...urist Erasmus von Rotterdam in der gleichnamigen holländischen Stadt geboren. Sein Vater Gerhard gehörte dem Klerikerstand an und seine Mutter Margaretha war eine Arzttochter. Eigentlich sollte er Mönch werden, entschied sich aber für die Gelehrtenlaufbahn. Am Ende wurde er dann freilich doch Kleriker, was ihn aber nicht von denkerischen Arbeiten abhielt. Wenn diese sich auch stark auf kirchlichem Gebiet bewegen und daher von uns Heiden vielfach als verschwendete Geisteskraft angesehen werden. Später stand unser Erasmus von Rotterdam in Verbindung mit unserem Dichterritter Ulrich von Hutten und mit unserem Reformator Martin Luther, den er zur Mäßigung mahnte. Seinen Doktor in Gotteskunde machte unser Erasmus in Turin und ließ sich später in Basel nieder, wo er bis ans Ende seiner Erdentage lebte. Die Umerzogenen dürften - anläßlich unserer heutigen Panzergedenkfeier - Zetermordio schreien, weil sie glauben, daß unsere Niederländer keine Deutschen wären. Obwohl zu Lebzeiten unseres Erasmus von Rotterdam unsere Niederlande Teil unseres alten deutschen Reiches waren. Ansonsten beruft sich das EU-Monster gern auf unseren Erasmus von Rotterdam und hat etwa sein Studentenaustauschprogramm nach ihm benannt. Solltet ihr also von unserem Erasmus reden, könntet ihr einige befremdliche Erwiderungen an der Universität erfahren. In den letzten Jahren wird unser Erasmus aber von den Sophisten der (((amerikanischen))) Umerziehung schwer gescholten, weil er sich bisweilen abfällig über den (((Feind))) äußert - womit er natürlich unser, im Sinne Schillers, ist... Seine Werke tragen Namen wie „Lob der Narrheit“, „Die Erziehung des christlichen Fürsten“, „Gespräche im vertrauten Familienkreis“ oder „Vom freien Willen“ und deren gibt es rund 150, wozu noch 2000 Briefe kommen. Da werdet ihr eure heimische Panzerbücherei wohl anbauen müssen, wenn ihr seine Bücher hamstern wollt... Das Wilhelmslied habe ich mir für unseren Erasmus zum Wiegenfest ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=_U2HsdbbDgI „Wilhelm von Nassau Bin ich, von deutschem Blut Den Vaterland getreu Bleib' ich bis in den Tod Ein Prinz von Oranien Bin ich, frei und furchtlos Den König von Spanien Hab' ich allzeit geehrt In Gottesfurcht zu leben Hab' ich allzeit getracht't Darum bin ich vertrieben Um Land, um Leute gebracht. Aber Gott wird mich regieren, Als ein gutes Instrument Dass ich werd' wiederkehren in des meinen Regiment. Leidet Ihr, meine Untertanen Die aufrecht sind von Art, Gott wird Euch nicht verlassen, Auch seid Ihr nun beschwert. Der fromm begehrt zu leben, Bittet Gott Nacht und Tag, Dass Er mir Kraft soll geben, Dass ich Euch helfen mag. Leben und Gut all' zusammen hab' ich euch nicht verschont, meine Brüder hohen Namens haben's Euch auch schon gezeigt. Graf Adolf ist geblieben, in Friesland in der Schlacht, seine Seel' im ewigen Leben erwartet den Jüngsten Tag. Edel und hochgeboren, von kaiserlichem Stamm, ein Fürst des Reichs erkoren, als ein frommer Christenmann, vor Gottes Wort gepriesen, hab' ich, frei unverzagt, als ein Held ohne Frieden mein edles Blut gewagt. Mein Schild und mein Vertrauen seid Ihr, oh Gott mein Herr, auf Euch so will ich bauen, verlasst mich nimmermehr. Dass ich doch fromm mag bleiben, Euer Diener zu jeder Stund’, die Tyrannei vertreiben die mir mein Herz verwund’t. Von Allen die mich belasten und meine Verfolger sind, mein Gott, wird doch bewahren den treuen Diener dein, dass sie mich nicht überraschen in ihrem bösen Mut, ihre Hände nicht d'rin waschen in meinem unschuldigen Blut. Als David musste flüchten vor Saul dem Tyrann, so hab' ich müssen schmachten