz und Kreuz Element, wer den Fritz und seine Soldaten noch nicht kennt. Nun Adjö Lowise, Lowise wisch' ab dein Gesicht, eine jede Kugel trifft ja nicht; denn traf jede Kugel apart ihren Mann, wo kriegten die Könige Soldaten dann? Die Musketenkugel macht ein kleines Loch, die Kanonenkugel ein weit größ'res noch. die Kugeln sind alle von Eisen und Blei, und manche Kugel geht Manchem vorbei. Uns're Artillerie hat ein vortrefflich Kaliber, und von den Preußen geht keiner nicht zum Feinde über. Die Schweden die haben verflucht schlechtes Geld, wer weiß, ob der öst'reicher besseres hält. Mit Pomade bezahlt den Franzosen sein König, wir kriegen's alle Wochen bei Heller und Pfennig. Potz Mohren, Blitz und Kreuz Sakrament! Wer kriegt so prompt, wie der Preuß' sein Traktment. Fridericus mein König, den der Lorbeerkranz ziert, ach hättest du nur öfters zu plündern permittiert. Friederieus rex mein König und Held, wir schlügen den Teufel für Dich aus der Welt.“ Nachzulesen gibt es die Geschichte der Schlacht von Hochkirch bei unserem Franz Kugler in der „Geschichte Friedrichs des Großen“ und darin beginne ich mit der Vorgeschichte: http://friedrich.uni-trier.de/de/kugler/toc „Als Friedrich die böhmischen Grenzen verließ und gegen die Russen zog, dünkte es seinen übrigen Gegnern die günstigste Zeit, nun auch ihrerseits angriffsweise gegen seine Besitzungen zu verfahren. Die preußischen Truppen, die in Sachsen und Schlesien standen, waren an Zahl nicht sonderlich bedeutend; man konnte ihnen sehr überlegene Massen entgegenstellen, und man meinte, daß vor der Hand das Genie des Königs eben nicht weiter zu fürchten sei. Die Reichsarmee, die in Franken ihre Winterquartiere genommen und sich ansehnlich verstärkt hatte, rückte nun in Böhmen ein und wandte sich gegen die sächsischen Grenzen. Daun zog mit der großen österreichischen Armee nach der Lausitz und errichtete dort seine Magazine. Hier konnte er, je nach den Umständen, mit der Reichsarmee gemeinschaftlich gegen Sachsen operieren oder nach Schlesien einrücken, oder auch den Vorschritten der Russen in die Hände arbeiten. Zu dem letzteren Behufe ließ er ein Corps leichter Truppen unter dem General London in die Niederlausitz bis nach den Gegenden der Oder vorrücken. London fand bei dieser Expedition keine besondern Hindernisse und war somit leicht im Stande, in Peitz, einer kleinen alten Festung an einem Nebenflüsse der Spree, einen militärischen Posten zur Sicherung seiner weiteren Unternehmungen festzusetzen. Doch geschah das Letztere nicht, ohne dem preußischen Namen neue Ehre zu bereiten. Peitz war nämlich durch fünfzig alte preußische Invaliden besetzt; und als die Österreicher ohne sonderliches Zeremoniell einzudringen suchten, wurden sie mit Verlust einiger Mann abgewiesen. Doch machte der österreichische Anführer ernsthaftere Anstalten zum Angriff; er ließ den Kommandanten in aller Form zur Übergabe auffordern und dieser benahm sich nun, wie es ehrenhafter Krieger Sitte ist. Bevor er unterhandelte, machte er die Bedingung, daß zwei aus seiner Feste entsendete Offiziere, vom Feinde auf's Ehrenwort angenommen, sich überzeugen dürften, ob das feindliche Corps nach seiner Stärke berechtigt sei, die Räumung des Platzes zu fordern. Der Feind genügte dem Ansinnen des Kommandanten; die Offiziere kehrten zurück und bezeugten die überlegene Macht desselben. Jetzt erst schritt der Kommandant zur Kapitulation; er bewirkte sich und seinen fünfzig Veteranen einen freien Abzug nach Berlin, und ließ den Eroberern nichts als einige Stücke zumeist mittelalterlicher Armaturen zurück. Prinz Heinrich, der Bruder des Königs, führte den Oberbefehl der sächsischen Armee. Durch mancherlei