...unserer General August von Goeben geboren, einer unserer großen deutschen Heerführer der Einigungskriege. Sein Vater Wilhelm von Goeben war Major in der Hannoveranischen Armee, er selbst trat 1833 in unsere preußische Armee ein. Von 1836 bis 1840 kämpfte er auf Seiten der Karlisten in Spanien und kehrte 1842 in den preußischen Armeedienst zurück. Im Jahre 1849 kämpfte er gegen die aufständischen Badenser. Er erhielt im Dänenkrieg von 1864 das Kommando über unsere XXVI. Infanteriebrigade und nahm mit dieser an der Erstürmung der Düppeler Schanzen teil. Im Deutschen Krieg von 1866 führte er unsere XIII. Division und schlug die Bayern und Schwaben in mehreren Gefechten im Rahmen des Mainfeldzuges, eines klassischen Nebenschauplatzes. Im Gallischen Krieg von 1870-71 befehligte er unser VIII. Armeekorps und nahm mit diesem an den Schlachten von Spichern, Colombey, Gravelotte, Amiens, an der Hallue und Bapaume teil. Im Januar erhielt er das Kommando über unsere I. Armee und zerschmetterte mit dieser die gallische Nordarmee bei Sankt Quentin. Er erhielt das Großkreuz des Eisernen Kreuzes und ihm zu Ehren wurde von unserem alten deutschen Reich ein Infanterieregiment und ein Panzerkreuzer benannt. Geheiratet hat er Marianne von Frese im Jahre 1845. Die Ehe blieb leider kinderlos. Unter die Geschichtsschreiber ist unser General von Goeben auch gegangen und so gibt es von ihm die Bücher „Das Treffen bei Kissingen am 10. Juli 1866“, „Das Gefecht bei Dermbach am 4. Juli 1866“ oder „Vier Jahre in Spanien: Die Carlisten, ihre Erhebung, ihr Kampf und ihr Untergang“ zu lesen. Über seine Kämpfe im Gallischen Krieg von 1870-71 hat er leider nichts geschrieben. Das Gallienlied suche ich mir zur musikalischen Untermalung unserer heutigen Geburtstagsfeier aus: https://www.youtube.com/watch?v=StWjukZYXWM „Kamerad, wir marschieren gen Westen Mit den Bombengeschwadern vereint; Und fallen auch viele der Besten, Wir schlagen zu Boden den Feind! Vorwärts! Voran, voran! Über die Maas, Über Schelde und Rhein Marschieren wir siegreich Nach Frankreich hinein, hinein, Marschieren wir, marschieren wir Nach Frankreich hinein. Sie wollten das Reich uns verderben, Doch der Westwall der eherne, hält; Wir kommen und schlagen in Scherben Ihre alte verrottete Welt. Vorwärts! Voran, voran! Über die Maas, Über Schelde und Rhein Marschieren wir siegreich Nach Frankreich hinein, hinein, Marschieren wir, marschieren wir Nach Frankreich hinein. Kamerad, wir marschieren und stürmen, Für Deutschland zu sterben bereit Bis die Glocken von Türmen zu Türmen Verkünden die Wende der Zeit. Vorwärts! Voran, voran! Über die Maas, Über Schelde und Rhein Marschieren wir siegreich Nach Frankreich hinein, hinein, Marschieren wir, marschieren wir Nach Frankreich hinein.“ Bei Sankt Quentin erfocht unser General von Goeben mit unserer I. Armee seinen größten Sieg und schlug mit 33,000 Mann mehr als 40,000 gallische Kriegsknechte geschlagen. Die Einzelheiten dazu berichtet uns unser Feldmarschall Helmuth von Moltke in seiner Geschichte des Gallischen Krieges von 1870-71: https://archive.org/details/geschichtedesdeu00moltuoft „Dort, in Francilly und in dem nördlichen Waldstück, behaupteten sie sich noch um eineinhalb Uhr, während zu dieser Zeit auf deutscher Seite alle drei Brigaden in die Gefechtslinie eingerückt, aber General von Goeben, welcher von dort den geringen Fortschritt der XVI. Division beobachtete, hatte sie schon um elf Uhr zur Unterstützung derselben über Seraucourt abgeschickt. Von dort rückte Oberst von Boecking mit seinen drei Bataillonen, drei Schwadronen und zwei Batterien gegen Contescourt vor. Mit der Kavallerie vorauseilend, ließ er zuerst seine Artillerie in Tätigkeit treten, dann schritt das Regiment Nummer XLI, sobald es ankam, zum Angriff. In Verbindung mit dem bereits dort stehenden Bataillon des Regiments Nummer XIX wurde um ein Uhr der Feind sowohl aus dem