wie mancher Edelmann. Aber Gott hat ihn erhoben, erlöst aus aller Not, ein Königreich gegeben, in Israel sehr groß. Nach dem Sauren werde ich empfangen von Gott meinem Herrn das Süße, danach so tut verlangen mein fürstliches Gemüt. Das ist, dass ich mag sterben mit Ehren auf dem Feld, ein ewig Reich erwerben als ein getreuer Held. Nichts tut mich mehr erbarmen in meiner Widerkraft als das man sieht verarmen des Königs Länder und Gut. Dass ihr die Spanier kränkt, o edeles Niederland süß, wenn ich daran denke, mein edeles Herz das blutet. Als ein Prinz aufgesessen mit meiner Heereskraft, von dem Tyrann vermessen habe ich die Schlacht erwartet. Die, bei Maastricht (sind) begraben, befürchteten meine Gewalt; meine Reiter sah man traben sehr mutig durch das Feld. Wenn es der Wille des Herren zu dieser Zeit gewesen wäre, hätte ich gern wollen abkehren von Euch diese schwere Härte Aber der Herr von hieroben, der alle Dinge regiert, den man allezeit muss loben, und hat es nicht begehrt. Sehr christlich war getrieben mein prinzliches Gemüt, standhaftig ist geblieben mein Herz im Widersinn. Den Herrn hab' ich gebeten, aus meines Herzens Grund, dass Er meine Sache möge retten, meine Unschuld machen kund. Verzeiht meine arme Schafe die (ihr) seid in großer Not, Euer Hirte wird nicht schlafen, auch seid Ihr nun zerstreut. Zu Gott sollt Euch begeben, sein heilsam' Wort nehmt an, als fromme Christen leben, es wird hier schnell getan sein. Vor Gott will ich bezeugen und seiner großen Macht, dass ich zu keinen Zeiten den König hab' veracht't. Denn das ich Gott dem Herrn, der höchsten Majestät hab' müssen dienen für die Gerechtigkeit“ Gefeiert wird unser Erasmus von Rotterdam natürlich mit seinen Werken, aus denen wir Panzertiere etwas vorlesen wollen. Ich habe mir das „Lob der Narrheit“ geschnappt: https://reader.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb10712449.html „Die Narrheit spricht: Was auch immer der große Haufen von mir sagt — ich weiß sehr gut, in welch schlechtem Ruf die Torheit sogar bei den ärgsten Dummköpfen steht —, ich behaupte dennoch, aus eigener Macht Götter und Menschen erheitern zu können. Das beweist schon der plötzliche Anflug ungewöhnlicher Heiterkeit auf euren Zügen in dem Augenblick, da ich mich in dieser großen Gesellschaft zu Wort melde. Eure Stirn glättet sich, und ihr zeigt mir froh und liebenswürdig ein beifälliges Lächeln. Wenn ich euch so vor mir sehe, erscheint ihr mir trunken von Nektar wie die homerischen Götter, wo ihr doch eben noch trübsinnig und bekümmert dasaßet. Es ist, als wäret ihr gerade erst aus der Höhle des Trophonius zurückgekommen. Wie auf der Erde beim ersten Strahl der goldenen Sonne oder nach dem rauen Winter beim ersten schmeichlerischen Hauch des Frühlings gleich alle Dinge ein neues Gesicht erhalten, neue Farbe und Jugend wiederkehrt, so zeigt ihr bei meinem Anblick gleich ein anderes Aussehen. Während nämlich sonst berühmte Redner kaum mit einer wohlgesetzten Ansprache die lästigen Sorgen verscheuchen können, zerstreut meine Erscheinung allein sie gleich. Warum ich aber heute so kostümiert auftrete, sollt ihr bald hören. Leiht mir nur geduldig euer Ohr, freilich nicht wie ihr den Predigern zuzuhören pflegt, sondern wie ihr euch den Spielleuten, Possenreißern und Narren widmet, mit sogenannten Midasohren. Ich möchte mit euch ein wenig Sophisterei treiben, will es aber nicht machen wie gewisse Zeitgenossen, die ihre läppischen Angstgebilde Kindern aufdrängen und mehr als weibische Zanksucht zur Mode machen. Lieber will ich mich an die Alten halten, die sich Sophisten nennen ließen, um der fragwürdigen