...wir Panzertiere unseres fränkischen Hausmeiers Karl dem Hammer gedenken. Der natürliche Sohn Pippins des Mittleren wurde wohl zwischen 688 bis 691 geboren und setzte sich 718 im Nachfolgekampf durch. Er war der letzte Karolinger, der einen merowingischen Schattenkönig bedurfte. Sein Sohn Pippin der Jüngere erlangte das Königtum im Frankenreich mit päpstlichen Segen (- was sich freilich als ein ziemliches Danaergeschenk entpuppen sollte). In seiner Regierungszeit trieb Karl der Hammer unsere deutsche Reichseinigung durch die Einverleibung unserer Friesen, Schwaben und Thüringer machtvoll voran und rettete 732 das Abendland vor der Vernichtung durch die Sarazenen. Diese hatten ab 711 unser Westgotenreich in Spanien zerstört und stießen mit einem starken Heer über die Pyrenäen nach Gallien vor. Bei Tours und Poitiers konnte Karl der Hammer die Sarazenen zur Schlacht stellen und deren Feldherrn erschlagen. In der Folge konnten die Sarazenen wieder über die Pyrenäen zurückgeworfen werden. Aus seinen beiden Ehen mit einer Nebenfrau hatte er sechs Söhne und drei Töchter. Unser Geschichtsforscher Theodor Breysig hat in den Jahrbüchern des fränkischen Reiches von 714 bis 741 die alten Quellen über unseren Karl den Hammer zusammengetragen. So auch über die berühmte Schlacht bei Tours und Poitiers: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10800605_00001.html „Im Frühjahr 732 hatte Abderaman seine Truppen bei den Pyrenäen versammelt; er zog mit einem gewaltigen Heere von Pampelona aus durch das Gebiet der iberischen Basken in die westlichen Landschaften des gallischen Baskoniens und gelangte unter steten Verwüstungen bis Bordeaux, das belagert wird. Eudo hatte unterdessen sein Heer zusammengezogen und Karl von der Gefahr in Kenntnis gesetzt, ihn zur Rüstung aufgefordert. Er selbst geht den Arabern, welche die Garonne und Dordogne überschritten hatten, entgegen und bietet ihnen eine Schlacht an; er wird jedoch geschlagen, verliert den größten Teil seines Heeres, und flieht, von den Feinden verfolgt, zu Karl, den er um Hilfe bittet. Die furchtbaren Verheerungen, zumal die Verbrennung der christlichen Kirchen und Zerstörung der Paläste, die Niedermetzelung der Landesbewohner erregten allgemeinen Schrecken. Bald kamen die wütenden Feinde der Christen nördlich von Poitiers, wo sie die Kirche des heiligen Hilarius, des Schutzheiligen der Stadt verbrannten. Den glaubenseifrigen Abderaman und die beutegierigen Araber lockte die reiche Kirche des Heiligen, „der ganz Gallien gleich einer Sonne mit den Strahlen des Lichtes erleuchtet hatte, der durch viele Wunder dem Volke dargetan, daß Christus der Sohn Gottes, wahrer Gott sei, dessen Gebeine zu aller Zeit Wunder taten“, nämlich die Kirche des heiligen Martin zu Tours, zur Plünderung und Zerstörung an. Ehe dies noch ausgeführt werden konnte, erschien Karl mit einem gewaltigen Heere, wahrscheinlich dem ganzen Heerbanne des merowingischen Reiches: Australiern, Neustriern, christianisierten Friesen und den Völkern am Rhein, so weit sie seinem Rufe zur Verteidigung des Christentums gefolgt waren. Mit dem Überrest des aquitanischen Heeres hatte sich Eudo, die Zwietracht vergessend und Hilfe flehend, an Karl angeschlossen. Südlich von Tours, eine Meile von dem alten Poitiers, bei dem jetzigen Flecken Cenon traf die Vorhut der Araber im Oktober 732 auf die Truppen Karls. Sieben Tage lang standen die Heere einander beobachtend gegenüber; endlich stellten sie sich, es war an einem Sonnabend, in Schlachtordnung. Karls Scharen nahmen eine Defensivstellung, in dem sie ihre Massen in geschlossenen Gliedern ohne alle Zwischenräume zusammenzogen; denn so pflegten die Germanen in den Ebenen einer überlegenen feindlichen Reiterei erfolgreichen Widerstand zu leisten; und so sich auch hier an der unbeweglichen Menschemnauer der Ansturz der arabischen Reiterei und des Fußvolkes. Besonders taten sich die Austrasier durch die gewaltige Wucht ihrer Glieder und ihre eisenstarken Hände, mit denen sie von oben herab herzhaft einhieben, vor den Andern hervor. Ihren Streichen erliegt der Heerführer Adderaman. Der Schlacht setzte erst die Nacht ein Ziel. Der Sieg war noch nicht vollständig für Karl entschieden; beide Heere kehren in ihr Lager zurück. Am folgenden Tage rücken die Christen, die am Abend vorher, als die Dunkelheit die Kämpfenden trennte, verächtlich gegen die Feinde die Schwerter erhoben, schon bei Tagesanbruch aus und erwarten bei dem Anblick der unzähligen Lagerstätten einen neuen Kampf. Niemand kommt ihnen aus den geordneten Lagerreihen entgegen; daher meinen die Franken, die feindliche Schlachtreihe sei innerhalb des Lagers kampfbereit aufgestellt. Kundschafter werden ausgeschickt; diese finden die sämtlichen Scharen der Mohammedaner entflohen; sie haben still im Schutze der Nacht den einer Flucht ähnlichen Rückzug nach ihrem Lande angetreten. Noch fürchten die versammelten Kriegsvölker, daß die Feinde sich auf Nebenwegen versteckt hielten; sie schleichen, über das Ereignis in Erstaunen gesetzt, auf einem Umwege zu dem Lager. Auf eine Verfolgung der fliehenden Feinde ließen sich die versammelten Völker nicht ein, sondern machten sich an die Verteilung der Beute. Darauf ziehen sie erfreut in ihre verschiedenen Heimatsorte zurück. Die Araber aber eilten flüchtend nach Spanien zurück. Sie nahmen nicht den nächsten Weg, nämlich den, welchen sie gekommen waren, sondern wendeten sich nach dem östlichen Aquitanien, durch welches von Poitiers nach Bourges und Limoges alte Römerstraßen führten. Auf diesem Wege wurden sie von den Christen, wahrscheinlich von den Scharen, die unmittelbar von Karl geführt wurden, von den Austrasiern und Neustriern verfolgt und erlitten in mehreren Gefechten Verluste. Einzelne Scharen durchzogen la Marche bis Gueret, das von ihnen zerstört wurdet...“.