...gen wahrlich verdient. Er belebte die Lehren und Forschungen des griechischen Philosophen Aristoteles in Deutschland wieder, nachdem die christlichen Pfaffen über Jahrhunderte den alten Heiden scheel angesehen haben. Damit legte er gleichsam die Grundlage für die große wissenschaftliche Blüte unseres deutschen Vaterlandes. Man muß ja das Rad nicht immerzu neu erfinden, bloß weil es in Afrika noch nie erfunden worden ist. Da weiterzumachen wo die alten Griechen aufgehört haben, verschaffte dem Abendland große Vorteile... Die Geburt unseres Alberts des Großen nimmt man um das Jahr 1200 an und sein Geburtsort Lauingen an der Donau ist unstrittig. Man vermutet eine Herkunft aus vornehmen Hause, aber diese ist bisher noch nicht erwiesen. Er studierte in Padua und wurde danach Mönch. In Köln, Hildesheim, Freiburg, Regensburg, Straßburg und Paris lehrte er und wurde 1260 zum Bischof von Regensburg gewählt. Doch zog es Albert der Große 1262 vor sein Amt niederzulegen und stattdessen in Köln seine Forschungen fortzusetzen. Zu recht nennt man ihn einen Universalgelehrten. Albert der Große war auf den Gebieten der Stofflehre, der Naturkunde, der Bewegungslehre und der Pflanzenkunde tätig und schrieb zudem einige bedeutende Werke auf dem Gebiet der Denkerei. Es sind uns noch 70 Bücher und Schriften von Albert dem Großen überliefert, darunter „Über das Gute“, „Von wahren Tugenden“ oder „Über den Menschen“. Ob eine Anschaffung lohnt muß jeder für sich entscheiden. Zum Heimgang von unserem Albert dem Großen wird die Festschrift zu dessen 600sten Heimgang von 1880 - „Albertus Magnus in Geschichte und Sage“ genannt - verlesen. Besser als der geschätzte Kollege Nikolaus Thoemes werden wir Panzertiere es nämlich kaum hinbekommen: https://digital.dombibliothek-koeln.de/ddbkhd/content/pageview/340897 „Die Geburtsstätte Albertus' des Großen ist der anmutige, sagenumwobene Donauflecken Lauingen im bayerischen Schwaben. Als angebliches Geburtshaus wird heute noch ein Eckhaus am dortigen Marktplatz gezeigt. Das Geburtsjahr Albertus’ ist nicht über allen Zweifel sicher gestellt. Doch sprechen die meisten Berichte und Gründe der Kritik für das Jahr 1193 als das erste Jahr seines Lebens. Über Namen und Stand der Eltern steht nur so viel fest, daß sie zu dem angesehenen Geschlechte derer von Bollstädt in Lauingen gehörten. Ein Schloß Bollstädt liegt ungefähr zwei Stunden von Lauingen entfernt. Daß die Familie Bollstädt begütert war, beweist die vornehme und kostspielige Ausbildung, die sie ihrem Sprößling Albertus zu Teil werden ließ. Welche andere Glieder zur Verwandtschaft und zur Familie Bollstädt gehörten, wird von den Chronisten gänzlich übergangen. Nur von Albertus selbst erfahren wir, daß er noch einen Bruder Heinrich besaß, der wohl jünger war als er, da er ihn bei seinem im 88ten Lebensjahre erfolgten Tode zum Vollstrecker seines Testamentes bestimmte. Anderweitige Angaben über Albertus' Verwandtschaft mit den Grafen von Falkenberg oder den Königen von Frankreich, welche auf Verwechselung mit einem andern gleichzeitigen Domikaner Albertus beruhen, hat die Kritik schon früh zurückgewiesen. ,,Die Eltern waren fromm“, so berichtet der erste ausführliche Schriftsteller über Albertus, ohne Angabe der Quelle; „sie lehrten den Knaben, die Wege Gottes zu gehen, und bestimmten ihn für die wissenschaftliche Laufbahn“. Zweifellos ist diese Darstellung richtig, wie sich schon aus dem Verlauf von Albertus’ Leben ergibt. Jedoch fehlt uns jede nähere Angabe über die Lehrer, denen Albertus übergeben wurde, den Ort, wo er den ersten Unterricht in den höhern Wissenschaften empfing, und den praktischen Endzweck, wozu er die wissenschaftliche Laufbahn nach der Eltern Bestimmung ergreifen sollte. Man darf daher an den Unterricht durch