...und sie besangen den ersten der tapferen Männer, wenn sie in die Schlacht zogen. Hierfür sind auch diese Lieder, die sie Barditus nennen, durch deren Wiedergabe sie die Seelen in Erregung versetzen und durch den sie Glück in der kommenden Schlacht prophezeien“ Wußte schon der römische Geschichtsschreiber Tacitus über uns Deutsche zu berichten und daher feiern wir den Geburtstag unseres alten Dichters Hans Sachs gerne. Heute wurde dieser in Nürnberg im Jahr 1494 geboren und schuf zahlreiche Dichtungen. Darunter Fabeln, Sitten-, Lehr-, Ruhm- und Spottgedichte. „Heinrich der Löwe“, „Das bittersüße eh'lich' Leben“, „Eulenspiegel mit seinem heiltum“, „Kaiser Maximilian“, „Die frau Sorg und frau Faulkeit“, „Lobspruch der Stadt Nürnberg“, „Fabel von dem fuchs und der katzen“, „Der edelfalk“, „Römischer königlicher majestat, Ferdinandi einreitung in des heiligen reichs stat Nürnberg“ oder „Die wolfsklage über die bösen menschen“ heißen einige davon. Daneben gibt es noch die Trauerspiele „Der hörnen Sewfriedt, ein son könig Sigmunds im Niderlandt“, „Tragedia von der Lucretia“, „Von der strengen lieb herr Tristrant mit der schönen königin Isalden“ oder „Tragedia von Alexander Magno“. Den Löwenanteil bilden aber seine Fastnachtsspiele: „Das hofgesind Veneris“, „Das Narrenschneiden“, „Die gedultig und gehorsam marggräfin Griselda“, „Der Schwanger Pauer“, „Der Teufel mit dem alten Weib“, „Die alt verschlagen kuplerin mit dem thumbherrn“, „Der farend Schüler im Paradeiß“ oder „Das Kelberbrüten“ nannte unser Hans Sachs sie. Die Anschaffung seiner Werke ist ein Muß für jeden wahren Freund unserer altdeutschen Dichtkunst... Zum Leben unseres Barden: Sein Vater war ein Schneidermeister und der schickte seinen Sohn auf die Nürnberger Lateinschule. Mit 15 machte unser Hans Sachs eine zweijährige Ausbildung zum Schuster und begab sich danach fünf Jahre auf die Wanderschaft. Das ist so Sitte bei den Handwerkern und heißt die Walz. Dabei kam unser Hans Sachs nach München, wo er den Meistersang erlernte, und besuchte in Innsbruck den Hof Kaiser Maximilians des Ersten. In Nürnberg ließ sich unser Hans Sachs 1516 als Schustermeister nieder und ernte mit seinen Dichtungen mehr und mehr Ruhm. Er schlug sich auf die Seite Martin Luthers und stritt mit seiner Feder für dessen Reformation. Später nahm er sich auch der Pflege des Meistersangs in Nürnberg an. Seinem Schulzettel kann man heute noch folgen. Glück in der Liebe hatte unser Hans Sachs auch und so konnte er 1519 – mit Freyjas Hilfe – Kunigunde Kreutzer heiraten. Nach dem Tod seiner ersten Frau schloß unser Dichter 1561 eine neue Ehe mit Barbara Harscher. Wir Panzertiere tragen heute natürlich die Werke von unserem Hans Sachs vor, die entsprechend bebildert werden und dazu gibt es altdeutsche Tondichtungen und Lieder zu hören und Met geschlürft wird natürlich auch. Ich suche mir sein Gedicht „Guiscardus und Gismonda“ aus (und hoffe, daß ihr unseren Hans Sachs in der altdeutschen Urschrift noch einigermaßen lesen könnt): http://www.zeno.org/Literatur/M/Sachs,+Hans/Gedichte „Ein buch cento novella heist, hat ein poet geschriben, hundert histori es ausweist; mir saget mein memori, das buch sei Johannes Boccatius Als noch ist mengem weisen kunt, dem solich kunst tut lieben; in dem gemelten buch ich funt gar ein schone histori von eim fürsten, hieß Tancretus, Der war in der stat Salerno gesessen, sein hocher adel der was ungemessen, was doch darbei ein demütiger mone. als in diser histori stet, allein er einen erben het, das was ein minnikliche tochter schone. Die was züchtig und darzu weis, die het er lieb unmaße; er zug sie auf mit ganzem fleiß, wolt ir lang kein man geben; Gismonda so was die tochter genant. ein reicher herzog hat ein sun, der zu Capua saße, dem gab der fürst sein tochter nun er daucht in darzu eben. derselbig fürt sie mit im in sein lant; Sein leben doch kürzlich ein ende name; die tochter wider zu dem vatter kame. in mitler zeit was ir muter gestorben, mit dem vatter sie lang reigiert; mit tugent so was sie geziert, von manchem ritter wart um sie geworben. Ir vatter het sie herzlich holt, zu ir er sich gesellet; keim man er sie nit geben wolt: des tet sich hart betriben die frau, und offenbart es nicht vor schame. Darvon sie ir gar heimeleich ein jüngling auserwelet schon, jung, gerad und sinnenreich, den tet sie herzlich lieben an irem hof, Guisgardus war sein name. Sie schrib ein brief und tet den in ein rore, damit macht sie dem jüngling offenbore, das sie im trüg soliche lieb und gunste. balt der jüngling den brief gelas, zu stunt sein herz entzündet was mit flammendem feuer der liebe brunste. In diesem brief wart er gelert, wie er balt kumen mechte in ir kamer unter der ert durch ein heimlichen gange, der durch ein fels den seinen eingang het In einer dorenhecken groß. der jüngling das ausspechte, balt im wart geben dises loß, er saumet sich nit lange; sein leib mit leder er bekleiden tet Und ließ sich hinab in den holen steine; da stunt die frau und wart mit freuden seine, fürt in durch den berk in ir kamer weite; da noßen sie der liebe brunn in honigsüßer freud und wunn, das triben sie darnach ein lange zeite. Darnach einsmals an einem tag tet sie im aber kunde, das er kem; und die weil, ich sag, gieng sie in iren garten. die weil ir vatter in ir kamer lief Und wolt mit ir reden etwas, und da er sie nit funde, hinter ein fürhang er da saß, wolt seiner tochter warten bis das sie kem; in dem der her entschlief, Der jüngling kam durch den eingang mit eile, sach seinen herren nit, im zu unheile. die frau sich heim balt in ir kamer machet, da sie iren liebhaber fant; sie hetten große freud zuhant; der her hinter dem fürhang auferwachet. Er alle ding da hort und sach, sein herz in zoren qualle; iedoch er da kein wort nit sprach. da ir freud het ein ende, der jüngling wider in den eingang schloff; Die frau beschloß dieselbe tir und gieng hin auf den sale, da sie dan fant ir junkfrau schir. der her schleich gar behende aus der kamer und bot an seinem hof Zweien, das sie zu diser holen gingen und, wer daraus schlüff, das sie im den fingen...“ Ausgesucht habe ich mir für unseren Hans Sachs zum Wiegenfest die Neunte Symphonie von unserem großen deutschen Tondichter Ludwig van Beethoven... https://www.youtube.com/watch?v=_AI9kp02eq0.