...en Blut auch in unseren deutschen Adern fließt, wollen wir Panzertiere dies heute ein wenig feiern. Schon allein um den christlichen Festen Allerseelen und Allerheiligen etwas entgegenzuwirken. Nach dem keltischen Glauben kommen heute die Seelen der Verstorbenen zu uns und das wird mit Feuern, geschnitzten Kürbissen, Lichtern und Met gefeiert. Gefuttert werden darf auch etwas und getanzt werden natürlich auch. Der Tod gehört schließlich zum Leben... Die Totenklage von unserem großen deutschen Tondichter Wolfgang Amadeus Mozart darf bei unserer Panzersamhainfeier natürlich nicht fehlen: https://www.youtube.com/watch?v=UMyb79rLt5Y Vorgelesen werden heute natürlich keltische Sagen und da trifft es sich gut, daß unsere Gebrüder Grimm die „Irischen Elfenmärchen“ von Thomas Crofton Croker übersetzt haben. „Die erzürnten Elfen“ lese ich euch daraus vor: http://www.zeno.org/Märchen/M/Irland/Thomas+Crofton+Croker:+Irische+Elfenmärchen „Wer nicht beständig in Furcht vor den Geistern lebt, der tut wohl, gewißlich haben sie dann weniger Gewalt über den Menschen; wer aber gar keine Rücksicht auf sie nimmt oder gar nicht an sie glaubt, der handelt sehr unklug, sei es Mann, Weib oder Kind. Es heißt mit Recht: „an guten Sitten trägt keiner schwer“, oder: „Artigkeit kostet kein Geld“, und doch gibt es Menschen, die so verstockt sind, daß sie sich einer Artigkeit schämen. Diese sollten sich an Caroll O'Daly ein Beispiel nehmen. Das war ein junger Bursche aus Connaught, groß und stark gewachsen und in seiner Heimat gewöhnlich Teufel Daly genannt. Er pflegte von einem Orte zum andern zu ziehen ohne daß irgend eine Furcht ihn zurückhielt. Er ging zu jeder Stunde der Nacht über einen verfallenen Kirchhof oder sonst einen Platz, wo die Elfen gerne hausten. Auch trat er aus einer Wohnung in die andere ohne das Zeichen des Kreuzes zu machen oder Glück auf! zu sagen. Es begab sich, daß er einmal in der Grafschaft Limerick umherzog und sich auf dem Weg nach der ehrwürdigen Stadt Kilmallock befand. Gerade am Fuße von Knockfierna erreichte er einen Mann von würdigem Ansehen, der auf einem weißen Pferdchen dahintrabte. Die Nacht war herangekommen und nachdem sie sich gegenseitig mit Artigkeit gegrüßt hatten ritten sie eine Zeit lang nebeneinander her, ohne viel Worte zu wechseln. Endlich fragte Caroll O'Daly seinen Gefährten, wie weit er noch reite? „Nicht lange mehr euern Weg“, antwortete der Pachter, von dem er das Aussehen hatte, „ich will bloß auf die Spitze dieses Berges.“ „Und was treibt Euch in der Nachtzeit dahin?“ fragte O'Daly. „Wenn Ihrs doch wissen wollt“, antwortete der Pachter, „das stille Volk.“ „Die Elfen meint Ihr?“ rief O'Daly. „Redet leise!“ sagte der andere, „oder es könnte Euch übel bekommen.“ Mit diesen Worten wendete er sein Pferdchen seitwärts nach einem schmalen Pfad, der den Berg hinauf führte, indem er dem Caroll gute Nacht und glückliche Reise anwünschte. „Der Gesell“, dachte Caroll, „hat nichts gutes vor in dieser lieben Nacht und ich wollte darauf schwören, es treibt ihn zu dieser Stunde etwas ganz anderes auf den Berg, als die Elfen oder das stille Volk!“ „Die Elfen!“ wiederholte er, „sollte ein vernünftiger Mensch den kleinen Rotkäppchen nachlaufen? einige behaupten wohl, daß es solche Geschöpfe gibt, andere leugnen es. So viel weiß ich aber, daß mich kein Dutzend davon erschrecken sollte, ja keine zwei Dutzend, wenn sie nicht größer sind, als ich sagen höre.“ Während diese Gedanken ihm durch den Kopf gingen, richtete er seine Augen beständig auf den Berg, hinter welchem der Vollmond in aller Pracht aufstieg. Er bemerkte auf einer Erhöhung gerade vor der Mondscheibe die schwarze Gestalt eines Mannes, der ein Pferd leitete und zweifelte nicht, daß dies derselbe Mann sei, mit dem er des Weges gekommen war. Der Entschluß ihm zu folgen fuhr blitzschnell durch seine Seele; Mut und Neugierde zusammen hatten jede Bedenklichkeit verscheucht. Ein Lied vor sich hin brummend stieg er ab, band sein Pferd an einen alten Dornstamm und stieg unerschrocken den Berg hinan. Er folgte dem Pfade in der Richtung, die der Mann mit dem Pferdchen genommen hatte; dann und wann erblickte er ihn wieder und nahm ihn zu seinem Ziel. Beinahe drei Stunden lang stieg er mühsam auf dem rauen und manchmal sumpfigen Pfad, bis er endlich zu einem grünen Rasen auf der Spitze des Berges gelangte, wo er das Pferdchen in aller Freiheit und Ruhe grasen sah. O'Daly schaute sich rings nach dem Reiter um, er war nirgends zu sehen. Bald aber entdeckte er in der Nähe des Pferdchens eine Öffnung in dem Berg, gleich der Mündung eines tiefen Schachts, und erinnerte sich in seiner Kindheit manche Erzählung von der schwarzen Höhle des Bergs Knockfierna gehört zu haben: sie sei der Eingang zu der Wohnung, welche das stille Volk mitten im Berge inne habe und einmal sei ein Mann, Namens Ahern, Landmesser in diesem Teil der Grafschaft, welcher mit einer Schnur versucht habe, die Tiefe der Höhlung zu ergründen, an eben dieser Schnur hinabgezogen worden, ohne daß man je wieder etwas von ihm gehört habe: und manches andere dieser Art. „Das sind alte Weibergeschichten!“ dachte O'Daly, „und da ich den weiten Weg gemacht habe, so will ich an die Haustüre klopfen und sehen, ob die Geister daheim sind.“ Und ohne sich weiter zu bedenken, faßte er einen gewaltigen Stein, so dick, ja so dick, als seine beiden Hände, und schleuderte ihn mit aller Kraft in die Öffnung. Er hörte, wie er hinabsprang und von einem Felsen zum andern mit gewaltigem Getöse abprallte; er bog sein Gesicht vor, um zu vernehmen, ob der Stein auf dem Grund niederfiele. Aber derselbe Stein, den er hinabgeworfen hatte, kam mit nicht geringerer Gewalt, als er hinunter gesprungen war, wieder zurück und gab ihm einen solchen Schlag ins Gesicht, daß er über Hals und Kopf von einer Klippe zur andern taumelnd, den Berg hinabrollte, viel schneller, als er hinaufgestiegen war. Am folgenden Morgen fand man Caroll O'Daly neben seinem Pferde liegend, seine Haut war geschunden und zerrissen, die Augen geschlossen und die eingedrückte Nase entstellte ihn auf sein Lebtag.“.