einen Hauskaplan im Vaterhause oder einen Geistlichen des Heimatstädtchens oder auch an den Besuch einer Klosterschule der Umgebung denken. Je spärlicher aber die besondern Nachrichten über des Albertus frühesten Bildungsgang fließen, um so mehr ist es zu empfehlen, in einigen Zügen den allgemeinen Studiengang christlicher Knaben und Jünglinge zu seiner Zeit darzustellen. Wir folgen hierbei im Allgemeinen der Darstellung Sigharts, welcher seinerseits sich anlehnt an das gegen Ende des 12ten Jahrhunderts geschriebene doctrinale puerorum, welches über den Unterricht der Knaben in jener Zeit Aufschluß gibt. Im Alter von sieben Jahren begann damals der Knabe den Schulbesuch. Vorerst erlernte er lesen und schreiben. Daran schloß sich sehr bald der Sprachunterricht in der eigenen Muttersprache und im Lateinischen. Bücher waren selten und teuer. Nur wenige Schüler besaßen die nötigen Grammatiken. Daher wurden die Regeln so oft vor- und nachgesagt, bis sie dem Gedächtnisse der Schüler eingeprägt waren. Nach Erlernung der Anfangsgründe des Lateinischen erhielt der Schüler vor Allem das Buch der Psalmen, dessen Lieder in Geist und Sinn erfaßt werden und zur Teilnahme am öffentlichen Psalmengebet in der Kirche befähigen sollten. Der lateinische Sprachunterricht beschränkte sich indessen keineswegs auf die Grammatik und das Psalterium. Wesentlich und innig war damit die Lesung der Schriftsteller des Altertums verbunden. Vom neunten bis zum zwölften Jahre bekam der Knabe die Fabeln Äsops und die Sentenzen Catos des Moralisten in die Hände. Auch eine poetische Darstellung der Wunder des alten Testamentes gegenüber der Fabelwelt des Heidentums fehlte nicht. Vom zwölften Jahre an mehrte sich dann die Schülerbibliothek beträchtlich. Man las den sittenreinen Seneca, Ovid, Horaz und Persius mit Auswahl als Vertreter und Prediger des natürlichen Sittengesetzes; man las ferner die Werke eines Lucanus, Statius und Virgilius, die teilweise als Vorläufer und Propheten des Christentums in der Zeit des Mittelalters galten. Nach einer so umfassenden sprachlichen Vorbildung, die manche Jahre in Anspruch nahm, ging dann der Studiengang zu den weitern Stufen der freien Künste über. Logik und Rhetorik waren zunächst der weitere Stoff des Unterrichts und demgemäß wurden die Schriftsteller zur Lesung ausgewählt: Cicero, Quintilian, Aristoteles, das heißt die wenigen Schriften, welche man damals erst von ihm kannte. Aber man begnügte sich bei diesen keineswegs mit einer flüchtigen cursorisch-linguistischen Lesung. Viel mehr Gewicht legte man noch auf den sachlichen Gehalt dieser Schriften. Zur Rechtfertigung dieses Verfahrens diene außer dem Blick auf die Stellung jener Schriftsteller in der Entwickelung der Wissenschaften der christliche Gedanke des Mittelalters über sie, welchen Vincenz von Beauvais, der Zeitgenosse Albertus’, also ausdrückt: „Obwohl der Erleuchtung des Glaubens beraubt, haben sie doch in bewunderungswürdiger Weise von dem Schöpfer und seinen Geschöpfen, von der Tugend und dem Laster gesprochen; sie haben mehrere Wahrheiten erkannt, die vom Glauben und der Vernunft laut gepredigt werden.“ Das ist in wenigen Zügen der Studiengang zur Jugendzeit Albertus des Großen. Wie viele Jahre derselbe gerade bei ihm umfaßt habe, läßt sich heute nicht mehr ermitteln. Eine Sage läßt ihn mit sechzehn Jahren mit der Berufswahl beschäftigt sein und ihm eine himmlische Ermahnung zum Eintritt in den Predigerorden zu Teil werden. Die Unrichtigkeit derselben ergibt sich sofort. Es würde nämlich nach derselben die Zeit jener himmlischen · Ermahnung in das Jahr 1209 fallen, wenn anders sein Geburtsjahr richtig auf 1193 bestimmt wird, und somit die Aufforderung zum Eintritt in den Orden der Prediger noch einige Jahre vor dessen Gründung...“.