...0 die Waffen gestreckt. Damit fiel nicht nur diese wichtige Festung - eine alte deutsche Reichsstadt übrigens - in unsere Hände, sondern auch die gallische Rheinarmee. In den Schlachten von Colombey, Mars-la-Tour, Gravelotte und Noisseville wurden im Rahmen von deren Einschließung geschlagen. Die Belagerung von Metz selbst kostete uns Deutsche 5700 Mann, während wir dabei 200,000 Gallier gefangen nahmen und 56 Feldzeichen, 1490 Geschütze, 72 Mitrailleusen (ein Maschinengewehrvorläufer) und 260,000 Gewehre erbeutet haben. Eingebrockt hat den Galliern die Niederlage ihr Monty Bazaine, während unser Prinz Friedrich Karl von Preußen Metz belagert hat. Im Hintergrund wirkte unser Moltke der Ältere als Generalstabschef und hat uns in seiner Geschichte des Gallischen Krieges von 1870-71 auch einen Schlachtbericht geschrieben. Ich beginne mit dem Ende: https://archive.org/details/geschichtedesdeu00moltuoft „Am 29. morgens wurden die preußischen Fahnen auf den großen Außenwerken von Metz aufgepflanzt. Um ein Uhr rückte die französische Besatzung in lautloser Stille und guter militärischer Haltung auf sechs Straßen aus dem Platz. An jeder stand ein preußisches Armeekorps zur Empfangnahme der Gefangenen, welche sogleich in vorbereitete und mit Vorräten versehene Biwaks abgeführt wurden. Die Offiziere durften den Degen behalten und einstweilen nach Metz zurückkehren, wohin nun auch alsbald Lebensmittel geschafft wurden. Marschall Bazaine reiste nach Cassel ab. Noch im Laufe des Tages rückte die XXVI. Brigade in Metz ein. In der Stadt bemerkte man keine Zerstörungen, aber der Zustand der Lager zeugte von den Leiden, welche die Truppen während 72tägiger Einschließung ertragen hatten. Die Deutschen hatten in dieser Zeit 240 Offiziere und 5500 Mann an Toten und Verwundeten verloren. Vom Gegner gingen 6000 Offiziere und 167,000 Mann, außerdem 20,000 zur Zeit noch nicht transportable Kranke, zusammen gegen 200,000 Mann, in Gefangenschaft. In die Hände der Deutschen fielen 56 kaiserliche Adler, 622 Feld-, 876 Festungsgeschütze, 72 Mitrailleusen und 260,000 Gewehre. Die Gefangenen wurden über Trier und Saarbrücken durch Landwehrbataillone transportiert, waren dann aber auch in der Heimat durch letztere zu bewachen, so daß auf deren Rückkehr nicht gerechnet werden durfte. Durch die Kapitulation von Metz, welche Prinz Friedrich Karl unter so schwierigen Umständen erzwungen, war die gesamte Kriegslage wesentlich gebessert. Schon vor Eintritt der Katastrophe, aber in sicherer Voraussicht derselben, wurde im großen Hauptquartier über die dadurch verfügbar werdenden Heeresteile getroffen und den Oberbefehlshabern im Voraus mitgeteilt. Danach bildeten das I., VII. und VIII. Korps nebst der III. Kavalleriedivision fortan die I. Armee und traten unter Befehl des Generals von Manteuffel. Ihr Auftrag war, nach der Gegend von Compiegne zu marschieren und die Einschließung von Paris gegen Norden zu sichern. Außerdem lagen derselben freilich noch verschiedene Leistungen ob. Sie hatte Metz zu besetzen, Diedenhofen und Montmedy zu belagern. Das II., III., IX. und X. Korps nebst der I. Kavalleriedivision traten aufs Neue als II. Armee unter Befehl des Prinzen Friedrich Karl und waren bestimmt, nach der mittleren Loire abzurücken...“.