genannten Ort wie aus Castres mit Verlust von vielen Gefangenen nach der Höhe von Grugies zurückgetrieben. Gegen diese richtete nun die allmählich auf 30 Geschütze anwachsende Artillerie ihr Feuer. Um sich hier ferner zu behaupten, zog General Lecointe mehrere Bataillone der Brigaden Pittie und selbst Aynes zur Verstärkung der Brigade Gislain heran. Dennoch gelang es dem ostpreußischen Regiment um zweieinhalb Uhr, durch umfassenden Angriff den Feind in den Grund vor Grugies hinabzuwerfen. Das kräftigste Eingreifen des Obersten von Boecking machte sich auf der ganzen Gefechtsfront bemerkbar. Um das allgemeine Vorgehen zu erneuern, hatte General von Barnekow seine letzten Streitkräfte von Essigny heranbeordert, als um drei Uhr unerwartet die Brigade Pittie einen Vorstoß längst der Eisenbahn unternahm. In ihrer rechten Flanke von Castres her durch Artillerie beschossen, sah sie sich in der linken durch das Vorbrechen von fünf Schwadronen Reservekavallerie aus dem Grunde von Urvillers überrascht. Gleichzeitig rückte Oberst von Hertzberg mit der XXXII. Brigade vor und trieb den Gegner nach Moulin-de-tout-Vent zurück. Noch hatte die Brigade Foerster südlich Grugies standhaft ausgeharrt, obwohl rechts von Gissecourt aus bereits ernstlich bedroht und nicht minder in der linken Flanke durch die XII. Kavalleriedivision. Nachdem nun durch den Rückzug der Brigade Pittie ihr linker Flügel gänzlich entblößt, und ihre letzten Kräfte im andauernden Kampfe erschöpft worden, mußte sie sich zur Räumung der lange behaupteten Stellung entschließen. Die XXXI. Brigade rückte längs der Eisenbahn bis zur Zuckerfabrik vor, und Oberst von Boecking vertrieb die letzten französischen Abteilungen aus Grugies. Dann leitete er den Angriff auf Moulin-de-tout-Vent durch seine Artillerie ein. Gegen diese Höhe schritten die Einundvierziger, die noch aus Essigny heranbeorderten Bataillone und die XXXII. Brigade zum konzentrischen Angriff. Die Franzosen widerstanden nicht mehr lange, sie befanden sich bereits auf dem Abmarsch. Die ganze Gefechtslinie der Deutschen, mit der XII. Kavalleriedivision auf dem rechten Flügel, rückte gegen die Stadt vor, welche jetzt durch das Artilleriefeuer von Gauchy aus erreicht wurde. Die Kavallerie brach mehrfach in die zurückweichenden Abteilungen des Gegners ein, der Bahnhof und die Vorstadt, wo man nur noch die Nachhut des 22. französischen Korps fand, wurden nach kurzem Kampfe besetzt. Während auf der südlichen Hälfte des Gefechtsfeldes das Gefecht diese Wendung nahm, waren auch auf der nördlichen die Angriffe fortgesetzt worden. Schon um zwei Uhr hatte von Roupy aus das Regiment Nummer XXVIII auf der Strafe von Ham das Gehöft L'Epine-de-Dallon erstürmt, und fast gleichzeitig rückte auch die Infanterie des Grafen von der Groeben zu erneuter Offensive vor. Während zur Rechten einige Kompanien der Regimenter Nummer IV und Nummer XLIV die aus dem größeren Waldstücke hervortretenden Abteilungen der Franzosen abwehrten, brach Major von Elpons mit sechs Kompanien Konprinzgrenadieren aus Holnon und Selency gegen Francilly vor und drang trotz des heftigen Feuers der Verteidiger in dies vielumstrittene Dorf ein, wo zahlreiche Gefangene gemacht wurden. Als aber dann die Ostpreußen südlich der Römerstraße weiter vorrückten, hatten sie ihrerseits einem ernstlichen Angriff zu begegnen. Zum Schutze ihrer bedrohten Rückzugslinie rückte gegen sie abermals die Brigade Michelet aus Fayet, außerdem aber jetzt auch noch die Brigade Pauly von Gricourt gegen Moulin Coutte vor. Diese inzwischen durch Artillerie verstärkte Stellung wurde jedoch durch das Regiment Nummer XLIV standhaft behauptet, und indem die Grenadierkompanien links gegen die Römerstraße einschwenkten, auch hier der feindliche Angriff abgeschlagen. Unterdessen hatte bereits die XXIX. Brigade, gefolgt von der XXX., den Vormarsch in der Richtung auf Sankt Quentin angetreten, zur Rechten das