Bezeichnung eines Weisen aus dem Wege zu gehen. Ihr Anliegen war es, den Ruhm der Götter und wackerer Männer in Lobreden zu preisen. Ihr werdet also eine Lobrede hören, nicht zum Preis des Herkules, auch nicht zum Preis des Solon, sondern zu meiner eigenen, der Torheit, Verherrlichung. Ich halte nicht so viel von jenen Weisen, die es als besonders dumm und ungezogen bezeichnen, wenn einer sein eigenes Lob singt. Es mag immerhin töricht sein, wenn sie nur zugeben, daß es mir ansteht. Ist es nicht selbstverständlich, daß die Torheit ihr eigenes Lob trompetet und sich selbst die Flöte bläst? Wer könnte mich besser darstellen als ich selbst? Bin ich doch keinem besser vertraut als mir selbst! Das ist doch viel bescheidener als der gemeine Brauch der Ehrenmänner und Weisen, die sich meistens aus falscher Scham gegen Geld einen Lobhudler oder Reimschmied bestellen, um von ihm unter dreisten Lügen ihr Lob zu vernehmen. Und dann schlägt der Biedermann doch auch nach Pfauenart ein Rad, und der Kamm schwillt ihm, wenn der unverschämte Lobhudler den Nichtsnutz zu einem Gott macht, wenn er ihn als höchstes Muster aller Tugend hinstellt, von dem er sich doch selbst meilenweit entfernt weiß, wenn er seine Helmzier mit fremden Federn schmückt, wenn er eine Mohrenwäsche und geradewegs aus der Mücke einen Elefanten macht. Schließlich halte ich es mit dem alten Sprichwort, daß jeder ein Recht hat, sich zu loben, wenn ihm kein anderer den Gefallen tut. Ich wundere mich manchmal über die menschliche Undankbarkeit und Säumigkeit, da seit Anbeginn der Welt bisher noch keiner aufstand und mit dankbarer Rede das Lob der Torheit feierte, wo doch alle voll Eifer in meinem Dienst stehen und mit Freude meine Wohltaten wahrnehmen. Es fanden sich genug Menschen, die das Lob des Busiris, des Phalaris, des viertägigen Fiebers, der Fliegen, der Glatzen und ähnlicher Absonderlichkeiten in nächtelanger Arbeit gesungen haben. Von mir sollt ihr aus dem Stegreif eine mühelose, aber um so treffendere Lobrede hören. Ihr sollt eben nicht glauben, daß sie zur Schaustellung des Geistes ersonnen ist, wie das so Rednerart ist. Ihr wißt, daß diese, wenn sie nach runden dreißig Jährchen eine Rede, manchmal noch fremdes Eigentum, ans Licht bringen, beteuern, ihr Werk in drei Tagen mit spielender Leichtigkeit niedergeschrieben oder gar diktiert zu haben. Mir war es immer am liebsten, alles zu sagen, wie es gerade auf die Zunge kam. Es soll aber keiner erwarten, daß ich mich nach gemeinem Rednerbrauch selbst erläutere oder gar auslege. Das zu umschreiben, dessen Wirkung so verbreitet ist, oder das zu zergliedern, in dessen Kult alle Welt übereinstimmt, wäre beides ein gleich heilloses Unterfangen. Wozu soll ich in einer Erläuterung meinen Schatten oder mein Abbild vorführen, da ihr mich doch von Angesicht zu Angesicht leibhaft unter euch seht? Ich bin ja, wie ihr wißt, jene Spenderin der Güter, die man im Lateinischen „Stultitia“ oder Torheit, im Griechischen „Mona“ nennt. Ist es wirklich noch nötig, das zu sagen? Zeige ich denn nicht auf Gesicht und Stirn deutlich genug, wes Geistes Kind ich bin? Wer mich als Minerva oder als Weisheit darstellen wollte, müßte sich durch meinen Anblick allein vom Gegenteil überzeugen lassen, da er auch ohne Beweisführung ein untrüglicher Spiegel des Geistes ist. Verstellung gibt es bei mir nicht, und man sieht mir immer an, was ich denke. Ich bleibe mir immer völlig gleich, so daß selbst jene mich nicht verheimlichen können, die für sich besonders nachdrücklich Maske und Titel der Weisheit in Anspruch nehmen und Affen im Purpur und in der Löwenhaut Esel bleiben...“.