...ck (1888 in Lippstadt), mit 216 Versenkungen der erfolgreichste deutsche Ubootfahrer, wenn er beim Schiffsraum mit 230,000 versenkten Bruttoregistertonnen auch nur auf Platz Vier gelandet ist. Im Jahre 1907 trat er in unsere deutsche Flotte ein und war von Anfang an bei der Ubootwaffe. Im Vierjährigen Krieg ging er mit der U VI, U X, U XVIII, U LVII und U LXV auf Kaperfahrt und staubte das Eiserne Kreuz, den Hausorden der Hohenzoller und den Blauen Verdienstorden Friedrichs des Großen ab. Seine Angebetete Lola Vogelsang heiratete er 1917. Nach dem Vierjährigen Krieg widmete er sich der Stahlherstellung, setzte sich für den Autobahnbau ein und war im Sechsjährigen Krieg in leitender Stellung für Stahl und Kohle zuständig. Zuletzt half er unserem Feldmarschall Walter Model bei der Verteidigung des Ruhrgebietes. Einen Otto Steinbrinck Film gibt es mal wieder nicht und so sehen wir uns halt den Klassiker „U-Boote westwärts!“ an: https://archive.org/details/1941-U-Boote-westwaerts Zu lesen gibt es auch etwas und zwar Bodo Herzogs Ubootfahrerbuch „Kapitänleutnant Otto Steinbrinck. Die Geschichte des erfolgreichsten U-Boot-Kommandanten in den Gewässern um England“ - von der ersten Feindfahrt unseres Steinbrincks hört ihr daraus: „Die Indienststellung von UB-X erfolgte am 15. März 1915 und 12 Tage später traf UB-X unter Führung von Oberleutnant zur See Steinbrinck in Brügge ein. Vierundzwanzig Stunden später erfolgte die Versenkung der „Lusitania“ durch U-XX (Schwieger). Am 14. April 1915 verließ der spätere erfolgreichste U-Boot-Kommandant um England mit seinem kleinen Unterseeboot seinen Stützpunkt zur ersten Feindfahrt. In der Abenddämmerung des glichen Tages griff er in der Höhe des Noord-Hinder-Feuerschiffes unter Wasser einen Dampfer, der zunächst Dampfer- und Seitenlaternen und ein Richtlicht führte, aber sonst abgeblendet fuhr, mit Torpedo an. Durch Kursänderungen, Löschen der Lichter bis auf das erwähnte Richtlicht und durch auffallende Morsezeichen erschien dieses Schiff. dem Kommandanten verdächtig und somit feindlich. Indessen handelte es sich hierbei um den holländischen Dampfer „Katwiik“ (2040 Bruttoregistertonnen), der als erstes Opfer von Oberleutnant zur See Steinbrinck in den Fluten verschwand. Es erfolgten diplomatische Auseinandersetzungen mit der königlich-niederländischen Regierung. Das „Seekriegswerk“ berichtet über das unvermeidbare Versenken neutraler Schiffe, die im Kriegsgebiet ihren Geschäften nachgehen wollten: „Was das gewollte Abschrecken der Neutralen betraf, so kam es weiterhin darauf an, was von deutscher Seite geschehen würde, wenn ein neutrales Handelsschiff ,den Zufälligkeiten des Seekrieges, vor denen nachdrücklich gewarnt worden war, in den Gewässern um England zum Opfer fiel. Der erste Fall dieser Art, der zur politischen Entscheidung kam, war die Versenkung des holländischen Dampfers „Katwiik“ am 14. April 1915, eine Zufälligkeit des Seekrieges in des Wortes wahrster Bedeutung. Am 17. April 1915 bereits teilte der Chef des Admiralstabes, Admiral Bachmann, dem Auswärtigen Amt mit, daß der Angriff von UB-X auf den in keiner Weise kenntlichen Holländer begründet war, und daß eine Entschädigungspflicht daher nicht vorliege. Sollte jedoch aus politischen Gründen eine Entschädigung für angebracht gehalten werden, so habe ich dagegen keine Einwendungen zu erheben. Mit dem Bedauern der deutschen Regierung wurde darauf die Bereitwilligkeit, Schadenersatz zu leisten, der holländischen Regierung mitgeteilt...