...ngen und da uns sein Geburtstag nicht überliefert ist, gedenken wir heute seiner. Regiert hat er unser altes deutsches Reich von Anno 887 an. Er folgte Karl dem Dicken nach, der wegen Unfähigkeit abgesetzt worden war. Der Sohn König Karlmanns und der Liutswind wurde um 850 geboren. Er vereinte erneut alle unsere deutschen Stämme, nachdem die fränkische Unsitte der Reichsteilung diese einmal mehr zu entzweien drohte. Mit dem Sieg über die Wikinger an der Dijle bereitete er Anno 891 deren Raubzügen vorerst ein Ende. Er zog Anno 892 und Anno 893 gegen die Mähren zu Felde und unternahm Anno 895 einen Zug nach Italien, der ihm Anno 996 die Kaiserwürde verschaffte. Geheiratet hat er Anno 888 Oda aus dem Geschlecht der Konradiner, mit der er den Sohn Ludwig hatte. Dieser folgte ihm in jungen Jahren nach. Dazu kamen noch die natürlichen Söhne Zwentibold und Ratold und die ebenso natürliche Tochter Ellinrat. Vom Zug unseres Kaiser Arnolfs nach Italien berichtet uns nun noch unser Geschichtsschreiber Liutprand von Cremona: „Als Berengar sah, daß ihm das Glück so ungünstig war, begab er sich zugleich mit Centebald an den Hof des Königs Arnulf, bat ihn dringend um Hilfe, und gelobte dafür, wie er schon früher versprochen hatte, sich und ganz Italien unter seine Botmäßigkeit zu stellen. Durch solche Verheißung angelockt, sammelte der König ein ansehnliches Heer, und zog nach Italien. Um ihm Zutrauen zu seinen Verheißungen einzuflößen, und ein Unterpfand seiner Treue zu geben, trug Berengar als Dienstmann des Königs Schild. Von den Einwohnern Veronas bereitwillig empfangen, eilt Arnulf weiter nach Bergamo, und da die Einwohner dieser Stadt im eitlen Vertrauen auf ihre starken Festungswerke ihm nicht huldigend entgegenkommen wollen, schlägt er ein Lager auf, nimmt die Stadt mit Gewalt und erfüllt sie mit Mord und Totschlag. Auch den Grafen der Stadt, mit Namen Ambrosius, läßt er mit Schwert, Wehrgehenke, Armspangen und seinen kostbarsten Kleidern angetan, vor dem Tore der Stadt aufknüpfen. Diese Tat jagte allen andern Städten und sämtlichen Fürsten einen nicht geringen Schrecken ein; wer nur davon hörte, dem gellten beide Ohren. Durch die Kunde davon erschreckt, wollten die Einwohner von Mailand und Pavia die Ankunft des Königs Arnulf nicht erst abwarten, sondern schickten ihm eine Gesandtschaft entgegen, und versprachen seinen Befehlen zu gehorchen. Demzufolge sandte er den mächtigen Herzog Otto von Sachsen, den Großvater des jetzt lebenden und glücklich regierenden, glorreichen und unüberwindlichen Königs Otto, nach Mailand, es zu verteidigen, und zog selbst gerades Wegs nach Pavia. Wido aber, seinem Andrang nicht gewachsen, entfloh nach Camerino und Spoleto. Unverweilt verfolgte ihn der König mit Heeresmacht, und bezwang alle Städte und Burgen, die ihm trotzen wollten, mit gewaltiger Kraft. Kein Platz, er mochte durch seine Lage noch so fest sein, wagte es, seinem starken Arme zu widerstehen. Wie sollte man sich aber auch darüber verwundern, da selbst die Königin alle Städte, die große Roma, seinen Angriff nicht auszuhalten vermochte? Da ihm nämlich die Römer ihre Tore nicht öffnen wollten, rief er seine Krieger zusammen und redete sie folgendermaßen an: „Auf! hochherzige Männer, geschmückt mit dem Kranze des Siegers, Denen das strahlende Gold zum Schmuck nur dient der Waffen, (Bücher nur, inhaltsleer, weiß damit der Römer zu zieren) Auf mit fröhlichem Mut zum Kampf, Wut biete die Waffen! Nicht Pompejus ist hier, nicht Cäsar der Liebling des Glückes, Der einst unserer Ahnen gewaltige Kühnheit bezwungen. Alle die besten von jenem Geblüt hat ferne nach Argos Längst entführt der Sohn der geheiligten britischen Mutter. Diese verstehen nur Eines mit der Hanfschnur Beute zu machen, Angelnd nach leckerem Wels, nicht blitzende Schilde zu führen.“ Durch diese Worte von Kampfeslust entbrannt, achten seine Helden voll Ruhmbegier ihr Leben nur gering. Sie decken sich daher rottenweise mit ihren Schilden und geflochtenen Hürden, und wollen so die Mauer angreifen; auch hatten sie zahlreiches Kriegsgeschütz gerüstet. Da geschah es, daß während der Vorbereitungen, denen das Volk zuschaute, ein Hase, durch das viele Geschrei aufgescheucht, gerade auf die Stadt zulief. Als nun diesem die Menge, wie das zu geschehen pflegt, raschen Laufs nachsetzt, glauben die Römer, das Heer stürme gegen sie an, und stürzen sich von der Mauer herab. Sobald das Kriegsvolk dieses gewahr wird, werfen sie ihre Mantelsäcke und Sättel, so wie sie darauf zu Pferde saßen, am Fuß der Mauer zusammen, und ersteigen über diesen Haufen die Zinnen. Eine andere Abteilung des Heeres bemächtigt sich eines fünfzig Fuß langen Balkens, zertrümmert damit eines der Tore, und so nehmen sie mit Gewalt Besitz von der sogenannten Leoninischen Stadt, wo der kostbare Leichnam des Apostelfürsten Petrus ruht. Hierdurch in Furcht gesetzt, unterwerfen sich auch die auf dem andern Ufer der Tiber wohnenden Römer der Herrschaft Arnulfs...“.