...dieser hatten die Landfeinde mit 2,5 Millionen Kriegsknechten oder 104 Divisionen versucht unsere Front zu durchbrechen, die von nur 50 ausgebluteten Divisionen verteidigt wurde. Ganze zehn Kilometer konnten die Engländer und Gallier vordringen, mußten dies aber mit einem Verlust von 700,000 Kriegsknechten erkaufen. Für uns Deutsche war die Schlacht auch recht verlustreich, da wir 330,000 Verluste zu beklagen hatten, darunter 125,000 Gefallene. Begonnen hatte die Schlacht am 1. Juli 1916 und in mehreren Wellen rannten der englische Monty Haig und der gallische Monty Foch gegen unsere Stellungen an. Geführt hat unsere Truppen anfangs General Erich von Falkenhayn, jedoch fand im Laufe der Schlacht der Wechsel der OHL statt und so leiteten den Rest der Schlacht unser Feldmarschall Paul von Hindenburg und sein Stabschef Erich Ludendorff. Auf dieser netten Netzseite ist ein recht ausführlicher Schlachtbericht zu finden: http://www.deutsche-kriegsgeschichte.de/somme16.html In seinen Denkwürdigkeiten weiß auch unser Feldmarschall von Hindenburg von der Schlacht an der Somme zu berichten: https://archive.org/details/ausmeinemleben30695gut „Wir hatten, wie ich schon früher andeutete, von Anfang an damit gerechnet, daß der Gegner mit dem Eintritt Rumäniens in den Krieg seine Angriffe auch gegen unsere Westfront mit aller Kraft, mit englischer Zähigkeit und französischem Elan fortführen würde. Dies trat auch ein. Unsere Führereinwirkung auf diese Kämpfe war einfach. An einen Entlastungsangriff konnten wir mangels genügender Kräfte weder bei Verdun noch an der Somme denken, so sehr auch ein solcher meinen eigenen Neigungen entsprochen hätte. Kurz nach der Übernahme der Obersten Heeresleitung sah ich mich auf Grund der Gesamtlage gezwungen, Seiner Majestät dem Kaiser den Befehl zur Einstellung unserer Angriffe bei Verdun zu unterbreiten. Die dortigen Kämpfe zehrten wie eine offene Wunde an unseren Kräften. Es ließ sich auch klar überblicken, daß das Unternehmen in jeder Hinsicht aussichtslos geworden war und seine Fortsetzung uns weit größere Verluste kostete, als wir dem Gegner beizubringen imstande waren. Unsere vordersten Stellungen lagen in allseitig flankierendem Feuer übermächtiger gegnerischer Artillerie; die Verbindungen zu den Kampflinien waren außerordentlich schwierig. Das Schlachtfeld war eine wahre Hölle und in diesem Sinne bei der Truppe geradezu berüchtigt. Jetzt in rückschauender Betrachtung stehe ich nicht an, zu sagen, daß wir aus rein militärischen Gründen gut daran getan hätten, die Kampfverhältnisse vor Verdun nicht nur durch Beendigung der Offensive sondern auch durch freiwilliges Aufgeben noch größerer Teile des eroberten Geländes als geschehen zu bessern. Im Herbste 1916 glaubte ich jedoch davon Abstand nehmen zu müssen. Für das Unternehmen war eine große Masse unserer besten Kampfkraft geopfert worden; die Heimat war bis dahin in Erwartung auf einen endlichen ruhmreichen Ausgang des Angriffs erhalten worden. Nur zu leicht konnte jetzt der Eindruck hervorgerufen werden, als ob alle Opfer umsonst gebracht seien. Das wollte ich in dieser an sich schon so sehr gespannten heimatlichen Stimmung vermeiden. Unsere Hoffnung, daß mit der Einstellung unseres Angriffes bei Verdun auch der Gegner dort im wesentlichen zum reinen Stellungskrieg übergehen würde, erfüllte sich nicht. Ende Oktober brach der Franzose auf dem Ostufer der Maas zu einem groß angelegten, kühn durchgeführten Gegenstoß vor und überrannte unsere Linien. Wir verloren Douaumont und hatten keine Kräfte mehr, um diesen Ehrenpunkt deutschen Heldentums wieder zu nehmen. Der französische Führer hatte sich bei diesem Gegenstoß von der bisherigen Gepflogenheit einer tage- oder gar wochenlangen Artillerievorbereitung freigemacht. Er hatte seinen Angriff durch Steigerung der Feuergeschwindigkeit seiner Artillerie und Minenwerfer bis zur äußersten Grenze der Leistungsfähigkeit von Material und Bedienung nur kurze Zeit vorbereitet und war dann gegen den schlagartig körperlich und seelisch niedergedrückten Verteidiger sofort zum Angriff übergegangen. Wir hatten diese Art gegnerischer Angriffsvorbereitung wohl schon innerhalb des Rahmens der langen Dauerschlachten kennen gelernt, aber als Eröffnung einer großen Angriffshandlung war sie für uns neu und verdankte vielleicht gerade diesem Umstand ihren ohne Zweifel bedeutenden Erfolg. Im großen und ganzen schlug uns der Gegner diesmal mit unserem eigenen bisherigen Angriffsverfahren. Wir konnten nur hoffen, daß er es im kommenden Jahre nicht mit gleichem Erfolg in noch größerem Umfang wiederholen würde. Die Kämpfe bei Verdun erstarben erst im Dezember. Die Sommeschlacht hatte auch von Ende August ab den Charakter eines außerordentlich erbitterten, rein frontalen Abringens der beiderseitigen Kräfte gezeigt. Die Aufgabe der Obersten Heeresleitung konnte nur darin bestehen, den Armeen die nötigen Kräfte zum Durchhalten zur Verfügung zu stellen. Man gab dieser Art von Kämpfen bei uns den Namen „Materialschlachten“. Man könnte sie vom Standpunkt des Angreifers aus auch als „Taktik eines Rammklotzes“ bezeichnen, denn es fehlte ihrer Führung jeder höhere Schwung. Die mechanischen und materiellen Elemente des Kampfes waren in den Vordergrund geschoben, während die geistige Führung allzusehr in den Hintergrund trat...“.