...m heutigen Tag im Jahre 1831 in Potsdam geboren. Der Sohn Kaiser Wilhelms des Großen und der Augusta von Sachsen regiert unser altes deutsches Reich zwar nur 100 Tage, erwarb sich aber - während seiner Zeit - als Kronprinz große Verdienste in den Einigungskriegen. So entschied er die Schlacht von Königgrätz und damit den deutschen Thronstreit zu Gunsten unseres alten Preußens. Im Gallischen Krieg von 1870-71 besiegte er die Gallier bei Weißenburg und Wörth und gab in der Ersten Schlacht von Sedan erneut den Ausschlag. Anschließend nahm er mit seiner III. Armee an der Belagerung der gallischen Hauptstadt Paris teil, mit deren Fall der Krieg zu unseren Gunsten entschieden war. Seine kriegerische Ausbildung begann er 1844 und ab 1853 ging er bei unserem Helmuth von Moltke in die Schule. Geheiratet hat er 1858 Viktoria von England, mit der er acht Kinder hatte. In seiner Zeit als Kronprinz probte er bisweilen den liberalen Zwergenaufstand gegen seinen Vater und unseren Eisernen Reichskanzler Otto von Bismarck. Aber das tat Friedrich der Große ja auch - unser alter Fritz schrieb in seiner Jugend gar den Antimachiavell, nur um dann als Herrscher Machiavellis Lehren wie kaum ein anderer zu befolgen. Hätte unser Kaiser der Vierte also länger regiert, so hätte er es wohl ähnlich gehalten. Sein Sohn Wilhelm der Zweite folgte ihm 1888 auf den deutschen Thron nach... Zum Geburtstag bekommt unser Kaiser Friedrich der Vierte das schöne alten Soldatenlied „Märkische Heide“ von mir: https://www.youtube.com/watch?v=JdEaHhzpa3w „Märkische Heide, Märkischer Sand Sind des Märkers Freude, Sind sein Heimatland. Steige hoch, du roter Adler, Hoch über Sumpf und Sand, Hoch über dunkle Kiefernwälder, Heil dir mein Brandenburger Land. Uralte Eichen, Dunkler Buchenhain, Grünende Birken Stehen am Wiesenrain. Steige hoch, du roter Adler, Hoch über Sumpf und Sand, Hoch über dunkle Kiefernwälder, Heil dir mein Brandenburger Land. Blauende Seen, Wiesen und Moor, Liebliche Täler, Schwankendes Rohr. Steige hoch, du roter Adler, Hoch über Sumpf und Sand, Hoch über dunkle Kiefernwälder, Heil dir mein Brandenburger Land. Knorrige Kiefern Leuchten im Abendrot, Sah'n wohl frohe Zeiten, Sah'n auch märk'sche Not. Steige hoch, du roter Adler, Hoch über Sumpf und Sand, Hoch über dunkle Kiefernwälder, Heil dir mein Brandenburger Land. Bürger und Bauern Vom märk'schen Geschlecht, Hielten stets in Treu Zur märk'schen Heimat fest! Steige hoch, du roter Adler, Hoch über Sumpf und Sand, Hoch über dunkle Kiefernwälder, Heil dir mein Brandenburger Land. Hie Brandenburg allewege - Sei unser Losungswort! Dem Vaterland die Treue In alle Zeiten fort. Steige hoch, du roter Adler, Hoch über Sumpf und Sand, Hoch über dunkle Kiefernwälder, Heil dir mein Brandenburger Land.“ In seiner epischen Geschichte des Gallischen Krieges von 1870-71 kommt unser Feldmarschall Helmuth von Moltke immer wieder lobend auf unseren Kaiser Friedrich den Vierten zu sprechen, so auch beim Truppenaufmarsch: https://archive.org/details/geschichtedesdeu00moltuoft „Auf Grundlage einer vom Chef des preußischen Generalstabs ausgearbeiteten Denkschrift wurden die gesamten mobilen Streitkräfte in drei gesonderte Heere gegliedert. Die I. Armee, unter dem Befehl des Generals von