Streifcorps hatte er den Anmarsch der Reichsarmee verzögert; doch konnte er gegen die Hauptmacht derselben, als diese wirklich in Sachsen einrückte, nichts Entscheidendes wagen und mußte sich begnügen, sich vor der Hand in einem festen Lager in der Nahe von Dresden sicher zu stellen, während die überlegene feindliche Armee das Lager von Pirna besetzte. Indeß war aber auch die schlesische Armee, unter dem Markgrafen Karl, ausgebrochen und hatte eine Stellung genommen, welche geeignet war, Schlesien gegen Dauns Angriffe von der Lausitz her zu decken. Zugleich war von dieser Seite der General Zieten abgesandt, um dem weiteren Vorschreiten des Loudon'schen Korps entgegenzutreten. Unter diesen Umstanden, und da von Seiten der Russen kein näheres Eingreifen in das gemeinschaftliche Unternehmen Statt fand, faßte Daun den schnellen Entschluß, sich gegen Sachsen zu wenden. Er rückte in kurzer Frist gegen Dresden vor, und beschloß nun, den Prinzen Heinrich im Rücken anzufallen, während ihn die Reichsarmee von vorn angreifen sollte, damit das kleine preußische Heer zwischen der zwiefach größeren Übermacht erdrückt würde. Gleichwohl wußte sich Prinz Heinrich in einer so günstigen Stellung zu erhalten, daß kein Angriff auf ihn erfolgte; bald kam die Nachricht an, daß Friedrich sich, nachdem er bei Zorndorf gesiegt, mit raschen Schritten der sächsischen Grenze nähere. Am 10. September, nachdem er die Armee des Markgrafen Karl und das Zieten'sche Korps an sich gezogen, und Laudon wieder zur rückgängigen Bewegung auf die österreichische Hauptmacht genötigt hatte, traf Friedrich in der Gegend von Dresden ein. Hier standen nunmehr vier Armeen auf dem engen Räume von zwei Meilen einander gegenüber; jeder Tag schien eine blutige Lösung dieser eigentümlichen Verhältnisse zu verheißen. Friedrich wünschte nichts mehr als eine entscheidende Schlacht. Aber Daun hatte jetzt die Lust dazu verloren; als ein Meister im Verteidigungskriege wußte er schnell eine so günstige Lagerstelle zu besetzen, daß ein Angriff auf ihn die größte Verwegenheit gewesen wäre. Ebenso stand die Reichsarmee in dem Lager von Pirna vollkommen sicher. Eine geraume Frist verging auf diese Weise, ohne daß irgend eine Entscheidung erfolgt wäre. Vergebens waren die verschiedenen Manövers, die Friedrich anstellte, um den Gegner aus seiner Stellung herauszulocken. Aber jeder Tag war peinlicher für ihn, denn in der Zwischenzeit waren andre österreichische Corps in Oberschlesien eingerückt, hatten die Festungen Oppeln und Neisse eingeschlossen, und schon kam die Nachricht, daß alle Anstalten zu einer förmlichen Belagerung von Neisse gemacht würden. Jetzt faßte Friedrich einen schnellen Entschluß. Da er hier den Feind zu keiner Schlacht bewegen konnte, so gedachte er, einen raschen Zug nach Schlesien zu unternehmen, um die Österreicher zu verhindern, in dieser Provinz festen Fuß zu fassen; hierdurch wurden zugleich die österreichischen Magazine in der Lausitz, aus denen Dann seinen Unterhalt bezog, bedroht. Es glückte ihm, durch ein vorgesandtes Korps Bautzen besetzen zu lassen; nach einigen Tagen folgte er selbst mit seiner Armee nach. Aber Daun hatte ebenso die Gefahr eingesehen, in die er durch die Wegnahme seiner Magazine versetzt werden mußte. Dies und gleichzeitig auch Friedrichs Marsch nach Schlesien zu vereiteln, hatte er sich, ehe noch Friedrichs ganze Armee den beschlossenen Marsch antreten konnte, in derselben Richtung auf den Weg gemacht. Am 10. Oktober, als Friedlich, von Bautzen aus weiter vorrückend, das Dorf Hochkirch besetzt hatte, sah er seinen Schritt auf's Neue durch die ganze österreichische Heeresmacht, die ihm gegenüber lagerte, ausgehalten...“.