“ Die nächsten drei Operationen (23. bis 25. April 1915; 30. April bis 4. Mai 1915 und 11. bis 15. Mai 1915) erfolgten in Richtung Galloper-Feuerschiff, Kentish Knock, Outer Gabbard und Tongue-Feuerschiff gleichzeitig mit den Booten UB-IV, UB-XV, UB-XVI, UB-XII und UB-XIII. Diese Fahrten in Richtung Themse dienten einer ersten Erkundung dieser noch für die U-Boot-Kommandanten unbekannten Gebiete, die eine starke Verkehrsfrequenz aufwiesen, aber meistens fuhren dort neutrale Fahrzeuge mit holländischen Flaggen und Bordwandabzeichen. Zur fünften Operation verließ UB-X am 21. Mai 1915 Zebrügge in Richtung Themsemündung. In der Nähe des Tongue-Feuerschiffes lag das U-Boot am 22. Mai unter Wasser auf der Lauer, lief jedoch abends bei Anbruch der Dunkelheit über Wasser nach Osten ab, um während der Nacht die Akkumulatoren aufzuladen. Am 23. Mai 1915 marschierte das U-Boot unter Wasser weiter nach Westen. An beiden Tagen rollte eine schwere Dünung aus Nordost, die dem Boot zu schaffen machte. Aus dem Bericht des Kommandanten entnehmen wir: Mit der Annäherung an flaches Wasser - bei Tongue-Feuerschiff sind bei Niedrigwasser nur 14 Meter Wassertiefe - macht sich die kurze, abgehackte See bei Nordostwind sehr störend auf die Tiefensteuerung bemerkbar. Auf Sehrohrtiefe - Kiel auf neun Meter - ließ sich das Boot mit sparsamer Fahrt nicht mehr halten und wurde mehrmals ganz herausgerissen. In der Nähe mehrere bewaffnete Fischdampfer... Die Unternehmung hat gezeigt, daß ein Vorstoß in die Themsemündung bei Seegang nicht durchführbar ist. Bei glatter See und sichtigem Wetter dagegen macht ein Vorstoß bis in die Gegend vom Tongue-Feuerschiff keine großen Schwierigkeiten...“ In Beurteilung dieser Fahrt schreibt das „Seekriegswerk“ weiter: „Immerhin ist zu bedenken, daß der U-Bootskommandant inmitten der durch zahlreiche aufmerksame Zerstörer, Fischdampfer und andere Fahrzeuge ausgeübten Bewachung den lebhaften Schiffsverkehr zu beobachten, unter den neutralen Flaggen nach feindlichen Schiffszielen zu suchen und gleichzeitig bei Strom und Nähe von Sänden seinen Schiffsort mit genügender Sicherheit durch Sehrohrbeobachtung zu bestimmen hat. - Am 23. Mai in Schußnähe beobachtet: Sieben Holländer, vier Dänen, zwei Norweger, ein Grieche...“ Am 25. Mai 1915 kehrte UB-X nach Zebrügge zurück. Vom 5. bis 9. Juni 1915 stand das U-Boot mit dem gleichen Auftrag erneut im Themsegebiet. Am 5. und 6. Mai herrschte unsichtiges Wetter, zeitweise sogar dicker Nebel. Vor der Themse kamen bei spiegelglatter See zeitweise gleichzeitig in Sicht elf Dampfer, drei Zerstörer und mehrere Fischdampfergruppen. Am Tongue-Feuerschiff wurde abends hinter drei größeren neutralen Dampfern im Unterwasserangriff der belgische Dampfer „Menapier“' (1886 Bruttoregistertonnen) vernichtet. Vom 16. bis 21. Juni 1915 stand UB-X am Kentish Knock (Themseausgang nach Norden). An die beiden einzigen gesichteten englischen Dampfer konnte Oberleutnant zur See Steinbrinck sein Boot nicht auf Schußnähe heranbringen, ansonsten wurden nur Neutrale gesichtet; ferner erkannte der Kommandant, daß der Dampferweg mehrmals am Tage von Bewachern mit Netzen abgesucht wurde...“.