Regiment Nummer XXXIII, zur Linken das Regiment Nummer LXV. Letzteres setzte sich nun vollständig in den Besitz des größeren Waldstückes, und 48 Geschütze fuhren zu beiden Seiten des Weges von Savy auf. Das weitere Vordringen wurde von der Infanterie wegen des heftigen Granatfeuers der Franzosen in Kompaniekolonne und selbst in entwickelter Linie ausgeführt. Aber die Brigaden Lagrange und Isnard warteten den Stoß nicht mehr ab, sondern zogen sich unter Verlust eines Geschützes um vier Uhr gegen Sankt Quentin zurück. Ihre Artillerie nahm zwar nochmals Aufstellung bei Rocourt, mußte selbige aber bereits um fünf Uhr wieder aufgeben, und nun beschränkten die Franzosen sich auf die Verteidigung der verbarrikadierten Eingänge der Vorstadt Sankt Martin. Gegen diese fuhren sechs preußische Batterien auf, und die XXIX. Brigade führte eine Zeit lang ein stehendes Feuergefecht gegen die stark besetzten Baulichkeiten und Gärten, dann aber drangen von Rocourt her mehrere Kompanien in die Vorstadt ein, wo noch der Straßenkampf fortdauerte, als von Süden her bereits Oberstleutnant von Hüllessem über die Kanalbrücke in die Stadt selbst gelangt war. General Faidherbe hatte schon um vier Uhr die Überzeugung gewonnen, daß das 23. Korps sich wahrscheinlich nicht werde behaupten können. In diesem Fall blieb dann nur die Wahl zwischen nächtlichem Rückzug oder Einschließen in Sankt Quentin. Noch hatte er darüber einen Entschluß nicht gefaßt, als er in der Stadt den General Lecointe traf, welcher anzeigte, daß er die Verteidigung am südlichen Ufer der Somme aufgegeben habe. Dank dem Widerstand, welchen das auf Le Cateau ungestört einleiten können. Der Oberkommandierende ordnete nun den Abzug des Generals Paulze d'Ivoy ebendahin an, aber diesem ging der Befehl erst abends um sechs Uhr zu, wo die Brigaden des rechten Flügels - Pauly und Michelet - von selbst schon nach Cambrai aufgebrochen waren. Je ausdauernder nun die beiden noch verbliebenen Brigaden die Vorstadt Sankt Martin verteidigten, um so verhängnisvoller mußte der Kampf für sie selbst werden. im Rücken durch die Bataillone des Obersten von Boecking angegriffen, geriet der größte Teil derselben in Gefangenschaft. Dem Regiment Nummer XLI allein fielen 54 Offiziere, 2260 Mann und vier Geschütze in die Hände. General Faidherbe selbst entging diesem Schicksal nur mit Hilfe der Einwohner. Das Gefecht endete erst um sechseinhalb Uhr abends, und die Truppen nächtigten in der Stadt und in den eroberten Dörfern. Der mühsam errungene Sieg hatte den Deutschen 96 Offiziere und 2304 Mann gekostet. Auf dem Gefechtsfelde wurden 300 verwundete Franzosen aufgefunden, und die Zahl der unverwundeten Gefangenen überstieg 9000. Nach der Theorie soll dem Siege die Verfolgung sich unmittelbar anschließen, eine Forderung, der Alle, besonders auch die Laien, zustimmen, und doch wird derselben in der Praxis selten entsprochen. Die Kriegsgeschichte weist wenig Beispiele auf wie das berühmte von Belle Alliance. Es gehört ein sehr starker, mitleidsloser Wille dazu, einer Truppe, welche zehn oder zwölf Stunden marschiert, gefochten und gehungert hat, statt der erhofften Ruhe und Sättigung aufs Neue Anstrengungen und Gefahren aufzuerlegen. Aber auch diesen Willen vorausgesetzt, hängt die Verfolgung noch ab von der Art, wie der Sieg gewonnen wurde. Sie wird schwer ausführbar, wenn alle Abteilungen auf dem Schlachtfelde, wie bei Königgrätz, so durcheinander geraten sind, daß Stunden erforderlich werden, um sie erst wieder in taktischen Verbänden herzustellen, oder wenn, wie bei Sankt Quentin, alle, auch die letzten Truppen in das Gefecht verwickelt waren, so daß eine intakte geschlossene Infanterieabteilung nicht mehr verfügbar ist. Ohne die Unterstützung einer solchen wird die Kavallerie, vollends bei Nacht vor allen Bodenhindernissen und jeder kleinsten Postierung des Feindes aufgehalten, allein die Aufgabe selten lösen...“.