... Siebte am heutigen Tag im Jahre 1308 gewählt. Seinen Geburtstag kennen wir Panzertiere nicht und sein Heimgang ist ein trauriger Anlaß und da muß eine Panzergedenkfeier wirklich nicht sein. Immerhin sollen wir uns an unserer ruhmreichen Vergangen erfreuen. Regiert hat unser Kaiser Heinrich der Siebte nur recht kurz. Denn schon 1313 ging er auf seinem Italienzug heim - man vermutet, daß da die Pfaffen den Nornen ein wenig nachgeholfen haben... Geboren wurde unser Kaiser Heinrich der Siebte um 1278 und war Graf von Luxemburg. Sonderlich mächtig war seine Hausmacht nicht und so nahm er seine Wahl nur an, weil sie einmütig war. Es gelang ihm Böhmen für seinen Sohn Johann zu gewinnen und schon 1310 brach er nach Italien auf, um die römische Kaiserwürde zu erlangen. Diese erhielt er 1312. Wir sehen an seinem Alter, daß er durchaus noch 20 Jahre hätte herrschen können. Nachgefolgt ist ihm Ludwig der Bayer, aber sein Enkel Karl sollte wiederum auf den deutschen Thron gelangen. Im Jahre 1292 heiratete er Margarete von Brabant, die ihm drei Kinder schenkte. Das Kaiserlied der Lothringer „Gott erhalte Franz den Kaiser“ habe ich mir für unseren Kaiser Heinrich den Siebten zur Wahlfeier ausgesucht: https://www.youtube.com/watch?v=w81MS8qDb80 „Gott erhalte Franz den Kaiser, unsern guten Kaiser Franz! Hoch als Herrscher, hoch als Weiser steht er in des Ruhmes Glanz. Liebe windet Lorbeerreiser ihm zu ewig grünem Kranz. Gott erhalte Franz den Kaiser, unsern guten Kaiser Franz! Über blühende Gefilde reicht sein Zepter weit und breit. Säulen seines Throns sind Milde, Biedersinn und Redlichkeit. Und von seinem Wappenschilde Strahlet die Gerechtigkeit. Gott erhalte Franz den Kaiser, unsern guten Kaiser Franz! Sich mit Tugenden zu schmücken, achtet er der Sorgen wert. Nicht, um Völker zu erdrücken, flammt in seiner Hand das Schwert; sie zu segnen, zu beglücken, ist der Preis, den er begehrt. Gott erhalte Franz den Kaiser, unsern guten Kaiser Franz! Er zerbrach der Knechtschaft Bande, hob zur Freiheit uns empor. Früh erleb’ er deutscher Lande, deutscher Völker höchsten Flor und vernehme noch am Rande später Gruft der Enkel Chor: Gott erhalte Franz den Kaiser, unsern guten Kaiser Franz!“ Bei unserem Geschichtsschreiber Friedrich Kohlrausch in den „Bildnissen der deutschen Könige und Kaiser“ hört ihr nun von der Wahl unseres Kaisers Heinrichs des Siebten zum deutschen König: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10016311_00005.html „Sieben Monate lang nach König Albrechts Ermordung am 1. Mai 1308 blieb die deutsche Krone unvergeben, nicht, weil ihrer niemand begehrte, - sie hatte vielmehr durch den Ländererwerb des habsburgischen Hauses neuen Reiz bekommen, - sondern weil viele Bewerber mit ihren Bemühungen einander durchkreuzten: die fürstlichen Häuser von Österreich, Bayern, Brandenburg, Sachsen und Anhalt. Sehr eifrig bemühte sich auch der König Philipp von Frankreich für seinen Bruder Karl von Valois und Anjou. Neapel und Ungarn hatten schon Könige aus dem französischen Hause; der Papst residierte in der französischen Stadt Avignon; wenn auch Deutschland französisch wurde, so konnte der Erwerb von Böhmen, Polen und vielleicht von ganz Italien kaum fehlen und Europa wäre französisch geworden. Der Papst Clemens mußte den französischen Prinzen dem Erzbischof Heinrich von Köln als einen vortrefflichen, der Kirche ergebenen, Fürsten zur Wahl empfehlen und wirklich scheint der Erzbischof für einen Augenblick gewonnen gewesen zu sein; allein bei den übrigen Fürsten fand dieser Bewerber kein Gehör, vielmehr fiel die Entscheidung wiederum ganz unerwartet