...on Blücher, hat heute Geburtstag. Geboren wurde der Feldherr im Jahre 1742 in Rostock und trat schon zu Zeiten Friedrichs des Großen ins preußische Heer ein. Nach der verheerenden Niederlage bei Jena und Auerstedt sammelte er die Trümmer des preußischen Heers und zog sich mit diesen auf Lübeck zurück, wo er - aus Mangel an Brot und Pulver, wie er sagte - die Waffen strecken mußte. Im Jahre 1813 kam dann der Augenblick der Rache und unser Blücher führte die Preußen in den Schlachten der Befreiungskriege und trug bei Leipzig entscheidend zur Niederlage Napoleons bei. Den er dann zusammen mit den Österreichern im folgenden Jahr vom gallischen Thron stieß. Als dann Napoleon 1815 zurückkehrte, schlug er diesen gemeinsam mit Wellington bei Waterloo (Belle-Alliance). Darüber wurde übrigens ein recht gelungener Film namens Waterloo gemacht, den wir uns zur Feier des Tages und der deutsch-englischen Waffenbrüderschaft nun ansehen wollen: https://www.youtube.com/watch?v=1sOhpY5gIkA Dazu erzählt uns der Clausewitz ein wenig aus der Schlacht von Waterloo: http://www.clausewitz.com/readings/1815/Clausewitz-FeldzugVon1815ed1862.pdf „Von dem Zentrum selbst haben wir schon gesagt, daß es seinen Angriff mit den drei übrigen Divisionen Erlons machte. Da das sechste Korps und die Kavalleriedivisionen Subervic und Domon schon gegen Bülow verwendet waren, so bestand das französische Zentrum an Infanterie nur aus diesen drei Divisionen und es blieb also nichts zur Reserve als die Kavalleriekorps und die Garden. Der erste Angriff Erlons ist nach allen Nachrichten sehr stürmisch und übereilt gewesen, so daß die zweite Kolonne, welche auf die erste Brigade der Division Perponcher stieß, wirklich eindrang, aber natürlich vor dem Feuer der Reserven und den Anfällen der englischen Kavallerie zurückweichen mußte. Sie erlitt dabei, wie es scheint, von zwei englischen Kavalleriebrigaden unter Fürst Ponsonby und Vandeleur gefolgt, eine ziemliche Niederlage, die sich auch auf die dritte Kolonne mit erstreckte. Die französische Kavallerie unter Milhaud wies dann ihrerseits die englische zurück und, wie sich denken läßt, mit einigem Verluste. Dieser erste Anfall scheint also eine Art von Scharmützel gewesen zu sein, welche im Ganzen die Angelegenheiten der Franzosen mehr zurück als vorwärts brachte. Da das Gefecht auf keine Weise vorbereitet das heißt da die gegenseitigen Streitkräfte noch nicht erschöpft waren, so konnte dieser Erfolg nichts entscheiden. Die linke Flügelkolonne Erlons aber, welche auf la Haye Sainte ging, scheint das Gefecht dort gleich zum Stehen gebracht zu haben. Das Vorwerk wurde von der englischen Armee unterstützt und man schlug sich mit abwechselndem Glück und abwechselndem Besitz. Erlon sammelte seine Kräfte wieder und das Gefecht dauerte nun ohne allgemeinen Erfolg und ohne auffallende Ereignisse bis zwischen fünf und sechs Uhr fort. Man muß es sich denken als ein heftiges Artillerie- und Tirailleurgefecht, untermischt mit einzelnen Angriffen in Bataillonskolonnen oder mit entwickelten Bataillonen. Hin und wieder trat dabei die Kavallerie in Mitwirkung, indem sie auf einzelne Bataillone, die sich der la Haye Sainte wieder bemächtigen wollten, einhieb; so gingen drei Bataillone der Verbündeten verloren und die französische Kavallerie kam bis in die Stellung der Engländer, worauf sie aber stets mit Verlust wieder weichen mußte. Nachdem sich die Kräfte auf diese Weise in einem drei bis vier Stunden langen Kampfe an einander ziemlich verzehrt hatten, waren die Preußen auf dem Kampfplatze erschienen und hatten sich aus dem Holze entwickelt. Nun suchte Ney seinen Erfolg gegen Wellington durch die Kavallerie zu erzwingen. Da rechts von der Chaussee von Namur ein Hohlweg die Anwendung derselben verhinderte, so suchte er links der Chaussee mit den Kürassieren von Milhaud und der Gardekavalleriedivision von Lefebre-Desnouettes einzudringen. Sie kamen auch wirklich mehr als