Steinmetz, zunächst nur aus dem VII. und VIII. Korps nebst einer Kavalleriedivision bestehend, hatte sich als rechter Flügel um Wittlich zu versammeln, in Stärke von etwa 60,000 Mann; die II. Armee, unter dem Prinzen Friedrich Karl, III., IV., X., Gardekorps und zwei Kavalleriedivisionen, sollte in der Gegend von Homberg und Neunkirchen das Zentrum bilden, 134,000 Mann stark; die III. Armee, vom Kronprinzen von Preußen befehligt, umfaßte das V. und XI. Preußische, das I. und II. Bayrische Korps, die Württembergische und Badische Felddivision nebst einer Kavalleriedivision in ungefährer Stärke von 130,000 Mann und hatte sich als linker Flügel bei Landau und Rastatt zu versammeln. Das IX. Korps wurde aus der XVIII. und der Hessischen Division kombiniert und bildete mit dem Königlich-Sächsischen XII. Korps vorwärts Mainz eine Reserve von 60,000 Mann zur Verstärkung der II. Armee auf 194,000. Die drei Armeen zusammen zählten 384,000 Mann. Noch blieben das I., II. und VI. Korps, 100,000 Mann, verfügbar, doch traten diese zunächst nicht in Rechnung, da die Eisenbahnen zu ihrem Transport erst am 21. Tage frei wurden. Zur Küstenverteidigung waren die XVII. Division und die Landwehrformationen bestimmt. Sonach war das deutsche Heer dem französischen an Zahl erheblich überlegen. Alle Besatzungs- und Ersatztruppen mitgerechnet, standen nahezu eine Million Mann und über 200,000 Pferde in Verpflegung. Die Nacht zum 16. Juli hatte den Allerhöchsten Befehl zur Mobilmachung gebracht, und als vierzehn Tage später Seine Majestät sich nach Mainz begab, waren am Rhein und vorwärts desselben bereits gegen 300,000 Mann eingetroffen. Der vom Chef des Generalstabes eingereichte und vom König genehmigte Feldzugsplan faßte von Haus aus die Eroberung der feindlichen Hauptstadt ins Auge, welche in Frankreich von größerer Bedeutung ist als in anderen Ländern. Auf dem Wege dahin sollte die Streitmacht des Gegners möglichst von dem an Hilfsmitteln reichen Süden ab- und in das engere Hinterland des Nordens gedrängt werden. Maßgebend aber vor Allem war der Entschluß, den Feind, wo man ihn traf, unverzüglich anzugreifen und die Kräfte so zusammen zu halten, daß es mit überlegener Zahl geschehen könne. Durch welche besonderen Maßnahmen diese Ziele zu erreichen seien, blieb der Entschließung an Ort und Stelle vorbehalten, nur der erste Vormarsch bis an die Landesgrenze war bis in das Einzelne im Voraus geregelt. Es ist eine Täuschung, wenn man glaubt, einen Feldzugsplan auf weit hinaus feststellen und bis zu Ende durchführen zu können. Der erste Zusammenstoß mit der feindlichen Hauptmacht schafft, je nach seinem Ausfall, eine neue Sachlage. Vieles wird unausführbar, was man beabsichtigt haben mochte, Manches möglich, was vorher nicht zu erwarten stand. Die geänderten Verhältnisse richtig auffassen, daraufhin für eine absehbare Frist das Zweckmäßige anordnen und entschlossen durchführen, ist Alles, was die Heeresleitung zu tun vermag. Das Abrücken der französischen Truppen in immobilen Zustand, eine an sich sehr bedenkliche Maßregel, schien den Zweck zu haben, mit den gleich anfangs verfügbaren Streitmitteln, und so vielleicht mit augenblicklicher Überlegenheit, den sich erst entwickelnden Aufmarsch des deutschen Heeres zu überraschen...“.