zu Gunsten eines kleineren deutschen Fürsten aus, und zwar durch die Klugheit des Erzbischofs Balduin von Trier. Balduin war ein Prinz des luxemburgischen Hauses, der mittlere der drei Söhne, welche der in der unglücklichen Schlacht von Woringen gefallene Graf Heinrich von Luxemburg, damals Lützelburg genannt, hinterlassen hatte. Der älteste derselben, Graf Heinrich, hatte Luxemburg und Arlon geerbt; Balduin, früh durch geistige Vorzüge ausgezeichnet, war dem geistlichen Stande bestimmt und in Paris in den Wissenschaften trefflich ausgebildet. Als im Jahre 1304 der erzbischöfliche Stuhl in Mainz durch den Tod des Erzbischofs Gerhard erledigt war, wünschte Gras Heinrich diesen ersten kirchlichen Sitz Deutschlands für seinen Bruder Balduin zu erwerben und sandte zu diesem Zwecke seinen ehemaligen Leibarzt und Vertrauten, Peter Aichspalter, jetzt Bischof von Basel, zum Papste Clemens V. nach Avignon. Der Papst, von einer schweren Krankheit ergriffen, verdankte der Kunst des deutschen Arztes seine Genesung und verlieh ihm dafür das wichtige Mainzer Erzbistum, da überdies die große Jugend Balduins, der damals erst 19 Jahre alt war, dessen Ernennung verhinderte. Dafür bewirkte der Erzbischof Peter im Jahre 1307, als der erzbischöfliche Stuhl von Trier erledigt wurde, daß Balduin zum Erzbischof erwählt wurde. Aus diese Nachricht eilte Graf Heinrich nach Paris, wo Balduin noch studierte, führte ihn zum Papste nach Poitiers und erlangte dessen Bestätigung. Aus der Heimkehr nach Trier im Mai 1308 kam ihnen die Kunde von der Ermordung des Königs Albrecht, und alsbald mag in den Brüdern der Gedanke an Heinrichs Erhebung aus den Thron Deutschlands entstanden sein; hatten doch die deutschen Fürsten seit mehr als 50 Jahren fast nur mindermächtige Grafen auf denselben erhoben. Balduin eilte zu dem Erzbischof Peter nach Mainz, und dieser freute sich der Gelegenheit, seinem ehemaligen Herrn einen Dienst zu erzeigen und zugleich das Unrecht, daß er dem Balduin das Erzbistum Mainz vorweggenommen hatte, wieder gut zu machen. Beide geistliche Fürsten lenkten die Wahlangelegenheit so gut und wußten die Eifersucht der weltlichen Fürsten auf einander so trefflich zu benutzen, daß zuerst bei der vorläufigen Beratschlagung zu Rense am Rheine, welcher Ort jetzt zum ersten Male bei solcher Gelegenheit vorkommt, die Mehrheit, und bald daraus die Einigkeit der Stimmen für Heinrich von Luxemburg gewonnen wurde. Die Fürsten eilten von da nach Frankfurt, um die förmliche Wahl an der durch das Herkommen geweihten Stätte zu vollziehen, und am 27. November 1308 waren die drei geistlichen Kurfürsten mit den drei weltlichen von Brandenburg, Sachsen und Bayern in der Dominikanerkirche versammelt; Heinrich von Kärnten, damals im Besitze der böhmischen Krone, aber noch nicht darin befestigt, war nicht erschienen. Die einstimmig vollzogene Wahl Heinrichs von Luxemburg verkündigte Rudolf, Pfalzgraf bei Rhein, im Namen der übrigen durch das hergebrachte „eligo.“ Heinrich, dem die Wahl sogleich kund getan wurde, fragte zuerst, ob dieselbe einhellig gewesen; er wollte mit seiner geringen Hausmacht nicht von vorn herein einen Kampf um die Krone eingehen; als seine Frage bejahet wurde, nahm er die Wahl an und empfing mit seiner Gemahlin Margaretha die Krone zu Aachen aus der Hand des Erzbischofs von Köln. Margaretha war die Tochter des Herzogs Johann von Brabant, der Heinrichs Vater bei Woringen besiegt hatte; sie war eine edle Frau, die ihrem Herrn und Gemahl auf allen Wegen seines vielbewegten, aber kurzen Königtums treu gefolgt ist, jedoch vor ihm in Italien in die Gruft stieg...“.