einmal bis auf den Rücken, welcher die Stellung des ersten englischen Treffens bildete, mußten aber jedesmal wieder zurück, um sich im Grunde wieder zu sammeln. Da diese Korps den Zweck noch nicht erreichten, so wurde auch das Kürassierkorps von Kellermann und die andere Gardekavalleriedivision von Guyot auf eben die Art das heißt zur Unterstützung der anderen verwendet. Um diese Zeit wird auch wohl die Division Bachelu vom zweiten Korps mit ins Gefecht gezogen worden sein. Je weiter sich das Gefecht durch das Vorschreiten Bülows in den Rücken der Franzosen fortzog, um so mehr setzte Ney auch das Letzte daran, um in der Fronte durchzudringen. Nun war bis auf die Infanterie der Garden die ganze Masse der französischen Armee ins Gefecht gebracht und dieser Kampf dauerte nun noch ein paar Stunden ohne eigentlichen Erfolg fort, nämlich bis gegen 7 Uhr. In diesem Kampfe wurden die gegenseitigen Kräfte immer mehr erschöpft, und die Meinung ist ziemlich allgemein gewesen, daß Wellington sich kaum noch der fernern Anstrengungen der Franzosen habe erwehren können, wehren können, daß er auf dem Punkte gestanden habe, das Schlachtfeld zu verlieren. Aber diese Meinung bedarf doch einer näheren Bestimmung. Wellington fühlte sich um fünf oder sechs Uhr wahrscheinlich so geschwächt, daß, wenn er an die noch in Reserve stehenden Garden dachte und den entscheidenden Stoß von diesen gegen sich gerichtet sah, ohne daß ihn die Preußen abwendeten, er sich zu schwach und das Ganze in Gefahr sehen mochte. Aber wenn man von den Garden abstrahiert und bloß auf das sieht, was etwa um sechs Uhr mit einander im Kampfe begriffen war, so scheint es doch, daß der Erfolg sich noch mehr für den Fürst Wellington neigte als für die Franzosen. Wenn man auch zugibt, daß die verbündete Armee, weil sie nicht aus so guten Truppen bestand, merklich mehr geschwächt worden sei, als die französische, so muß man doch nicht vergessen, daß Wellington 68,000 Mann stark war, der Teil der französischen Armee, aber, der gegen ihn focht, etwa nur 45,000. Auch scheint es, da die Franzosen schon die ganze Kavallerie anwendeten, daß ihre Infanteriereserven ganz erschöpft gewesen sind, und wenn man an die grenzenlose Verwirrung denkt, in her sich ein paar Stunden später alles befand, so kann man es kaum bezweifeln. Dagegen scheint Fürst Wellington doch immer noch viele Truppen gehabt zu haben, die teils gar nicht, teils wenig gefochten hatten, wie die Division Chassée, die zehnte britische Brigade (im Plan M), die Kavalleriedivision Collaert und so weiter. Man kann also diesen ganzen heftigen Kampf im Zentrum als das eigentliche Müderingen der Kämpfenden betrachten, welches bis zu einem solchen Grade der Erschöpfung getrieben wurde, daß der entscheidende Stoß um so entscheidender wurde und der Niederstürzende nicht im Stande war sich noch einmal aufzuraffen. Dieser entscheidende Stoß erfolgte durch den Angriff der Preußen. Aber ehe wir zu diesem übergehen, bleibt uns noch im Zentrum ein letzter Akt der Verzweiflung zu erwähnen. Bülow war siegreich, Plancenoit verloren, die Masse der Preußen auf dieser Seite wuchs immer noch, die Hälfte der Garden war bereits gegen sie verwendet, und doch war keine Aussicht, sie zu schlagen - da wollte der verzweiflungsvolle Bonaparte auch das Letzte noch daran setzen, um das Zentrum Wellingtons zu sprengen. Er führte die übrigen Garden auf der Chaussee nach la Haye Sainte und der feindlichen Stellung vor; vier Bataillone dieser Garden machten einen blutigen Angriff, aber vergebens. Zietens Vorrücken hatte den rechten Flügel der Franzosen ganz zusammengeworfen, die vorgeführten vier Bataillone Garden mußten weichen und die acht anderen waren nicht im Stande, dem Strome der Flucht und Verwirrung einen Damm zu setzen. So geschah es, daß die ganze Armee bis auf den letzten Kern aufgelöst, als Armee also vernichtet wurde und daß Bonaparte gewissermaßen allein das Schlachtfeld verließ...“.